Steckbrief Seesaibling: Wie fängt man diesen Fisch?

Der Seesaibling bewohnt unter anderem deutsche Alpenseen. Hier erfährst Du Wissenswertes und Angeltipps zu dieser heimischen Fischart!

Der Seesaibling (Salvelinus alpinus) bevorzugt harten Grund, vor allem Geröll, Felsen und Kies. Foto: Archiv

Bild: Archiv

Der Seesaibling (Salvelinus alpinus) bevorzugt harten Grund, vor allem Geröll, Felsen und Kies.

Der Seesaibling (Salvelinus alpinus) gehört zur Familie der Lachsfische und ist in großen Teilen der nördlichen Halbkugel zu finden. Er wird auch Wandersaibling oder Rotforelle genannt, häufig auch einfach nur „Saibling“. Es gibt innerhalb der Gattung der Saiblinge jedoch noch weitere Arten.

Aussehen und Merkmale

Seesaiblinge werden zwischen 40 und 75 cm lang. Ihr Rücken besitzt eine blaue bis grünlich-dunkle Färbung, die Bauchseite ist dagegen deutlich heller. Je nach Region gibt es aber Unterschiede, und vor allem beim Milchner färbt sich die Bauchseite während der Laichzeit auffällig rot. Von den mit ihnen eng verwandten Forellen kann man Saiblinge gut durch den weißen Rand an den Bauchflossen und der Afterflosse erkennen. Außerdem haben sie im Vergleich eine größere Maulspalte.

Seesaiblinge besitzen eine größere Maulspalte als Forellen. Außerdem haben sie markante weiße Ränder an den Bauchflossen und der Afterflosse. Foto: Blinker / J. Scholz

Bild: Blinker / J. Scholz

Seesaiblinge besitzen eine größere Maulspalte als Forellen. Außerdem haben sie markante weiße Ränder an den Bauchflossen und der Afterflosse.

In Alpenseen bilden Seesaiblinge oft kleinwüchsige Formen aus, die man Schwarzreuter oder auch Schwarzreiter nennt. Seesaiblinge gelten als langlebige Fische, die über 40 Jahre alt werden können.

Verbreitung

Der Seesaibling ist über große Teile der Nordhalbkugel verbreitet. In Deutschland kommt er vor allem in den sauerstoffreichen Seen der Alpenregion vor. Er ist in Höhen von über 2.000 m zu finden und hält sich bevorzugt in tieferen Gewässerbereichen auf. Die Art kommt weiterhin in den Seen der Pyrenäen vor, rund um die Britischen Inseln und Irland sowie in Skandinavien bis zum Weißen Meer. Über den Arktischen Ozean ist der Seesaibling auch in Nordamerika verbreitet, wo er von den kanandischen Ostküste bis nach New Hampshire vorkommt. In Amerika ist außerdem der Namaycush eine weit verbreitete Saiblingsart.

Seesaiblinge werden außerdem in Forellenseen besetzt. Dort sind sie attraktive Zielfische für Spinn- und Fliegenfischer.

Die vielfältigen Möglichkeiten an den Forellenseen in Schleswig-Holstein sind groß. Egal ob Saibling, Forelle oder sogar auch Wels - hier wird jeder fündig. Foto: BLINKER/J. Radtke

Als Satzfische lassen sich Saiblinge auch in Forellenseen fangen.

Ernährung und Lebensweise

Als Raubfisch ernährt sich der Seesaibling von anderen Fischen, aber auch von Wirbellosen wie Krebstieren oder Insekten. Junge Saiblinge sowie die kleinwüchsigen Schwarzreiter ernähren sich vor allem von Plankton.

Was das Verhalten in der Laichzeit betrifft, gibt es beim Seesaibling zwei verschiedene Formen. Man unterscheidet zwischen Grund- und Uferlaichern. Während Grundlaicher im Juli und August über Steinboden in 20 bis 80 m Tiefe ablaichen, fällt die Fortpflanzung bei Uferlaichern in die Zeit von September bis Januar.

Seesaibling in der Küche

Der Seesaibling ist ein exzellenter Speisefisch. Während die kleinwüchsigen Schwarzreiter schon im Mittelalter, ausgespießt an Stöcken gebraten, als Delikatesse galten, ist die Art auch heute noch in der Fischküche begehrt. Ihr Fleisch ist roséfarben und eher fest, die Gräten dagegen weich. Man kann Seesaiblinge grillen (am besten mit Salz, Pfeffer und einer Zitrone gewürzt), als ganzen Fisch aber auch braten oder backen. Unser Tipp: Saibling in Wirsingkohl – ein leckeres Rezept!

