Riesenaale in Neuseeland: So fangen Sie ihn gezielt tagsüber

Angler mit Riesenaal in Neuseeland

Bild: Archiv

Angler Dieter Klopp hat einen Riesenaal in Neuseeland gefangen und gibt Tipps.

Dieter Klopp, ein weltweit erfahrener Angler,  hatte das Vergnügen schon mehrfach auf die großen Aale Neuseelands zu angeln. In Neuseeland ist es nicht unser einheimischer Aal (Anguilla anguilla), sondern der Langflossen-Aal (Anguilla dieffenbachii) der beangelt wird. Dieter der schon neun mal im Land der Riesen-Aale unterwegs war, sammelte dort einige wichtige Erfahrungen die er auch gerne an andere Angler weitergibt. Früher wurden einige Kaninchen geschossen um genügend Köder zur Verfügung zu haben doch heute machen die Angler es anders. Da die Aale in Neuseelands Forellen Bächen vorkommen, fressen sie natürlich auch am liebsten diese Fischart. Man sollte nicht unbedingt Forellen fangen, um diese zum Aal-Angeln zu schlachten, sondern man besorgt sich am besten Forellenabfälle.

Langflossen-Aal gezielt auf Sicht angeln

Nun kommt es zum interessanteren Teil der Aal-Angelei in Neuseeland. Man kann im Gegensatz zu einheimischen Gewässern die Aale dort gezielt am Tage und auf Sicht beangeln. Dieter der auch des öfteren als Guide tätig ist, empfiehlt, sich eine Stelle zu suchen, an der die Ufer unterspült sind, und es einen Gumpen gibt. Oberhalb dieser Stelle werden Forellenabfälle ins Wasser geworfen, so das der Geruch zu den Aalen vordringen kann. Da die Tiere wie auch unsere Aale sehr sehr gut riechen können, kommen sie in der Regel alsbald den Bach herauf geschwommen um das ganze zu inspizieren. Jetzt platziert man seinen Angelköder in der Nähe der Lockköder und kann hoffen das er von einem der Riesen erschnüffelt wird. Aber Aale gefunden und gesehen heißt noch lange nicht gefangen, denn auch die großen Aale haben schon oft schlechte Erfahrung mit der Angel gemacht, und sind daher sehr misstrauisch. Hat jedoch einer der Aale den ausgelegten Köder für richtig befunden, so schlängelt er sich darauf zu, lässt sich wieder Flussabwärts treiben, um dann erneut auf den Köder zu zu schwimmen.

Geräte-Empfehlung für Aale

Nun kommt der interessanteste Teil der Angelei. Der Aal saugt aus ungefähr 15-20cm Entfernung den Köder ein und man kann anschlagen. Der Drill ist in der Regel nicht sehr spektakulär aber es gibt natürlich auch dabei Ausnahmen die dem Angler und seinem Gerät alles abverlangen. Sind auch die Bäche oft ziemlich flach, versuchen die Aale es immer wieder in ihr Versteck zurück zu kommen. Da dieses normalerweise aus einem versunkenen Baum oder aus überhängendem Astwerk besteht, hat der Angler alle Hände voll zu tun, die Tierchen davon fern zu halten. Dieter empfiehlt die ausgedrillten Aale einfach zu stranden und mit den Händen zu greifen. Dieses geht sehr gut da die Aalart komischerweise nicht so glitschig ist wie unsere einheimischen.

Als Gerät wird von Dieter folgendes empfohlen. Rute 10 Fuß, WG 50-80g, kleine Multirolle oder mittelschwere Stationärrolle, Schnur mindestens 0,40mm Monofil, 8kg Stahlvorfach und einen Einzelhaken Größe 2/0. Das Stahlvorfach ist von Nöten, da die Aale sich im Drill sehr schnell um die eigene Achse drehen und dabei fast jede Monofile Schnur durchscheuern. Chroniken aus Neuseeland berichten von waren Aalmonstern von bis zu 20kg. Der größte von Dieter geguidete Aal, brachte stolze 10,1 kg an die Waage. Dieter sagt das es sehr realistisch ist einen Fisch von ca. 5-6 kg pro Angeltag zu erbeuten. Exemplare von ca. 3kg sind übrigens sehr gut zum Räuchern geeignet, welches auch oft vor Ort getan wird.

Quelle: R. Scheipers

Steckbrief Langflossen-Aal (Anguilla dieffenbachii) 

  • Aussehen: Langgestreckter, kräftiger Körper, der schlangenartig und rundlich ist und am Schwanzende seitlich abflacht. Der Kopf ist mittelgroß mit Kiefern, die bis unter die Augen reichen. Die Färbung variiert von dunkelgrau bis schwärzlich, mit einer gelblich-weißen Bauchseite. Er hat keine besonderen Zeichnungsmerkmale und seine Flossen sind gleich gefärbt wie der Körper. Charakteristisch sind die Länge und Anordnung der Rücken- und Afterflossen sowie das Fehlen von Bauchflossen beim Langflossenaal. Die kleinen Schuppen sind tief in die dicke Haut eingebettet, und die engen Kiemenspalten enden knapp vor den Brustflossen.
  • Größe: Bis zu 180 cm groß bis 25 kg
  • Alter: Wird bis zu über 105 Jahre alt
  • Verbreitung: Südosten Australiens, Neuseeland, Südpazifik, Neukaledonien, Norfolk Island, Lord Howe Island, Tahiti und Fidschi
  • Nahrung: Forellen, Elritzen, Insektenlarven und kleine Aale


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