Aal Total – Tipps zum Aalangeln

Modernes Aalangeln bedeutet vor allem eins – flexibel zu sein! ­Zebco-Teamangler Fabian Frenzel legt sich nicht auf eine Methode fest, sondern passt sich immer den jeweiligen Bedingungen an. Er ­verrät Ihnen seine besten Techniken, garniert mit Tipps zum Aalangeln.

Fabian freut sich über einen dicken Aal, gefangen im warmen Licht der untergehenden Sonne. Wenn die Methode und Bedingungen stimmen, dann klappt es auch!

Bild: W. Krause

Fabian freut sich über einen dicken Aal, gefangen im warmen Licht der untergehenden Sonne. Wenn die Methode und Bedingungen stimmen, dann klappt es auch!

Aalangeln ist für mich vor allem eines: Lifestyle. Jedes Jahr, wenn die Aalsaison auf Hochtouren läuft, suche ich nach weiteren Tipps zum Aalangeln und passe ich meinen Tagesrhythmus den Beißzeiten der Fische an. Zugegeben, das klingt schon ein wenig verrückt, sich direkt nach Feierabend am Nachmittag bei strahlendem Sonnenschein ins Bett zu legen, während andere lieber ihre Zeit im Freibad verbringen. Doch Aale beißen nun mal gerne in der Dämmerungs­phase und in der Nacht, und da möchte ich gerne fit sein – eine ordentliche Portion Schlaf im Vorfeld ist da hilfreich. Denn der Wecker klingelt garantiert am nächsten Morgen wieder.

Bereits am Nach­mittag, wenn die Temperaturen im Büro ins Unermessliche gestiegen sind und das T-Shirt durchgeschwitzt ist, sehne ich mich nach angenehmen Temperaturen am Wasser, fern von geschlossenen, hitzeaufgeladenen Räumen. Die Abendstimmung mit herrlichen Sonnenuntergängen, dem Klingeln der Aalglocken und die Anspannung, ob die Aale heute „laufen“ oder nicht, faszinieren mich immer wieder auf ein Neues. Ich mag sogar die Mückenstiche beim Aalangeln, ganz ehrlich! Die gehören einfach dazu …

Tipps zum Aalangeln: Wie denn? Wo denn? Was denn?

Wo, wie und womit – das sind die wichtigsten Fragen zu den Tipps zum Aalangeln, die ich mir jedes Mal stellen muss, wenn ich meine Ruten auf ein Neues auspacke. Was Sie wahrscheinlich verwundern wird: Ich versuche im Laufe der Aal­saison jede Stelle nur ein einziges Mal zu ­befischen – erst im Folgejahr suche ich diesen Platz wieder auf! Das klingt ein ­wenig schräg, hat aber einen klaren Hinter­grund: Aale sind extrem standorttreu; sie fressen nur in der näheren Umgebung ihres Unterstandes, und so sind die Fische an einer Stelle schnell weggefangen.

Einer von Fabis Tipps zum Aalangeln: Leichtes Gepäck und mobil sein sind beim Aalangeln, wenn man Strecke machen will, sehr von Vorteil.

Bild: W. Krause

Einer von Fabis Tipps zum Aalangeln: Leichtes Gepäck und mobil sein sind beim Aalangeln, wenn man Strecke machen will, sehr von Vorteil.

Von Mal zu Mal würden es immer ­weniger werden. Allerdings möchte ich gerne nachhaltig angeln und wechsle deshalb gerne die Spots. Dabei trifft man ­natürlich auf viele verschiedene Strukturen, flaches Wasser oder tiefes Wasser, Krautfelder, Steinpackungen, Außen­kurven, Hindernisse, verschiedene Boden­beschaffenheiten, wie Schlamm- oder Kiesboden. Jede Angelstelle stellt uns vor neue Herausforderungen – und ­darum stelle ich Ihnen heute einige ­meiner besten Tipps zum Aalangeln vor und wünsche Ihnen einen schönen Sommer unter dem Motto „Aal total“.

Lass ihn zu den Aalen rollen!

Das Angeln mit dem Rollblei ist eine unglaublich simple, jedoch geniale Methode. Ich verwende dafür ein rundes Gewicht, das einfach ein bis zwei Meter hinter die Strömungskante geworfen wird. Nach dem Wurf bleibt der Schnurfangbügel meiner Rolle geöffnet und die Strömung erfasst meine Montage – und transportiert sie garantiert an einen Ort, an dem sich auch die natürliche Nahrung sammeln würde. Wann man diesen Platz erreicht hat?

