Der Fisch sollte nicht zu hart, aber auch nicht übermäßig lang gedrillt werden, um unnötige Verletzungen und eine durch totale Erschöpfung rapide steigende Sterblichkeitsrate zu vermeiden.
Wenn gefahrlos möglich, ist die schonende Handlandung per Nacken- oder Kiemendeckelgriff zu bevorzugen. Große, geräumige Kescher sind auch akzeptabel, vom Gebrauch eines Gaffs ist abzusehen. Um den Kiemendeckelgriff erfolgreich zu praktizieren, führt man Zeige- und Mittelfinger zwischen Kiemendeckel und Kiemenbögen und gleitet dann vorsichtig in Richtung Maulspitze. Von außen kontert man den Griff mittels Daumendruck. Bei korrekter Anwendung öffnet der Hecht meist bereitwillig sein Maul, so daß man zum Hakenlösen keine Rachensperre mehr benötigt. Sofern nötig, ist der Hecht auf eine Abhakmatte, oder eine andere feuchte und weiche Unterlage zu legen, um dann mit den notwendigen, griffbereiten Werkzeugen (Arterienklemme, Spitzzange, Seitenschneider, Maßband) die Haken zu lösen und die Länge zu messen. Kritisch sitzende Hakenspitzen in Augen- oder Kiemenbereich, sollten dringend abgekniffen werden. Soll der Hecht vor dem Zurücksetzen fotografiert werden, ist auf eine schonende Präsentation zu achten. Entweder hält man den Hecht horizontal, oder vertikal, mit einer Hand im unteren Bauchbereich sichernd. Der Kontakt des Fisches mit Jacke, Hose, oder sonstiger Bekleidung ist unbedingt zu vermeiden, um unnötigen Beschädigungen der schützenden Schleimschicht vorzubeugen. Danach den Hecht vorsichtig mit beiden Händen ins Wasser setzen und so lange mit den Händen sichern, bis der Fisch wieder eine stabile Schwimmlage einnimmt und aus eigener Kraft davonschwimmt. Sollte der Hecht übermäßig strapaziert, oder erschöpft sein, bewegt man ihn langsam vor und zurück, um sauerstoffreiches Wasser durch die Kiemen zu spülen. Je höher Wasser- und Lufttemperatur sind, desto kürzer sollte der gesamte Zurücksetzvorgang dauern. Besonders im Hochsommer sollte man auf zusätzliche Prozeduren, z.B. Wiegen (nur mit Wiegesack) verzichten, da die Fische unter diesen Extrembedingungen besonders sensibel reagieren. Mehr Infos über den DHC finden sie unter: www.deutscherhechtangler-club.de Bericht vom DHC, vor Mai 2009