Nachdem ich meinen Angelkollegen schon das ganze Jahr vom Unterlauf der Elbe vorgeschwärmt hatte liessen wir im Oktober den Worten Taten folgen und machten uns zu viert auf um die Hechte und
Zander das Fürchten zu lehren. Bereits im vergangenen Oktober konnte ich dort mit der Spinnrute Hechte von 104 und 99cm sowie einen 12Pfd. schweren Zander überlisten. Dementsprechend hoch waren unsere Erwartungen, und als wir nach 8Std. Fahrt( davon 4 Std. Stau) ankamen konnten wir gerade noch unsere Erlaubnisscheine ergattern um danach hundemüde ins Bett zu fallen. Als wir am nächsten Morgen um 6.15 am Wasser ankamen mussten wir feststellen, dass der Wasserstand im Vergleich zum letzten Jahr 80cm höher lag und somit viele Stellen nicht trockenen Fusses zu erreichen waren….selbstredend die besten Stellen…Glücklicherweise hatten ich und einer meiner Freunde eine Wathose dabei, die beiden anderen mussten des öfteren mal barfuss durch die Elbe waten. Ich erwartete bereits den Vorführeffekt nach all der Schwärmerei, doch bereits beim zweiten Wurf stieg ein 88cm langer und 4kg schwerer Hecht auf meinen Blinker ein. Bereits im Vorjahr hatte sich das 30g schwere Effzett-Modell in kupfer als hervorragend erwiesen, nun ging es weiter…. Nachdem ich ca.45min später einen Esox von 99cm und 7kg landen konnte wurden die Stirnfalten meiner Mitangler tiefer, doch bis zum Mittag hatten alle ihre Hechte gefangen…. … nach zwei mauen Stunden kam dann am Abend noch eine Beisszeit und am Ende des ersten Tages hatten wir zusammen zwölf Hechte und ich noch einen 50cm langen Rapfen erwischt. Tag zwei brachte uns dann strömenden Regen bis zum Mittag und nur zwei Aussteiger….nach der Mittagspause klarte das Wetter und unsere Mienen aber auf und auch die Hechte bissen wieder, so dass wir am Ende des zweiten Tages noch einmal 9 Hechte mit einer Durchschnittsgrösse von ca. 75-80cm verbuchen konnten. Am Morgen des dritten und letzten Tages war der Nebel über dem Fluss so stark, dass man die nächste Buhne nicht erkennen konnte und wir buchstäblich im Trüben fischten. Wir wollten den letzten Tag den Zandern widmen und mein Freund Pierre konnte auch nach kurzer Zeit zwei Exemplare von 67 und 74cm auf 15cm Gummifische landen. Hoffnungsvoll montierte ich einen Mann´s Shad in 15cm, der mich bis jetzt nie im Stich gelassen hatte und schon beim ersten Wurf Biss in der Absinkphase, Anhieb und leichter Widerstand……am Ufer entpuppte sich der Widerstand als 20!! cm langer Zander…mutig, mutig. Es bissen noch mehrere kleinere Hechte bis ich dann einen Hammerbiss auf den 30g Effzett bekam, doch Fisch zog unaufhaltsam in die Hauptströmung und leerte die Rolle Schritt für Schritt. Ich glaubte schon an einen Wels, doch nach ca. 5 min konnte ich einen riesigen Hechtkopf ausmachen, der mitten im Strom um sich schlug. Das war auch das letzte das ich bemerkte, denn kurz darauf schlitzte der Haken aus. Verdammt! Wir fingen bis zum Mittag noch 7 Hechte zwischen 72 und 86cm und zum Trost gab es noch einen schönen Barsch als Bonbon, dann war es Zeit wieder Richtung Düsseldorf aufzubrechen. Als Fazit bleibt: die Elbe ist, zumindest streckenweise, eines der letzten Paradiese für Hechtangler die keine weiten Reisen auf sich nehmen wollen und die Mühen des Schleppfischen scheuen. An unserem Wochenende konnten wir Fischadler, Kraniche und tausende Wildgänse beobachten und Frösche und Lurche lässen sich dort blicken wie anderorts Wasserläufer…..man verbringt oftmals den ganzen Tag ohne „Konkurrenz“ durch andere Angler am Wasser und verbindet Fangergebnis mit Naturerlebnis….wir kommen wieder! Jens Manns/samba43