Zwar hat Bertus Rozemeijer mehr Kunstköder als mancher Angelladen. Aber zum Angeln nimmt er meist nur eine Handvoll davon mit. Wieso und welche? Er verrät es Ihnen.
Manchmal habe ich Gäste zum Hechtangeln, die mit mehreren Koffern voll Kunstköder in mein Boot steigen. Wenn die schon so schwer beladen sind, denken sie, dass ich noch viel mehr Kunstköder dabei haben müsste. Dann sind sie nahezu enttäuscht, wenn ich nur mit einer Handvoll Köder ins Boot steige. Zwar habe ich auch eine umfangreiche Sammlung an Kunstködern. Aber ich nehme nur so viele wie unbedingt nötig mit ins Boot. Erstens ist in meinem Boot nicht unbegrenzt Platz, und es müssen schließlich noch ein paar andere Dinge mit. Zweitens weiß ich ja vorher, wo und wie ich auf Hecht angeln werde, und ich nehme dann keine Köder mit, die ich dafür nicht gebrauchen kann. Bei einer Bootstour auf Hecht gehören neben den Ködern noch ein paar andere Dinge ins Boot. Bei zwei Leuten mindestens drei Ruten. Zwei zum Angeln und eine zum Zerbrechen. Man weiß nie, wie dumm es kommt, und eine Rute kann schnell zu Bruch gehen. Einmal hatte ich einen Gast im Boot, der es geschafft hat, mit seinen riesigen Gummistiefeln gleich drei Ruten gleichzeitig zu zertreten. Dagegen ist man dann machtlos. Wer den Hecht nicht mit der Hand landen will, braucht einen großen Kescher. Dann nimmt man noch ein Messer, eine Zange, Vorfächer und Kleinteile mit ins Boot. Ein Fotoapparat ist auch dabei, und schnell wird es eng im Boot. Meine Auswahl an Kunstködern ist auch deshalb recht klein, weil ich das Gewässer kenne, auf dem ich angle. Mein kleines Sortiment ist dann genau auf dieses Gewässer abgestimmt. Es ist ja keine neue Erkenntnis, dass man auf einem großen See andere Köder braucht als an einem kleinen Bach. Also lasse ich all die Köder, mit denen ich an dem jeweiligen Gewässer sowieso nichts anfangen kann, zu Hause. Ich weiß gewöhnlich auch, bevor ich auf dem Wasser bin, ob ich werfen oder schleppen werde. Meistens mache ich beides, und habe auch für beide Techniken Kunstköder dabei. Wodurch sich deren Anzahl aber nicht wesentlich erhöht.