Angeln auf Seesaibling: Wo findet man ihn?

Die bevorzugten Aufenthaltsorte des Saiblings liegen in tiefen Bereichen von Süßwasserseen. In manchen Fällen halten sie sich in bis zu 100 m Tiefe auf, meist aber etwas darüber. Die besten Angelplätze sind daher Unterwasserstrukturen, die tiefer als die typischen Barschberge liegen. Der Seesaibling ist ein Schwarmfisch, solange er jung ist. Ab einer Länge von 35 cm werden die Fische zu Einzelgängern.

Sie jagen in der Tiefe, zur Laichzeit aber auch in Uferregionen. Sobald das Eis taut, beginnen sie mit der Nahrungsaufnahme. Im Sommer kommen sie auch an die Oberfläche, um dort Insekten zu jagen. Fliegenfischer haben dann gute Chancen, diesen Fisch zu fangen.

Angelmethoden: Köderfisch oder Hegene?

Zwei erfolgreiche Methoden für das Angeln auf Seesaibling sind einerseits das Angeln mit dem Köderfisch, andererseits die Hegene.

Beim Angeln mit Köderfisch verwendet man am besten daumenlange Fische. Geeignet sich zum Beispiel Elritzen, Lauben oder kleine Barsche, die zur natürlichen Beute des Saiblings gehören. Systeme mit einem vorgeschalteten Blei oder einem kleinen Blinker eignen sich besonders gut: Sie machen dem Saibling einen Fisch vor, der ein kleines Beutetier verfolgt, und reizen seinen Jagdtrieb.

Das Angeln mit der Hegene beinhaltet das Hoch- und Herabsenken der Montage mit einem langen Vorfach und drei bis fünf steif abstehenden Seitenarmen. Beide Methoden erfordern Fingerspitzengefühl und eine angepasste Köderführung, um Bisse zu erkennen und die Saiblinge zum Anbeißen zu verleiten.

Gerät zum Angeln auf Seesaibling

Für das Angeln auf Seesaibling ist eine geeignete Ausrüstung erforderlich. Eine leichte Spinnrute mit harter Spitze und einem Wurfgewicht von 10 bis 30 Gramm ist empfehlenswert. Die Länge der Rute sollte zwischen 2,40 und 2,80 Metern liegen, um den Fisch davon abzuhalten, unter das Boot zu flüchten. Beim Angeln mit der Hegene ist eine kürzere Rute von etwa 1,80 Metern ausreichend.

Es ist wichtig, dass die Rute die feinen Bewegungen des Köders gut übertragen kann. Die Schnur sollte der Strömung möglichst wenig Angriffsfläche bieten, insbesondere in größeren Tiefen. Eine Schnurstärke von 18 bis 22 ist in der Regel ausreichend. Weitere Hilfsmittel wie ein Downrigger oder schweres Vorblei können verwendet werden, um den Köder in größere Tiefen zu bringen.

Köder- und Fliegenwahl

Beim Angeln mit Köderfisch werden daumenlange Köderfische wie Elritzen, Lauben oder Barsche verwendet. Diese werden am System angeboten, entweder mit eigenschweren Systemen mit Bleikopf und Spieß oder mit Systemen mit Vorschaltblei. Beide Methoden erfordern eine angepasste Köderführung, bei der der Köder vor der Nase des Saiblings auf- und abtanzt.

Hopper schwimmen extrem gut und sind auf dem Wasser gut zu erkennen. Das macht sie zu idealen Fliegen für schnell strömende Gewässer. Foto: M. Werner

Bild: M. Werner

Hopper schwimmen extrem gut und sind auf dem Wasser gut zu erkennen. Das macht sie zu idealen Fliegen für schnell strömende Gewässer.

Bei der Hegene wird der Köder langsamer geführt. Als Köder haben sich Naturköder wie Maden, Köcherfliegenlarven und Ameiseneier bewährt. Diese werden an der Pose oder Grundangel verwendet. Beim Fliegenfischen können silberne Streamer sowie steigende Trockenfliegen wie Märzbraune, Zulu und Steinfliege erfolgreich sein. Das Gerät sollte eine ausreichende Stärke für Forellen aufweisen, um die kräftigen Saiblinge zu landen.


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