Seit rund 20 Jahren angelt Duncan Charman auf Aale. Immer wieder ist es das Element des Unbekannten, das ihn ans Wasser zieht. In einer Zeit, da immer weniger Aale in der Angel-Presse auftauchen, sind es gerade die Monsterfische von mehr als vier Pfund – Fische des Lebens –, denen seine Aufmerksamkeit gilt.
In etwa 95 Prozent aller Gewässer gibt es Aale. Selbst wenn aus einem Gewässer bislang kein Aalfang bekannt ist, heißt das nicht, dass es dort keine Aale gibt. Manchmal werden in Seen, in denen niemand gezielt auf Aal angelt, gerade dort Riesenfische gelandet. Angelgerätehändler geben gern Informationen über Aalfänge weiter, aber denken Sie immer daran: Ein dreipfündiger Aal wirkt riesig, und Angler, die keine großen Aale gewohnt sind, übertreiben oft bei den Gewichten. Beim ersten Nachtangeln an einem neuen Gewässer verlasse ich mich auf zwei Techniken. Die erste Rute ist mit einem Tauwurm beködert, den ich auf einem Madenteppich in der Uferzone anbiete. Die zweite Rute ist mit einem Fischstück, entweder dem Kopf- oder Schwanzteil einer Rotfeder an einer Grundmontage am Einfachhaken beködert, das im offenen Wasser angeboten wird. Legen Sie die Ruten nie zu nah beieinander aus. Aale haben einen extrem gut ausgeprägten Geruchssinn und orten einen Köder auch über große Entfernungen. An beiden Ruten rechne ich schon beim ersten Ansitz mit Bissen, selbst wenn es keine Aale sein sollten. Meistens nehmen Hechte (oder Karpfen) den Fischköder und Brassen den Wurm. Wenn ich an einer Rute allerdings mehrere Aale fange, lege ich die zweite Rute doch in die Nähe der ersten. Aale sind empfindlich gegen Widerstand. Deshalb braucht man einen Bissanzeiger, der nicht nur gut sichtbar ist, sondern auch die Schnur ohne Widerstand frei gibt. Ich selbst klemme meine Schnur in einen Clip, den ich an dem Rutenhalter angebunden habe, der sich hinter der Rolle befindet. Auf diese Weise kann ich die Schnur stramm spannen, zugleich wird sie aber beim leichtesten Zug freigegeben.