Västervik Tour 2003

Vom 12.-19.März wollten wir, eine kleine Gruppe aus dem Großraum NRW, in Västervik Schweden auf Hecht angeln. Wir reisten getrennt auf verschiedenen Wegen an. Uli, Jens und Dirk

setzten mit der „langen Fährverbindung“ von Kiel nach Trelleborg über. Helmut und Erwin nahmen die „kurze Fährverbindung“ Puttgarden-Rodbyhavn und die neue Öresundbrücke. Wir fuhren über den Landweg und die beiden Brücken. Jeder der Anfahrwege hat seine Vor- und Nachteile. Mir gefiel unsere Wegplanung im ersten Moment nicht so gut, da wir mehr fahren mußten und nicht ausgeschlafen in Schweden ankommen würden. Aber im nachhinein war der etwas längere Anfahrweg doch sehr gut zu fahren. Ich würde jederzeit wieder diese Strecke wählen. Am Samstag Mittag wollten wir uns im Fishing Camp Västervik treffen. Die Wetterverhältnisse waren alles andere als gut. Die Vorwoche hatte auf Grund eines sehr starken Sturms die Ausfahrt mit den Booten verhindert. Am Samstag hatte der Wind zwar nachgelassen, doch es war viel Schnee gefallen. Die Wassertemperatur war äußerst niedrig. Nach und nach trafen die Teammitglieder im Camp ein. Da wir die Boote erst gegen 17°°Uhr übernehmen konnten, entschlossen wir uns vom Ufer aus zu angeln. Keiner rechnete mit einem guten Fang. Umso Mehr hatte uns dann der Erfolg unseres kleinen Ausflugs gefreut. Innerhalb kurzer Zeit gingen uns 26 Hechte an die Angel. Am Samstag Abend unternahm Daniel (ein Auszubildender als Angelguide!) mit den geplanten Bootsführern eine kurze Einweisungsfahrt um ihnen die Tücken und „Polterstellen“ im Nahbereich zu erklären. Am Sonntag ging es dann, wie jeden folgenden Tag, um halb fünf los. Bis zum Angelgebiet rund um Västervik fuhren wir ungefähr noch eine halbe Stunde. Harte Arbeit täglich stand uns bevor. Machten wir aber sehr gern! Wir kamen so in der Woche auf über 80 Stunden, die wir im Boot verbrachten. Jedes Bootsteam favorisierte seine eigenen Angeltechnik. Es wurde mit Gummifisch, Wobblern oder Spinnern gefischt. Einige fingen ihre meisten Hechte auf „Gummi“, die anderen mehr mit Wobblern. Eine Bewertung fällt mir schwer. Im Laufe der Woche kristallisierten sich jedoch einige Auffälligkeiten heraus. Standorte: Laut den Fischsicheln auf dem Echolot konnte man in jeder Tiefe auf Hechte hoffen. Wir angelten und fingen aber in einer Tiefe von vier Metern. Meist war es klug die Kante zu befischen, die zwischen vier Metern Wassertiefe und tieferem Wasser verlief. In dem Bereich vor den steil in die Bucht hereinragenden Steilwänden, die meist mit ausgeprägter Struktur übersäht waren, lauerten viele Hechte auf Beute. Auch drei bis vier Meter tiefes Wasser vor einer Schilfbank brachte manchen guten Hecht. Wenn man dann auch noch Laichkräuter vor dem Bereich der Schilfkante gefunden hatte, standen die Chancen auf einen Hecht gut. Hatte man es mit dem Wobbler versucht, mußte man wärmeres Wasser suchen. Dort waren die Hechte dann aktiver. Darum fischte ich gerne an der windzugewandten Uferstrecke. Beißzeiten: Ausgeprägte Beißzeiten habe ich nicht erkennen können. Allerdings bissen die Hechte morgens und abends etwas besser. Gegen Mittag flaute die „Beißlust“ ab. Aber auch dann wurden immer noch gute Hechte gefangen. Wenn die Hechte mit zunehmender Sonneneinstrahlung aktiver wurden, hatte ich in der Nähe von Schilfkanten mehr Erfolg. Auffällig war nur, daß es oft echte Hot-Spots gab. Lange Zeit bekam man keinen Biß und plötzlich