Die Blätter fallen – Die Blankaale wandern! Für viele Aale beginnt im Herbst die spannende und zugleich letzte Reise in die Sargassosee. Den gesamten Sommer hatten sie noch einmal die Möglichkeit, sich dafür eine ordentliche Speckschicht anzufüttern. Und für uns Angler stehen die Chancen jetzt hervorragend, einen von den dicken beim Aalangeln im Herbst zu erwischen.
Aalangeln im Herbst: Der Startschuss für die lange Reise ist gefallen
Ab diesem Moment beginnt beim Aal eine deutlich sichtbare, körperliche Veränderung. Er wird zum Blankaal. Die Augen werden deutlich größer, der Körper erscheint nun silbrig und der After wächst mehr und mehr zu. Irgendwann wird er das Fressen komplett einstellen und nur noch von seinen Fettreserven zehren. So weit ist es im Herbst jedoch noch nicht, die Nahrungsaufnahme wird lediglich geringer und das Angeln klappt noch gut.
Spot-Suche im Herbst
Der Regen der vergangenen Tage hat den Fluss leicht ansteigen lassen. Das passt den Aalen ganz gut. Hindernisse lassen sich somit leichter überwinden und durch die stärkere Strömung können sie sich einfach flussab treiben lassen. Derzeit regnet es leicht. Ich sitze oberhalb eines kleinen Wehres. Hier fließt das Wasser langsamer, und in der Flussmitte befindet sich eine tiefere Rinne, in der die abwandernden Aale entlang ziehen. Zudem sammeln sich die Fische vor dem Wehr kurz, bevor sie den Weg in die Fischtreppe finden. Also ideal für das Vorhaben „Großaal“!
Die blanken Aale ziehen durch die Rinne in der Flussmitte und genau hier muss der Köder platziert werden. Jedoch sind die Bisse unglaublich vorsichtig. Teilweise werden die Würmer im vorbei schwimmen nur kurz angefasst und mitgenommen oder sofort wieder losgelassen. Deshalb ist es wichtig, das Bleigewicht genau anzupassen. Es muss so schwer gewählt werden, dass es in der Strömung liegen bleibt und beim kleinsten Biss mitwandert. Dadurch hat der Aal die nötige Zeit, den Köder aufzunehmen ohne Verdacht zu schöpfen. Ideal hierfür sind Kugel- oder Vielkantbleie mit einem Schnurdurchlauf im Inneren. Hier in der Leine sind Gewichte zwischen 40 und 90 Gramm je nach Wasserstand ideal.
Der Herbst-Köder
Mein Top-Köder beim Aalangeln im Herbst ist der gute alte Tauwurm. Nicht gedippt, nicht gepimpt – einfach nur Wurm. Jedoch setze ich am liebsten auf selbst gesammelte von der Wiese. Sie sind wesentlich quirliger und fester als ihre großen, kanadischen Verwandten aus der Styroporbox. Um den Aal vielleicht ein letztes Mal zu einem Anbiss zu überzeugen, muss der Köder attraktiv wirken. Deshalb biete ich gerne zwei Würmer auf einem kurzschenkligen Haken an. Dabei verzichte ich allerdings darauf, den Wurm komplett auf den Haken zu ziehen. Fehlbisse lassen sich dadurch zwar verringern, jedoch ist ein schlapp hängender Wurm nicht annähernd so ansprechend, wie zwei frische, quirlige Würmchen.
Herbst-Montage
Lange Vorfächer sind jetzt gefragt, um die vorsichtigen Fische aus der Reserve zu locken. Diese können gut gerne bis zwei bis drei Meter lang sein, um sich in der Strömung möglichst natürlich zu bewegen. Mein Gerät für herbstliche Schlänger wähle ich robust. Leichte, teleskopische Brandungsruten mit einer mittelgroßen Freilaufrolle und 0,35er monofiler Schnur.