Wenn die Temperaturen am Tag und während der Nacht nicht mehr im Frostbereich liegen, kann man beim Aalangeln im Frühjahr tolle Stunden am Wasser erleben. Der Startschuss gilt in der Regel ab Ostern, im April sind definitiv gute Fänge möglich. Dies kann jedoch in Abhängigkeit von den Temperaturen stark schwanken. Für den frühen Aal-Start sind einige Punkte zu beachten:
- Gewässerwahl: Wenn die Sonne einige Tage lang das Wasser in flachen Gräben und Teichen erwärmt hat und die Nachttemperaturen einige Tage über dem Gefrierpunkt liegen, kann man einen ersten Versuch auf Aal wagen. Bereits Ende März stehen die Chancen dann meist wieder auf grün.
- Köderwahl: Im Gegensatz zum Sommer sollte die Wahl der Ködergröße sowie die Verwendung von Lockstoffen mit Bedacht eingesetzt werden. (siehe auch: Die 11 besten Aalköder)
- Montage: Für das Aalangeln im Frühjahr lautet die Devise: Je feiner desto erfolgreicher.
Stellenwahl zum Aalangeln im Frühjahr
Bevorzugt sollten Gewässer mit dunklem Untergrund wie zum Beispiel Torfstiche oder Flachwasserstellen zum Aalangeln im Frühjahr aufgesucht werden. Solche Bereiche finden sich vor allem in Ufernähe. Auch Zonen, an denen sich im Sommer dichte Seerosenfelder bilden, sind Top-Stellen. Denn die heranwachsenden Wasserpflanzen bieten den Aalen nicht nur Schutz, sondern sie finden hier auch Nahrung.
Ein Seerosenbeet ist für den Aal wie ein Schlaraffenland. Hier kann der Raubfisch Nymphen von den Blättern saugen. Außerdem sammeln sich zwischen den Blättern immer mal wieder kleine Wasserinsekten, die für Aale eine interessante Nahrungsquelle sind.
Bild: W. Krause
Die ersten milden Temperaturen laden zum Aalangeln ein. Da man jedoch in den flachen Uferbereichen fischt, sollte man dementsprechend laute Geräusche und Erschütterungen unbedingt vermeiden.
Vor allem im Frühjahr sind die Uferzonen bis maximal 80 Zentimeter von Erfolg gekrönt. Die Sonne erwärmt diese Flachwasserbereiche sehr schnell auf. Ab einer Wassertemperatur von 12 Grad Celsius kommt der Aal dann richtig in Beißlaune.
Stellenwahl im See zum Aalangeln im Frühjahr
Geeignete Angelstellen in Seen findet man zwischen versunkenen Bäumen, Steinpackungen, zwischen Sträuchern sowie flach auslaufende Uferbereichen. Sollte man nichts dergleichen haben sucht man kleinere Buchten mit Flachwasserzonen auf. Bootsstege oder Stege, im Wasser liegende kleine Ruderboote sind wahre Magneten. Denn vor allem zieht es die Weißfische im Frühjahr in die flachen, wärmeren Gewässerbereiche wo sie nach Nahrung suchen und auch laichen.
Wo auf Aal angeln im Kanal?
Am Kanal ist es auf den ersten Blick schwieriger die passenden Angelstellen zu finden, da dieser in der Regel eintönig aufgebaut ist. Hier sollte man sich Uferbereiche mit Struktur wie Steinpackungen, Spundwände sowie Steinschüttungen aufsuchen. Allgemein sind Stellen im Kanal interessant, die sich vom eintönigen Uferbereich abheben.
Heiße Aal-Stellen im Fließgewässer
In einem Fluss und Bach ist es dagegen die Stellenwahl etwas einfacher. Hier sollte man die ruhigen Seitenarme aufsuchen. Denn in diesen Bereichen fließt das Wasser langsamer, es ist meist flacher, wodurch es sich schneller erwärmt und von einer interessanten Vegetation bewachsen, die den Aalen Nahrung bietet. Auch im Wasser liegende Wurzeln sind wahre Hotspots. Jedoch gestaltet sich das Angeln in solchen Bereichen nicht einfach, da man mit vielen Hängern rechnen muss. Bei einem Biss besteht zudem die Gefahr, dass sich der Aal in dem Wurzelgeäst festsetzt.
Bild: W. Krause
Sehr gute Aalstellen sind die Unterführungsrohre, sogenannte Düker, von Seitengräben, die in das Gewässer einmünden. In der Dunkelheit dieser Rohre halten sich die Aale gerne tagsüber auf, um bei Nacht die Rohre zu verlassen und in der Uferzone auf Jagd zu gehen. Ein Köder, der am Rand eines solchen Dükers angeboten wird, findet oft einen Abnehmer.
Dezente Köderwahl
Wer im Frühjahr mit deftigen Ködern wie dicken Tauwürmern oder sogar Köderfischen anrückt, wird oft ohne Biss bleiben. Nun ist eine dezentere Präsentation gefragt, sowohl bei den Ködern als auch beim Gerät. Beim Aalangeln im Frühjahr sollten anstelle eines ganzen Tau- oder Rotwurms oft nur ein Viertel oder die Hälfte davon angeköder werden. Der kleine Haken wird nur einmal im Kopf eingehängt.
Alternativköder sind Garnelen, die man in jedem Supermarkt bekommt. Dabei sollte man allerdings darauf achten, dass die Garnelen nicht gesalzen oder mit Säuremitteln haltbar gemacht wurden. Auch Bienenmaden, die man wie beim Forellenangeln in „L-Form“ auf den Haken zieht, sind einen Versuch wert.