fing man mehrere Hechte. Ob das mit der nahenden Laichzeit und dem zusammenrotten der Hechte zu tun hatte oder nur Zufall war, kann ich nicht sagen. Köder: Gummiköder fingen die ganze Angelzeit über gut. Während des bedecktem Wetters am Morgen fingen hellere Köder besser. Slotterhad´s mit der Farbkombination Grün/weiß und Blau/weiß erwiesen sich als sehr fängig. Tagsüber brachten dunklere Farbtöne mehr Erfolg. „Slotti´s“ in blau/weiß und Attraktoren in Schwarz/weiß mit roten Schwanz waren dann gefragt. Bei grellem Sonnenschein erwies sich ein blauglitter-gelber Shad als gut. Uli fing auch mit einem Shad in den Farben lila/wenig weiß sehr gut. Wichtig schien es zu sein, etwas perlmuttweiß im Köder zu haben. Ich selber fischte mit Gummiköder und mit Wobblern, hatte aber mit dem Wobbler mehr Erfolg. Das lag aber daran, daß ich nicht konsequent im tieferen Wasser gefischt hatte. Vor allem in den ersten Morgen-stunden brachte das mehr Erfolg. Sobald das Wasser sich mehr erwärmte, wurden die Hechte aktiver. Ein dicht über ihren Köpfen geführter Wobbler wurde dann nicht verschmäht. Die Farbe oder das Fabrikat der Wobbler war meiner Meinung nicht so von Bedeutung, vielmehr kam es auf die Köderführung an. Das zeigte sich vor allem bei dem großen Erfolg der originalen Zalt Wobbler. Die Köderführung scheint die Schwedenhechte wild zu machen. Aber nicht nur Hechte, auch eine Meerforelle konnte ihrem „Tanz“ nicht wiederstehen. Shimano-farbige (blau/grün/weiß) Zalt Wobbler oder die mit Hechtdekor fingen gut. Aber nicht nur Zalt Wobbler fingen, auch andere Wobblertypen erwiesen sich als fängig. Zum Beispiel der Bomber Long A, auch in der jointed Version! Ich konnte sogar einen Hechtbiss auf einen grell-gelben Jerk beobachten. Allerdings schien es für diese Art der Angelei die meiste Zeit zu kalt zu sein. Auch Spinner, die kurz über den Krautfeldern geführt wurden, waren erfolgreich. Fazit: Die Fahrt war für mich ein voller Erfolg. Ich bin mit dem Fang sehr zufrieden und habe ein paar schöne Bilder meiner größten Hechte mit nach Nordkirchen genommen. Die Hechte schwimmen jetzt wieder in den Gewässern rund um Västervik und wurden nicht getötet. Das war für Anders Forsberg sehr wichtig! Denn „Catch and Release“ gehört in Schweden zur guten Sitte. Somit können „unsere“ Hechte auch weiterhin den guten Bestand aufrecht erhalten. In den sechs Tagen haben wir zusammen weit über 200 Hechte gefangen, allerdings fing allein Uli schon hundert davon. Dabei wogen seine schwersten Meterhechte 25 Pfund und 22 Pfund! Außerdem fing Jens drei Meterhechte und auch der Rest der Gruppe konnte schöne Hechte auf die Schuppen legen. Abends hörte man verschiedene Hechtgrößen: 87cm, 90cm, 95cm oder 98cm. In diesem Größenbereich spielte sich erstaunlich viel ab! Ein toller Bestand dort…Wie die Bilder belegen, alles schöne Hechte Die ganze Fahrt wurde noch durch eine gute Atmosphäre begleitet, denn Ulis Team von Angel-Ussat hat die richtigen Leute zusammengeführt. Vor lauter tollen Fischen habe ich vergessen: Natürlich haben die Fische nicht immer toll und rasant gebissen. Der Eindruck könnte aufkommen. Dann konnte man die schöne Natur auf sich wirken lassen. Grandiose Natur, frische Luft, klares Wasser, steigende Meerforellen im spiegelglatten Wasser und raubende Fischadler bleiben unvergessen. In diesem Sinne Petrie Heil BOMBER Bericht von Horst Otten


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