Oktober 2008 Bodden-Tour mit angeln.de vom 11.-14.10.08

Nach der fetten Pleite im Frühjahr im schwedischen Västervik ruhten meine Hoffnungen nun auf der Oktober-Tour an die Boddengewässer, um mal wieder schönes Hechtangeln betreiben zu können.

2006 und 2007 war ich ebenfalls dort, und beide male waren gelungene Einstiege in die Bootsfischerei um Rügen. Alexander war so freundlich, mich mit zu nehmen, und so gings dann Freitagnacht los, um gen Osten aufzubrechen. Am frühen Morgen angekommen wurden fix die Boote belegt, der erste Ausritt für uns fand auf Roberts Kaasboll statt, auf dem sich noch Bernd (das Brot) dazu gesellte. Das Wetter war uns gnädig und den beiden gingen schnell Fische an die Haken (sofort ein 93er), bei mir sollte es dauern. Köderwechsel auf Köderwechsel, bis ich auf Zalt zwei schöne Barsche überreden konnte, ein sehr guter 40 plus Fisch verabschiedete sich direkt am Boot, weil ich zu unentschlossen war und aquarienmäßig den Barsch bestaunte. Im Gefolge befand sich ein ebenso fetter Nachläufer… Die anderen fingen weiter Hechte, ich wechselte abermals den Köder: blau-weißer Glitter-Shad, der mir aber zu schnell sank, da ein 21er Jig an ihm befestigt war. Um eine für die Esoxe attraktivere Sinkphase zu erreichen, wechselte ich auf schwarz-weißen Glitter-Shad mit 17er Jig. Es kam, wie es nicht immer kommen muss, wenn es dann aber passiert, ist es umso besser: 1.Wurf, drittes Absinken – Fallbiss! Nicht heftig, eher diskret, aber doch wahrnehmbar. Anhieb, kurzer Ruck, Latte krumm: „Ist esn Guter?“ „Keine Ahnung, vielleicht ein 80er? Kann ich noch nicht sagen.“ Zweite Flucht, fast senkrecht, die Aspire im Halbkreis voll durchgebogen mit der Spitze unter Wasser…“Ist doch ein Besserer!“ Schnur geholt, dritte Flucht, wieder tief und richtig kraftvoll: „Ein sehr viel Besserer!!!“. Alle gucken, die Rute steht wieder voll krumm, ich halte dagegen und den Fisch von einer Flucht unter das Boot ab, der Hecht wird sichtbar – „Kescher!!!“. Ein sehr guter Pike zeigt sich, Robert landet cool, die Dame ballert im Kescher (leider) noch mal los, dann Abhaken und Foto. Robert schätzt ihn auf 13-14 Kilo, könnte aber auch schwerer sein, wir verzichten aufs Wiegen. Irgendwie kann ich den Fisch nicht mehr stemmen, weil zu glitschig und ich befürchte, er könnte auf den Boden knallen. 1 Meter 21 – mein bester Hecht!!! Shakehands und gute Stimmung auf dem Boot, wenn das nicht ein gelungener Einstand in die Tour war. Eine satte Heringsfahne hatte er noch im Boot gelassen… Alexander fing kurz danach noch einen glatten Meter auf Bleikopfsspinner – an diesem Tag ging einfach alles. Der folgende Sonntag war dann jedoch für fast alle eine große Enttäuschung, da starker Nebel Fischen fast unmöglich machte. Am Ende hatte jeder von uns einen (!) Fisch, Uli 8 Hechte. Tatsächlich waren die Mäuler wie vernagelt. Uli gab sich größte Mühe mit vielen Stellenwechseln und variablen Führungsstilen, aber es blieb einfach der zäheste Tag der gesamten Tour. Jiggen ging gar nicht, die beißenden Fische ließen sich sämtlich lediglich mit Einkurbeln der Köder an die Haken bringen. Montag war Sonnenschein und fast Vollmond, und die Fische bissen wie besessen. Auf allen Booten krumme Ruten, ausgezeichnete Bedingungen, fast T-Shirt-Temperaturen und enorm viel Aktivität. Summe am Abend: 23 Hechte, 2 Barsche! Dienstag ähnliche Bedingungen, aber etwas weniger Beißerei, dennoch gute Fische: mehrere 90er, ein 113er (Robert) und 103er (Bernd) wanderten über die Bordkante. Ich wollte größere Köder fischen, prompt bekam ich auch Bisse auf Fox und Bull Dawg, wobei mir letzterer gleich komplett am Kopf zerlegt wurde, ohne den Fisch zu haken. Die anderen Boote hatten ähnlich viele gute Fische, es war eine wirklich sehr gelungene Tour. Zu den Fängen kamen noch etliche Nachläufer und Fehlbisse hinzu, so dass man zum überwiegenden Teil immer „Action“ auf den Booten hatte. Das übertrug sich natürlich auf die Stimmung, die überwiegend sehr positiv gewesen ist. 2009? Na klar, wieder an die Bodden! perchhunter


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