Wallerangeln am Rhein

Im August 2001 zog es mein Angelkollegen Fränky und mich wieder zu Wallerangeln an den Rhein. Es war Freitag Nachmittag, tierisch heiß und wir hatten endlich Wochenende.

Freitag: Gegen 18.00 kamen wir an unserer Angelstelle am Rhein an und machten unser Lager fürs Wochenende fertig. Mit dem Boot ging es aufs Wasser und mit der Hilfe eines Echolots waren schnell die uns bekannten Löcher gefunden. Durch die von uns gesetzten Markierungen waren die bestückten 3lbs Ruten bestschnell im Wasser. Als Köder dienten uns Köderfische und Tauwurmbündel. Die Tauwurmbündel präsentierten wir an einem 6/0 Drilling und durch die montierten Unterwasserposen konnten wir das Bündel im Mittelwasser anbieten. Da an unserer Stelle viele Bombenlöcher sind und die Strömungsgeschwindigkeit nur mäßig ist, brauchten wir auch keine unmenschlichen Bleie zu benutzen. Ca. 21.00 war alles fertig für die Nacht. Die Köder waren in den Löchern platziert, die Zelte standen, unsere Lebensmittel waren zwischenzeitig auch von meiner Freundin ans Wasser gebracht worden und der Grill war an. Wir genossen es im T-Shirt und kurzen Hosen am Wasser sitzen zu können und ließen es uns mit lecken Sachen vom Grill und einem leckeren kalten Kölsch gut gehen. Gegen 0.00 erlebte ich etwas, dass ich in neun Jahren Rheinangeln noch nie erlebt habe, denn wir wurden von der Polizei kontrolliert. Die beiden Beamten waren aber wirklich nett und ersparten uns die Ruten einholen zu müssen, denn das ausbringen der Ruten bei Dunkelheit ist fast unmöglich. Die Beamten verließen uns mit einer Bratwurst ausgestattet auch recht bald wieder. Ca. 05.00 wurde ich von dem Piepsen meines Bissanzeigers aus meinen Träumen gerissen. Da der Fisch aber sehr schnell Schnur genommen hatte und in Richtung der Hauptströmung zog, fiel die Möglichkeit eines Wallers fast raus, denn das ist ein unübliches Verhalten für diese Fischart. Nach ca. 20 Minuten hatten wir den Fisch kurz vor unserem Kescher und wir lagen mit unserer Vermutung richtig. Es war ein Graskarpfen der sich das Tauwurmbündel hat schmecken lassen. Mit dem Gedanken gleich in einem Netz zu landen konnte sich der Fisch aber nicht anfreunden und nahm wieder richtig Schnur. Der Fisch zog in die Hauptströmung und war für mich nicht zu halten. Der Drilling schlitzte aus dem Maul und der Fisch war weg. Riesen Sch…..!! Der Rest des Tages verlief ruhig und wir sonnten uns bei Temperaturen weit über 30 Grad und verdrückten eine Wasserflasche nach der anderen. 17.15 Mein Bissanzeiger piepste mein Bissanzeiger und der Anhieb war gesetzt. Außer einem Schlagen in der Rutenspitze war nicht viel zu merken, der Fisch nahm keine Schnur und stand fast auf der Stelle. Das war typisch Waller!!! Ich hielt einen ständigen Druck auf den Fisch aufrecht und nach fast 30 Minuten konnte ich den ersten Meter Schnur zurückgewinnen. Weitere 10 Minuten später konnte ich den Fisch per Wallergriff landen. Nach kurzem Messen und Wiegen durfte der Fisch unter den Blicken einiger Zuschauer wieder ins Wasser zurück. Die Wage zeigte ein Gewicht von 45 Pfund und das Maßband zeigte eine Länge von 144cm. Der Fisch hatte sich die Rute mit meinem Köderfisch ausgesucht. Es wurden die restlichen Ruten eingeholt und neu bestückt. Schnell waren sie Montagen wieder mit dem Boot an den Stellen ausgelegt. Es war zu erwarten, dass sich die nächsten Stunden nicht viel tun würde, denn so etwas bring viel Unruhe ins Wasser. 19.00 Wir bekamen Besuch von zwei uns bekannten Walleranglern die auch den Rhein befischen. Sie hatten schon von meinem Fang gehört, denn Sie wohnen fast um die Ecke und einer der Zuschauer war die Frau des einen Anglers. Die weitere Nacht verlief ohne Bisse und wir schliefen gut in unseren Zelten. Gegen 7.30 kamen zwei Angler und setzten sich unmittelbar neben uns um auf Zander zu angeln. Da der Rhein ja ein kleiner Fluss ist und es keine anderen Plätze für die Beiden gab, kam es so wie es kommen musste und der eine Angler überwarf regelmäßig meine Schnur. Wir fingen an unser Lager abzubauen, denn wir sahen keine Möglichkeit weiter ruhig angeln zu können. Zwei Stunden später waren unsere Sachen in den Autos und dem Anhänger verstaut und wir traten die Heimfahrt an. Abends gingen wir noch zusammen etwas unser Vereinsgewässer die Agger mit der Spinnrute ab und beendeten dann unser Angel-wochenende mit einigen Forellen. Bericht von Marc Supe


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