Die Vorfreude war schon groß, aber an diesem Morgen sollte die Spannung kaum zu toppen sein. Schon länger wollten mein Kumpel Benni und ich einen Elbabschnitt etwas außerhalb Hamburgs befischen und heute war es endlich soweit…
Harte Spinnruten, Rollen mit 12er geflochtener Schnur und Fluocarbon-Vorfächern sowie genug Gummis und Jigs waren gepackt. Gegen elf Uhr standen wir auf der ersten Buhne und warfen unsere Gummifische in Richtung Strömungskante. Nach einer viertel Stunde bekam ich den ersten Biss direkt vor der Steinpackung der Buhne. Schneller, harter Anhieb und der Fisch saß. Gänsehaut am ganzen Körper und der sogenannte Kalte Schauer lief den Rücken runter. Ein geiles Gefühl! Ich merkte sofort, dass es kein ganz kleiner Fisch ist und rechnete eigentlich mit einem schönen Zander, aber ich täuschte mich. Ich staunte nicht schlecht, als der Fisch das erste Mal die Oberfläche durchbrach. Es war ein Wels von gut 60cm. Ich habe ja bereits im Ebro div. Welse gefangen, aber das war mein erster Elbwaller und die Freude entsprechend groß. Schnell ein paar Fotos, abgehakt und wieder released.
Der Start war gemacht und die tiefe Buhne sollte sich an diesem Tag noch als wahrer Hot-Spot erweisen. Nach dem gelungenen Auftakt tat sich zunächst allerdings nichts mehr. Kein Zander in Sicht… Trotzdem ist es sinnvoll, eine erfolgversprechende Buhne auch über Stunden weiter zu beangeln, selbst wenn nichts beißt. Ich habe die Erfahrung gemacht, dass die Zander sehr wohl an der Buhne stehen, aber einfach nicht in Fresslaune sind. Es gilt also so lange weiter zu fischen bis die nächste Fressphase der launischen Räuber beginnt. Die Erfahrung gab mir Recht, und nach 2,5 Stunden ohne Biss fing ich meinen ersten kleinen Zander des Tages. Keine drei Würfe später bekam ich einen enormen Knall in der Rute und an der Krümmung erkannten wir, dass es sich hierbei um einen richtig guten Zander handeln würde. Die typisch dumpfen Schläge Richtung Grund bestätigten diese Vermutung. Leider verlor ich den Fisch nach kurzem Drill. Der Haken saß nicht richtig und ich war ziemlich enttäuscht. Was machte eigentlich Benni? Unermüdlich feuerte er den GuFi immer wieder aufs Neue Richtung Strömungskante. Plötzlich, er schien gerade nicht konzentriert zu sein, weil er mit mir redete, erhielt er einen starken Biss und schlug reflexartig sofort an. Nach einem spannenden Drill kam ein großer Zander in den Kescher. 84 cm und wir waren überglücklich. Schnell ein paar Fotos und der Räuber durfte wieder schwimmen. Zwischen den Beißphasen der Zander konnten wir noch einige gute Rapfen erbeuten, die sich als wahre Sportfische entpuppten. Sie lieferten uns spaßige Drills und sind immer wieder eine aufregende Abwechslung. Leider mussten wir um 16 Uhr unsere Tour abbrechen, da ein Unwetter aufzog. Alles in allem erlebten wir aber einen sehr gelungenen Angeltag mit drei verschiedenen Raubfischarten. In diesem Sinne weiterhin Petri an alle Angelfreunde und Tight Lines. Ach ja, Catch & Release is not a crime! Denkt drüber nach und helft gemeinsam unser schönes Hobby langfristig zu sichern. Euer Tobi