Damit die Aale neugierig und auf den Köder aufmerksam werden, kann man mit einer Futterschleuder zusätzlich noch ein paar Maden an den Angelplatz katapultieren. Die Maden werden nicht nur von den Aalen gerne gefressen, sondern locken auch Kleinfische an. Das Kleinfischtreiben lässt wiederum die Aale neugierig werden. Am Angelplatz stoßen sie dann auf den Köder, der in den seltensten Fällen verschmäht wird.
Bild: J. Reime
Auch dieser Bereich ist im Frühjahr eine Top-Stelle zum Aalangeln. Doch Vorsicht: Hier wartet nicht nur Fisch, sondern auch Hänger.
Montage zum Aalangeln im Frühjahr
Gewaltwürfe, um den Köder auf Distanz zu bringen, sind beim Aalangeln im Frühjahr nicht nötig. Der Köder gehört nun nämlich nicht in die Gewässermitte, also das tiefste Wasser, sondern in die Uferzone, wo sich das Wasser durch die Sonne am stärksten erwärmt hat und die die Aale in der Dämmerung und am Tage gezielt aufsuchen.
Im Frühjahr ist es am Erfolgversprechendsten eine feine Posenmontage zum Einsatz zu bringen. Im noch relativ kalten Wasser nehmen die Aale nur wenig Nahrung zu sich, statt entschlossen mit dem Köder abzuziehen, wie man das bei Aalbissen im Sommer kennt. Daher ist eine sensible Montage angebracht. Häufig kann man im Frühjahr beobachten, wenn die Pose kurz abtaucht und dann an der Stelle stehen bleibt. Vor dem Einsatz der leichten 1 bis 4 Gramm Pose, die am besten in einem unauffälligem Design gestaltet ist, sollte diese exakt ausgelotet werden, sodass nur die Antenne zu sehen ist.
Bild: W. Krause
Für das Aalangeln im Frühjahr mit der Pose in Gewässern die keinen Meter tief sind, spielen transparente Posen ihre Vorteile aus. Diese zeigen einen Biss sehr sensibel an und haben Wechselspitzen, mit denen man sich unterschiedlichen Lichtverhältnissen und Hintergründen anpassen kann. In der Dämmerung und der Nacht lassen sich die Spitzen gegen ein kleines Knicklicht austauschen.
Den Köder richtig anbieten
Der Köder sollte dabei in Grundnähe angeboten werden. Entweder so das er eben am Grund aufliegt bzw. maximal 10 Zentimeter darüber schwebt. Da Aale jedoch im Frühjahr sich überwiegend am Grund aufhalten und dort nach Nahrung suchen, empfiehlt es sich, den Köder so dicht wie möglich am Grund anzubieten. Das Vorfach sollte dabei eine Länge von 30 Zentimeter haben, wenn der Köder kurz über dem Grund angeboten wird. Nur dadurch lassen sich auch feinste Zupfer an der Pose erkennen. Als Haken sollten stabile 8er bis 12er Modelle zum Einsatz kommen. Hier bitte auf Qualität achten, damit diese im Drill nicht aufbiegen und der Fisch verloren geht.
Die zweite Variante ist das Grundangeln mit einem leichten Gewicht. Wenn man von leicht spricht, sind je nach Gewässerwahl Gewichte zwischen 5 und 15 Gramm völlig ausreichend. Dieses sollte frei auf der Hauptschnur entlang gleiten können, sodass der Aal bei einem Biss keinen Widerstand spürt und den Köder ohne Argwohn aufnehmen kann. Dabei erfolgt die Bissanzeige entweder über einen sensiblen, elektronischen Bissanzeiger oder über einen leichten Schnurhänger wie zum Beispiel eine Styroporkugel.
Bild: W. Krause
Solche Fische lassen sich im Frühjahr direkt vor den Füßen fangen. Besonders nach einem sonnigen Tag, sind die Abendstunden dann sehr verheißungsvoll.
Sollte man in einem Terrain angeln, wo die Bodenstruktur es nur schwer zu lässt das dort der Köder abgelegt werden kann, schafft hier ein kleiner Auftriebsköder wie eine kleine Styroporkugel Abhilfe. So kann man den kleinen Köder je nach Wunsch nur wenige Zentimeter über den Grund auftreiben lassen.
Damit man auch den gewünschten Auftrieb erreicht, sollte man zuvor testen, wie groß das Styroporkügelchen sein soll. Für einen halben Tauwurm benötigt man einen Auftriebsköder mit circa 8 bis 12 Millimeter Durchmesser. Um bei den Aalen kein Misstrauen zu erwecken, sollte diese auch noch mit etwas Farbe an den Gewässergrund angepasst werden.
Das richtige Gerät zum Aalangeln im Frühjahr
Für das Posen- und Grundangeln auf Aal im Frühjahr muss aufgrund der sensiblen Bisserkennung, den ruhigen und ufernahen Spots sowie und der kleinen Köder auch nicht mit brutalen Gerät geangelt werden. Zum Beispiel eignet sich für diese Angelei eine Matchrute mit bis zu 30 Gramm. Alternativ können auch leichte Spinnruten mit einer Wurfgewicht bis zu 50 Gramm zum Einsatz kommen. Das Geschirr sollte jedoch der Montage angepasst sein. Denn schließlich möchte man ja nicht mit Kanonen auf Spatzen schießen.
Gekoppelt wird die Rute mit einer 2500er bis 3000er Rolle. Als Hauptschnur kann man durchgehendes 0,18er oder 0,22er Monofil verwenden. So, und nun genug zur Theorie. Jetzt heißt es ab ans Wasser und die Aale fangen. Denn sobald die Bedingungen stimmen hat man beim Aalangeln im Frühjahr die besten Chancen einen hungrigen Fisch zu erwischen. Petri Heil!
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