Mit dem Rollblei kann man kinder­leicht seinen ­Kö­der unter überhängende Büsche kullern lassen. Hier verstecken sich Aale gerne.

Bild: W. Krause

Mit dem Rollblei kann man kinder­leicht seinen ­Kö­der unter überhängende Büsche kullern lassen. Hier verstecken sich Aale gerne.

Ganz einfach: Nach dem Wurf einfach darauf warten, bis keine Schnur mehr von der Rolle läuft! Meist bleibt das ­Gewicht in einem Rundlauf, an einer ­Strömungskante oder in einem Pool ­liegen. ­Natürlich sollte der Untergrund für diese Angelei, kraut- und hängerfrei sein. Ebenso kann man mit der ­Rollblei-Methode seine Köder ideal unter überhängende Bäume oder Büsche kullern lassen, direkt ins Wohnzimmer der Aale.

Die Gewichte, die ich in meinem Fluss verwende, haben meist ein ­Gewicht ­zwischen zehn bis 20 Gramm. Das Vorfach sollte bei dieser Technik nicht allzu lang sein. Meist reicht eine ­Vorfachlänge von circa 50 Zenti­metern aus, dass reicht, dann gibt es auch nicht so viel „Tüddel“.

Die Rollblei-Montage ist recht simpel aufgebaut: Das Rollblei ist freilaufend auf der Hauptschnur, eine Gummikugel dient als Knotenschutz, und ein Wirbel verhindert den Schnurdrall. Die Vorfachlänge sollte nicht allzu lang sein. 50 Zentimeter ­reichen völlig aus.

Bild: W. Krause

Die Rollblei-Montage ist recht simpel aufgebaut: Das Rollblei ist freilaufend auf der Hauptschnur, eine Gummikugel dient als Knotenschutz, und ein Wirbel verhindert den Schnurdrall. Die Vorfachlänge sollte nicht allzu lang sein. 50 Zentimeter ­reichen völlig aus.

Aale auf der Wippe

Steinpackungen sind für Aale ein echter Hotspot. Hier gibt es unzählige ­Versteckmöglichkeiten, besonders in den Zwischen­räumen der Steine. Allerdings ist das Angeln meist sehr hängerreich. Und wenn ein Aal einen Gegenstand zu fassen bekommt und sich mit seinem kräftigen Schwanz festhält, bekommt man ihn nur selten gelöst. Das führt meist zu einem ärgerlichen Fischverlust. Das soll natürlich nicht sein.

Meine erste Wahl in der Steinpackung ist die Wippe. Die Rute wird dazu waagerecht zur Wasseroberfläche gestellt und die Rutenspitze direkt über dem Spot platziert. Manchmal sind diese Stellen weiter draußen und dann kommen mitunter Stellfischruten zum Einsatz. Das Strömungsblei wird dann zum Grund herabgelassen und dann wieder etwa eine Kurbelumdrehung eingeholt. Der Köder schwebt jetzt direkt über den Steinen.

Ein perfekter Platz: Im Bereich des Brücken­fundaments ­befindet sich eine ­zusätzliche Stein­packung – hier wohnen garantiert Aale!

Bild: W. Krause

Ein perfekter Platz: Im Bereich des Brücken­fundaments ­befindet sich eine ­zusätzliche Stein­packung – hier wohnen garantiert Aale!

Wittert nun ein Aal den Köder, muss er sein Versteck verlassen, um den Köder zu fressen. Die Rutenspitze neigt sich nach der Köderaufnahme immer mehr Richtung Wasseroberfläche. Zeit, die Rute aus dem Ständer zu lösen und den Aal ohne Kompromisse von der Steinpackung weg zu befördern, bevor sich der Fisch in sein Versteck zurückziehen kann oder die Möglichkeit bekommt, sich festzusetzen.

Das Bleigewicht darf gerne ­schwerer sein als nötig. So kann man immer punktuell fischen, denn Angeln in der Steinpackung ist Maßarbeit. Ich verwende hierbei ein spezielles Blei in Nierenform. Dieses steht sehr sicher und konstant in der Strömung.

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