Wenn man sich an Raubfische wie Hecht, Zander, Rapfen, Wels, Aal und andere heran wagt, sollte man nie vergessen, wie wirksam der Naturköder ist. Gerade in der Zeit, wo es förmlich brodelt im Wasser, brauchen die Raubfische nur ihr Maul zu öffnen und werden mit Massen kleiner Köderfische gesättigt. Fakt ist, der Köderfisch ist ein Top-Köder für Raubfische, beispielsweise an der Hecht-Montage. Deshalb sollte jeder Raubfischangler wissen, wie man einfach und schnell Köderfische fangen kann.
Es gibt zwei einfache Methoden, Köderfische zu fangen:
- mit der Senke
- oder mit der Stipprute.
Aber zunächst sollte man Ausschau halten, wo sich die kleinen Fische überhaupt aufhalten. Steinpackungen sind in Flüssen und Seen oft die besten Stellen. Aber auch an Spundwänden, Bootsstegen, in Altarmen und zwischen verkrauteten Wasserstellen sind sie anzutreffen. Hat man eine erfolgversprechende Stelle gefunden, ist es wichtig, die Fische am Platz zu halten. Dazu muss man sie aber erst einmal „überreden“ – man muss sie locken!
Köderfische fangen mit der Stipprute
Und wie lockt man sie am besten? Natürlich mit etwas Reizvollem, und zwar mit Futter! Brotkrümel und Maden sind dabei am besten geeignet. Einfach ein bis zwei Hände Futter punktgenau an die Angelstelle werfen und schon kann es losgehen. Am effektivsten ist Köderfische fangen mit einer Stipprute. Das macht nicht nur Spaß, wenn die kleine Pose abtaucht, sondern ist auch sehr erfolgreich. Sollte die Beißphase plötzlich aufhören, kann es daran liegen, dass ein Raubfisch am Platz ist. Dann muss man ausharren, oder man wechselt schnell zur Spinnrute und holt den „Störer“ aus dem Wasser.
Stippruten sind ideal, um an krautige oder tiefe Stellen heranzukommen. Eine Stipprute zwischen 4 und 6 Metern reicht für das Köderfische fangen völlig aus. Diese bekommt man im Fachhandel schon für kleines Geld. Bei den Ködern sind Maden besonders erfolgreich. Eine Made am Haken reicht dabei völlig aus und wenn kleine Köderfische wie Rotaugen, Rotfedern und Barsche am Platz sind, geht es meist Schlag auf Schlag.
Dann landet der Köder kaum im Wasser und schon ist die Pose verschwunden. Der Köderfischeimer füllt sich dementsprechend sehr schnell. Das gilt auch für Köderfische fangen im Winter.
Die Pose sollte dabei circa 0,5 Gramm Gewicht und die Hauptschnur der Stipprute maximal 0,18 Millimeter haben. Je feiner, desto größer die Chancen, die kleinen Köderfische zum Biss zu reizen. Die Hauptschnurlänge sollte man je nach eigenen Vorlieben und Gegebenheiten anpassen. Man kann als Alternative auch lange, fein beringte Ruten benutzen. Als Hakengröße kommen zwischen 16er und 20er Haken zum Einsatz. Hier richtet sich die Größenwahl nach der gewünschten Köderfischgröße.
Vorfach für das Angeln auf Köderfische
Die Vorfachschnur sollte einen Durchmesser zwischen 0,08 und höchstens 0,15 Millimetern aufweisen. Die Wahl richtet sich nach den Bedingungen am Wasser. Eine im Voraus bebleite Pose ist dabei ratsam, da das Angeln mit einer langen Rute und noch einer Bebleiung zu einer wackeligen Angelegenheit wird.
Ist die Rute samt Montage einsatzbereit, kann es losgehen. Die Made wird zu Wasser gelassen. Wenn man ein köderfischreiches Gewässer hat, dauert es auch nicht lange, bis die Pose unter Wasser gezogen wird. Jetzt folgt der Anschlag. Man sollte den kleinen Fisch nicht zu lange an der Pose ziehen lassen, sonst kann es passieren, dass der Köder zu weit geschluckt wird. Ein schneller Anschlag reicht aus, um den kleinen Fisch im Maul zu haken.
Es kann auch jederzeit passieren, dass ein größerer Fisch den Köder nimmt. Klar, einen Karpfen wird man nur in den seltensten Fällen mit dem feinen Geschirr sicher landen können. Aber mittlere Brassen und größere Rotaugen können mit etwas Feingefühl an Land geholt werden. Dann macht das Köderfische fangen gleich doppelt so viel Spaß und es wird garantiert nicht langweilig. Jedoch sind die kleineren Fische meist schneller am Köder als die größeren Exemplare. Daher kommt es selten zu solchen Situationen.
Köderfische fangen mit der Senke
Das Köderfische fangen mit der Senke ist denkbar einfach. Man kann sie an der Schnur ins Wasser ablassen, oder in Kombination mit einem verlängerten Arm zielgerichtet in die „Köderfischgrube“ absetzen. Mit einem verlängerten Arm lässt sich die Senke einfacher ins Wasser setzen und auch wieder herausheben.
Wenn die Senke im Wasser liegt, streut man ein wenig Futter über das Netz. Wenige Maden oder eine kleine Hand voll Brotkrümel sind dabei völlig ausreichend, um die Kleinfische anzulocken. Dann wartet man in der Regel fünf Minuten und anschließend sollte man Schnelligkeit beweisen. Nach der verstrichenen Zeit wird mit Kraft und Gleichmäßigkeit die Senke wieder aus dem Wasser gezogen. Das Köderfische fangen mit der Senke ist besonders von Stegen, Spundwänden oder tieferen Uferspots erfolgversprechend und man kann sich in kürzester Zeit seinen Köderfischvorrat anlegen.
Köfi-Fazit
Wer beim Köderfische fangen ein wenig Zeit mitbringt und auch auf den Spaßfaktor nicht verzichten möchte, der sollte zur Stipprute greifen. Mit einer feinen Montage hat man vor dem eigentlichen Raubfischangeln bereits richtig viel Spaß. Selbst an kleinen, unscheinbaren Gewässern kann man sich seinen Vorrat an Köderfischen schnell anlegen – und das mit nur wenig Futter, wie Maden und Fertigmischungen.
Beim Senken hingegen bleibt der Spaßfaktor ein wenig auf der Strecke. Dafür kann man sich in kürzester Zeit seine Köderfische besorgen. Das Senken eignet sich jedoch nicht an allen Stellen. Bevorzugt sind Stege, tiefere Uferbereiche oder Spundwände.
Wir hoffen, euch das Köderfischangeln ein wenig näher gebracht zu haben. Mit Sicherheit gibt es noch andere Methoden, aber das sind die gängigsten, mit denen man schnell und zielsicher zum Fisch kommt. Viel Erfolg, wenn es danach zum Raubfischangeln geht!