Aale unter Strom

Wollhandkrabben und Grundeln sind die ärgsten Feinde jedes Aale-Anglers. Veit Wilde entgeht diesen „Nervlingen“ und drillt lieber dicke Aale.

Bild: Veit Wilde

Durch das steile Aufstellen der Ruten, wird der Strömungsdruck auf die Schnur reduziert:

Tipps gegen diese Plagegeister gibt es reichlich. Aber am einfachsten ist es, dort zu angeln, wo sie sich nicht hin trauen und man gar nicht in Kontakt mit den beiden Köderkillern kommt, nämlich direkt im Hauptstrom der Flüsse. Krabben und Grundeln haben nämlich eines gemeinsam: Sie halten sich gerne in strömungsarmen und ufernahen Bereichen des Flusses auf. In der Strommitte findet man sie dagegen kaum. Dort sind allerdings die Aale, die den Fluss hinaufwandern – gerade im Hoch- und Spätsommer.

Bild: V. Wilde

Meist sind es gute Aale, die im Hauptstrom beißen. Veit Wilde freut sich schon auf die geräucherten Leckerbissen.

Kräftiges Gerät notwendig

 

Um in der starken Strömung großer Flüsse zu angeln ist einfaches, aber stabiles Gerät erforderlich. Kräftige Spinn-, Heavy-Feeder- oder starke Karpfenruten sind ideal, um Bleie von 80 bis 250 g Gewicht in Richtung Flussmitte zu katapultieren (wir sprechen hier von den großen Strömen wie Rhein, Elbe oder Weser!). Kombiniert wird die Rute mit einer robusten Rolle, gefüllt mit 16er Geflochtener, der eine doppelt Ruten-lange 0,35er Schlagschnur aus monofiler Schnur vorgeschaltet ist. Optimal ist eine Rolle mit Freilauf, denn Aal-Bisse im Strom sind meistens extrem kräftig. Wundern Sie sich nicht, wenn ein nur 60 cm langer Aal die Rute fast ins Wasser zieht. Mit eingeschaltetem Freilauf kann so etwas nicht passieren.

Bild: V. Wilde

Stattliche Beifänge, wie diesen Waller, sollte man immer auf der Rechnung haben. Der Bartelträger ließ sich einen einzelnen Tauwurm schmecken.

Man muss außerdem auch stets mit Beifängen von Welsen, Karpfen oder großen Barben rechnen, die sich im Hochsommer ebenfalls gerne im Hauptstrom aufhalten.Ich verwende eine einfache Laufbleimontage mit einem Anti-Tangle-Boom aus Plastik. Es kann nämlich passieren, dass sich das schwere Blei im Aaldrill in einer Steinritze verklemmt. Meist bricht es dann einfach nur von dem Anti-Tangle-Boom ab und der Aal kann noch gelandet werden, während bei einem direkt auf der Hauptschnur laufenden Blei, Fisch und Montage verloren wären. Das 30er Vorfach ist mit einem Haken der Größe 2 oder 4 bewehrt und wird für den Einsatz in der starken Strömung mit maximal 25 cm Länge sehr kurz gehalten. Bester Köder für Aale ist nach wie vor der Tauwurm. Man zieht ihn per Ködernadel auf Haken und Vorfach auf. So übersteht er die nötigen Weitwürfe. Oft ist es auch sehr hilfrich, einen Tropfen Lockstoff auf den Köder zu geben: z.B „Aalkiller“ von Top Secret oder auch einen Leberextrakt. Die Zahl der Bisse steigt damit erheblich.

Die Ruten hoch!

Nach dem Auswurf werden die Ruten möglichst steil auf ein Brandungsdreibein gestellt, damit wenig Strömungsdruck auf der Schnur lastet. Als Bissanzeiger dient ein Knicklicht an der Rutenspitze. Wichtig: Der Hakenköder sollte, sofern kein Biss erfolgt, jede halbe Stunde getauscht werden. Je frischer der Wurm, desto attraktiver ist er für die Aale. Gerade während konstanter, warmer Wetterperioden sind dann beispielsweise im Mittellauf der Elbe pro Nacht 3 bis 8 ordentliche Aale ein ganz normales Ergebnis. Die Zahl der Bisse von Krabben und Grundeln geht dagegen Richtung Null.

Bild: V. Wilde

Einfache Montage: Kurzes Vorfach und schweres Blei am frei laufenden Anti-Tangle-Boom.

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