Möchte euch kurz ein paar Ehrfahrungen meines Schwedentripps näher bringen, die wie ich finde, so „normal“ sind, dass es sich lohnt, darüber einen kleinen Bericht zu schreiben….
Wir waren schon öfter in Schweden und haben immer sehr gute Strecken gemacht (bis 100Stück), aber die Größen lagen meistens deutlich unter unseren Ehrwartungen (bis 88cm)…. Was haben wir falsch gemacht?? „Wo kleine Hechte sind, sind auch Große“ – „Denke wie ein Hecht“ – „Wo und was gibt es zu Fressen“ – „Wie sichtig ist das Wasser und wie warm“ – „Wenn nichts geht auf normalem Weg, nimm den unnormalen“ – usw.usw. ging es mir durch den Kopf. Alles ganz „normale“ Überlegungen, wie ich sie von Uli schon X-mal gehört habe… aber was habe ich davon umgesetzt…. rein in die Buchten… 60er Luftpumpen fangen ohne Ende und sich hinterher Fragen: warum hab ich keine Guten gefangen? Jetzt war mein Ehrgeiz richtig geweckt: entweder / oder – hieß es jetzt!! Punkt für Punkt wurde alles überdacht. Echolot an und intensiv beobachtet – extrem klares Wasser – heißt extrem lange Vorfächer (bis 1m) und die ersten Meter meiner geflochtenen wurden mit Edding schwarz gemacht – Wo und was gibt es zu Fressen – die Lösung war so nah… ein Fischer hatte seine Netze ausgelegt… aber wo… viel weiter draußen auf dem See in 5-8m Wassertiefe und was war drin?? Am Abend sah ich, wie er sie reinholte und siehe da, ohne ende Binnenstinte um die 20cm… und Barsche. Damit war ich auch in der Köderfrage weiter, dann konnten die Hechte nicht mehr weit sein. „Wo Futterfisch – da ist auch Hecht“ – alles ganz normal, aber hab ich mich daran gehalten…. – Nein -. In der Nähe der Buchten und der Netze verlief ein Unterwassergraben in 6m Tiefe und siehe da, direkt in dem Graben – „Sicheln“. Endlich, das musste es sein, so große Echos in 6m Tiefe konnten keine Barsche sein. Ich bot meine Wobbler in 4m Wassertiefe direkt über den Köpfen der „Damen“ an, wobei man natürlich wissen muss, wie tief seine Wobbler wirklich laufen – Was noch längst nicht jeder weiß… und die Angaben auf den Verpackungen sind nicht immer wirklich gut. Aber was war das…. keine Bisse…. ich war am verzweifeln, ich hatte doch alles genau durchdacht… dachte ich… was konnte es sein?? Mein 18cm Niels Master in Perlmutt sah den Stinten zum verwechseln ähnlich – Stelle gut – Stahlvorfach und Schnur gut getarnt – Futter ohne Ende – Hechte gefunden – aber keine Bisse… SCH…E! Was hatte ich vergessen oder falsch gemacht?? Ha… ich hatte die Wassertemperatur außer acht gelassen – 9Grad also noch ordentlich kalt und ich am Schleppen wie der Weltmeister – „Kaltes Wasser langsam führen – warmes Wasser schneller…“ – ganz normal eben, aber hab ich es auch so gemacht?? – Nein -. Also den Motor auf Standgas gedrosselt und wieder rein in den Graben… BUMM – haha ich hatte es geschafft… sie hing und nicht nur sie – in den verbleibenden 3 Tagen konnte ich mehrere gute Hechte aus diesem Gebiet fangen und das nur weil ich einfach mal „den Kopf angeschaltet habe“:-) O – Ton für mich war, dass ich – egal ob in Schweden oder bei uns in Deutschland – zwar auch immer einige dieser Überlegungen gemacht habe, aber eben nicht so viele bis es passte!! „Manchmal sieht man den Wald vor lauter Bäumen nicht“ Matthias (Olpe )