Oftmals ist eine neue Beziehung ja mit reichlich Zweifel und Misstrauen behaftet. So auch jene, die ich zu meinem neuen Manns Stretch-1 Firetiger hatte. Wir fanden über eine Vermittlung durch Uli B…
…zueinander, dem ich den Auftrag gab, mir einen superfängigen Wobbler fürs nächtliche Zanderfischen zu organisieren. Da ich einfach mal etwas anderes, als Rapala fischen wollte. Als die Lieferung ankam und ich ihn aus dem Paket befreite, musste ich mich schon den ersten kritischen Fragen stellen. „Was soll denn auf so ein Riesenteil beißen?“ fragte meine reale Beziehung. Dummerweise dachte ich anhand der 16cm Länge, hohem Körperdurchmesser und des hohen Gewichts genau das Gleiche. Die Neugierde, was das Teil so zu leisten vermag, war noch größer, als der “ -1″ selbst. Die Forumskollegen Andy und Timo durften dem Spektakel des ersten Einsatzes beiwohnen und waren ebenfalls etwas erstaunt über den fetten Manns fürs Zanderfischen. Ein paar Würfe später war ich total entnervt (vor meinem geistigen Auge war er eigentlich schon ins Ebay gesetzt), von dem dauernden verwurschteln des vorderen Drillings mit der Schnur, der extrem starken Aktion und der winzigen Tauchtiefe. Logisch, dass dann der Rest vom Abend nur noch über den „-1“ gewitzelt wurde. Kostprobe gefällig? Wenn es eine Beißskala von 1 bis 10 gibt und 10 das Beste ist, wird klar, warum Manns den Wobbler „-1“ nennt. Wollte die Beziehung aber dann doch nicht so einfach aufgeben und habe Uli quasi als Partnerberatung eingeschaltet und ihm unsere Probleme geschildert. Prompt gab es eine kompetente Antwort mit ein paar (wie sich herausstellte) guten Tipps und aufmunternden Worten zur Fängigkeit. Ich sollte noch mal einen Versuch starten und falls ich ihn dann nicht wirklich haben wollte könnte ich ihn gegen was anderes eintauschen (hierfür nochmals Danke). Eines Dienstags war dann der Tag, an dem sich rausstellen sollte, ob es für uns eine gemeinsame Zukunft geben würde, oder wir getrennte Wege gehen sollten. Das Date fand an einem kleinen See statt, der maximal 1,5m tief ist und den Fängen nach nicht gerade ein Top-Gewässer ist. Dennoch hatte ich bei einem zurückliegendem Trip eine Stelle gefunden, wo sich offensichtlich Hechte aufhielten, da ich dort 4 Bisse bekommen hatte, aber keinen davon landen konnte. An diesem Spot probierte ich die Köderkiste komplett durch ohne einen Biss provozieren zu können. Also ran mit dem „-1“ ans Stahlvorfach und raus damit. 1 Wurf gleich eine Verwicklung mit dem Vorfach (geht es schon wieder los?). Dann wie empfohlen locker rauswerfen und es verwickelte sich nichts mehr. „Soweit so gut, aber was soll bei so einer extremen Aktion denn beißen, da verfehlen die Fische ja den Köder.“ ging es mir durch den Kopf. Versuchte beim 3ten Auswurf mal etwas variabel einzuholen als es urplötzlich eine nicht minder extreme Reaktion gab. Kurze Zeit später konnte ich meinen bis jetzt schwersten Hecht von 75cm und 6,6Pfd landen (ich weiß es gibt größere, aber vielleicht wird’s ja noch besser;) und war/bin total im Freudentaumel. In diesem Fall ist es die Mischung aus (für mich) exotischem Köder und tollem Fisch die diesen Fang ausgemacht hat. Natürlich bleiben wir jetzt zusammen und überlegen sogar, ob wir nicht eine Manns-Familie gründen sollen;). P.S.: Zuversichtlich gehe ich jetzt ans Slotti 15cm Projekt, von dem ich (falls Ihr Lust habt) berichten werde. Grüße von Jens alias Yohooo