Du möchtest auf Quappe im Bergsee angeln? In diesem Beitrag erfährst Du alles von den besten Quappenködern, über die perfekte Standortwahl am Stillgewässer, bis zu den erfolgsversprechensten Beißzeiten beim Quappenangeln.
Schmackhafte Köder für die Quappe im Bergsee
Egal ob vom Boot oder vom Ufer aus, der Wurm ist Quappenköder Nummer 1. Und beim Wurm gilt; je dicker und grösser, desto besser, und wenn noch ein zweiter oder gar dritter Wurm auf dem Haken Platz hat, dann rauf mit ihnen. Der zweite klassische Köder für Quappen ist ein (kleiner) toter Köderfisch oder Fischfetzen. Klein ist dabei relativ. Ich konnte schon knapp 40 cm lange Quappen fangen, denen der Schwanz eines 15 cm langen Weissfischs aus dem Maul schaute.
Köderfisch und Fischfetzen sind für mich aber klar zweite Wahl nach den Würmern. Weitere Köder drängen sich nicht auf; ich habe schon oft mit Lockstoffen oder stark aromatisierten Kunstködern experimentiert, mehr Erfolg konnte ich dadurch nie verzeichnen. Auch Leuchtperlen und Knicklichter sind logisch betrachtet keine besondere Hilfe – trotzdem fische ich mit ihnen in der festen Überzeugung, den Köder damit attraktiver zu machen. Das Gefühl muss stimmen.
Standortwahl für Stillwasser-Quappen
Wer es das erste Mal auf Quappen versuchen will, dem ist ein einschlägig dafür bekannter Platz zu raten. Das können Schiffanlegeplätze oder Hafenmolen sein. Wichtig ist, dass man eine Tiefe von mindestens 25 Metern erreichen kann. Wer eine Tiefenkarte unserer Seen zur Hand hat, wird schnell merken, dass viele unserer Seen voller potenziell vielversprechender Quappenplätze sind. Überall, wo das Ufer steil abfällt, kann man auf Quappen treffen. Wenn dann noch Strukturen wie Felsen oder Vorsprünge auszumachen sind, steigen die Chancen nochmals erheblich.
Findet man einen solchen Übergang in der Nähe eines grösseren Bacheinlaufs, lohnt sich ein Versuch allemal. Dies gilt ganz besonders dann, wenn der Bach viel Wasser führt und entsprechend Nahrung hinein verfrachtet wird. Was es zu bedenken gibt: Wer an einer steil abfallenden Kante fischt, kann mit kleinen Änderungen der Position, Wurfweite oder Wurfrichtung den Köder ganz woanders präsentieren. Hier kann viel experimentiert werden.
Wann beißt die Quappe im Bergsee?
Mit der einsetzenden Dämmerung kann man beim Quappenfischen in der dunklen Jahreszeit mit Bissen rechnen, und dies kann bis zum Morgen andauern. Gerade im Oktober oder Anfang November lohnt sich auch mal ein Versuch ganz früh morgens. Meine Quappen-Sternstunden kamen stets am Morgen mit einsetzender Dämmerung. Wenn an einem Platz keine Bisse zu verzeichnen sind, heißt das nicht, das keine Quappen da sind und ein anderer Platz unbedingt besser wäre. Ich erlebe die Quappen stets als sehr launisch.
Eine meiner Faustregeln lautet dennoch: Wenn nach 2 Stunden kein Biss erfolgt, ist es Zeit, entweder nach Hause zu gehen oder doch noch den Ort zu wechseln. Allgemein gilt, dass Vollmond kein guter Zeitpunkt fürs Quappenfischen ist. Der naheliegende Umkehrschluss, dass Leermond besonders gut sei, hat sich aber leider nicht bestätigt. Die beste Zeit fürs Quappenfischen an unseren Seen ist von Mitte September bis Mitte Dezember.
Quappenfischen vom Boot
Mit einem Boot mit elektronischem Anker hat man beim Quappenfischen viele Vorteile. Das vertikale Fischen ist viel weniger anfällig für Hänger und Materialverluste als das Fischen vom Ufer aus. Um die Köder zügig auf Tiefe zu bringen, sind Pilker die erste Wahl. Ich knüpfe den etwa 50 Gramm schweren Pilker direkt an die geflochtene Hauptschnur von etwa 10 bis 15 Kilo Tragkraft. Mit geflochtener Schnur lässt sich auch die Bodenbeschaffenheit beim Aufsetzen des Pilkers erfühlen: Harten Untergrund ziehe ich weichem Boden vor.
Die Verwandten der Quappe im Meer sind die Dorsche, und genau wie diese kann man auch die Quappen mit grobem Gerät fischen. Es gilt jedoch zu bedenken, dass der Köder unmittelbar am Boden oder noch besser zwei, drei Zentimeter darüber platziert wird. Ich fische daher vom Boot aus immer aktiv mit der Rute in der Hand. Der Einsatz einer zusätzlichen passiven Rute hat mir mehr Mühe bereitet als zusätzliche Fische gebracht, auch, wenn man die tote Rute zuerst als Vorteil sehen könnte.
Unser Gerät sollte also weder zu lang noch zu steif noch zu schwer sein und trotzdem einen kräftigen Anhieb ermöglichen; mittlere Hechtspinnruten sind optimal. Wer zum ersten Mal eine kleine Quappe in 40 m hakt, denkt zuerst an ein Mordstier, so viel Druck kommt auf.
Angeln auf Quappe vom Ufer aus
Beim Uferfischen auf Quappen gewinnt das Material keinen Schönheitspreis. Ich greife jeweils auf recht brachiales Gerät zurück; die Rute sollte mindestens 3 m lang sein und über ein Wurfgewicht von 50 g und mehr verfügen. Als Schnur nehme ich bevorzugt eine Monofile mit 0,33 mm Durchmesser. Geflochtene Schnur ist vom Ufer aus nicht zu empfehlen, da man beim Hochziehen der Montage oder des Fischs fast unweigerlich mit scharfkantigen Steinen und Muscheln in Kontakt kommt. Nebst den Kanten sind vor allem Hänger ein Problem. Deshalb schaden einige Ersatzgewichte nicht.
Um Verwicklungen während des Wurfes und der Absinkphase vorzubeugen, verwende ich einen Anti-Tangle-Boom, an welchem das Gewicht eingehängt werden kann. Das Vorfach mit Wurm und Haken halte ich möglichst kurz, 5 bis 15 cm Länge reichen da völlig aus. Um Bisse zu erkennen, nehme ich einen Leuchtring, kombiniere diesen mit einem Aalglöckchen und spanne die Schnur an der Grundrute so, dass ich den Ring mit Glöckchen auf den Boden legen kann. So kann ich auch im Dunkeln jede Bewegung registrieren. Ein Glöckchen an der Rutenspitze geht aber auch.
Biss der Bergsee-Quappe!
Es kommt immer mal wieder vor, dass die Quappen vehement und entschlossen anbeißen und ein Anhieb gar nicht nötig ist. Gerade vom Boot merkt man aber oft nur ein Ziehen und nicht etwa ein „Tock“. Hält das Ziehen für 2 bis 3 s an, setze ich einen kräftigen Anhieb. Hängt die Quappe einmal, so mache ich kein Federlesen und kurble den Fisch schnell hoch. Im Gegensatz zu Hechten oder Felchen sind Quappen keine vehementen Kämpfer und kommen schnell mit an die Oberfläche. Wer in Tiefen von 30 m oder mehr fischt, muss sich bewusst sein, dass ein Zurücksetzen des Fischs sowieso nicht möglich ist. Auf Quappe im Bergsee fischt man also ausschließlich für die Pfanne.
Auch interessant
- Angeln allgemeinQuappen im Winter: 5 Tipps zum Erfolg