Barschangeln im Herbst: 3 fängige Methoden

Der Herbst ist eine hervorragende Zeit zum Barschangeln! André Pawlitzki vertraut jetzt auf 3 Angeltechniken, um große Barsche zu fangen.

Beim Barschangeln im Herbst vertraut André Pawlitzki auf 3 bewährte Methoden. Dieser Fisch fand einen neongelben Crankbait zum Anbeißen gut! Foto: Blinker / M. Wendt

Bild: Blinker / M. Wendt

Beim Barschangeln im Herbst vertraut André Pawlitzki auf 3 bewährte Methoden. Dieser Fisch fand einen neongelben Crankbait zum Anbeißen gut!

Wenn die Temperaturen im Herbst kräftig fallen, kommt die Zeit zum Barschangeln. Das sind für mich Fische über 40 Zentimeter – eine tolle Größe für meine Vereins­gewässer, in denen 50er Barsche die ­absolute Ausnahme sind. Mit den sinkenden Temperaturen zerstreuen sich auch die dichten Barschschwärme, die bis Ende September in Ufernähe gestanden und dort im Schutze von ins Wasser gefallenen Bäumen, Stegen oder Seerosen­beeten nach Nahrung gesucht haben. Die Fische stehen jetzt deutlich tiefer. Außerdem beißen jetzt nicht mehr unbedingt die vorwitzigen Halbstarken bis 25 Zentimeter, sondern man bekommt nun eher Kontakt mit Großbarschen, obwohl die Bissfrequenz allgemein abnimmt. Große Fische fängt man allerdings nur, wenn man mehrere Angeltechniken zum Barschangeln im Herbst beherrscht.

Methode 1 fürs Barschangeln im Herbst: Spinnfischen mit Crankbaits

Meist beginne ich das Spinnangeln mit Crankbaits. Das sind Wobbler mit einem bauchigen Körperbau, die je nach Stellung der Tauchschaufel in unterschiedlichen Tiefen laufen – die perfekten Suchköder. Meist beginne ich im Spätherbst mit Modellen, die laut Hersteller eine Tauchtiefe von 2,5 bis 3,5 Metern haben. Je kälter es wird, desto tiefer sollten die Wobbler­modelle beim Einholen tauchen. Je größer die Tauchschaufel der Köder, desto tiefer taucht der Crank. Das Schöne an diesen Ködern: Man muss sie nur auswerfen und dann einfach wieder einkurbeln. Oft bringt das schon die ersehnten Barschbisse.

Aufsteigende Wobbler lassen Barsche beißen

Erfahrenere Angler bieten einen Crankbait aber auch im Stop & Go-­Rhythmus an: Sie ziehen ihn an und lassen ihn dann wieder aufsteigen, denn die meisten Crankbaits sind „Floater“, also schwimmende Modelle. Diese aufsteigende Bewegung verführt so manchen Barsch zum Zupacken. Eine weitere Möglichkeit, Crankbaits fängig anzubieten, sind Tempowechsel. Man beschleunigt den Köder und führt ihn dann wieder langsamer. Gerade zu Herbstanfang knallen die Dickbarsche mit Bravour auf den beschleunigten Crank. Die bauchigen Köder eignen sich beim Barschangeln im Herbst hervorragend, um Fische zu suchen. Man kann mit diesem Köder eine große Wasserfläche in relativ kurzer Zeit abfischen – sowohl vom Boot als auch vom Ufer.

Methode 2 fürs Barschangeln im Herbst: Die Dropshot-Montage

Habe ich die Barsche gefunden, ­wechsle ich häufig auf die Dropshot-Montage, um einen Spot genau auszufischen. Die Wahl des Bleigewichts richtet sich nach der Wassertiefe, aber auch nach der Drift des Bootes, denn im Spätherbst bläst der Wind manchmal recht kräftig. Bei ruhigem Wetter komme ich mit einem Sieben-Gramm-Blei bis zehn Meter Tiefe aus, bei starker Drift darf es ruhig dreimal so schwer sein.

Den Dropshot-Haken binde ich meist 50 bis 70 Zentimeter über dem Blei auf das FC-Vorfach. Dieses hat eine Stärke von 0,25 oder 0,28er Millimeter. Das reicht aus, um auch den größten Barsch auszudrillen. Im Gegensatz zu Anglern, die die Montage auf einem Platz stehen lassen und dann den Köder mit der Rutenspitze in Bewegung versetzen, schleife ich den Dropshot-Köder langsam über den Grund und suche so nach beißwilligen Stachelrittern. Die Bisse kommen meist sehr kräftig und sind deutlich über die feine Spitze der Dropshot-Rute zu spüren.

Wenn man herausgefunden hat, auf welchen Köder die Barsche ­stehen, sind beim Dropshotangeln auch Doubletten möglich. Foto: Blinker / M. Wendt

Bild: Blinker / M. Wendt

Wenn man herausgefunden hat, auf welchen Köder die Barsche ­stehen, sind beim Dropshotangeln auch Doubletten möglich.

Wurm und Fischchen sind gute Dropshot-Köder

In manchen Seen fangen nun Fischchen-Imitationen aus Weich­plastik, in anderen ist man mit einem Tauwurm am Dropshot-Haken erfolgreich. Welchen der beiden Köder die Fische in Ihrem Gewässer bevorzugen, müssen Sie beim Barschangeln im Herbst ausprobieren. Kommt es zu Fehlbissen beim Wurm, muss man diesen vielleicht um die Hälfte kürzen. Wo erlaubt, kann man auch zwei ­Haken übereinander ins Vorfach binden und einen Wurm und ein Fischchen anbieten. So erfährt man schnell, auf welchen Köder die Stachelritter stehen. Dann kann man beide Haken mit dem Erfolgsköder bestücken.

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Methode 3 zum Barschangeln im Herbst: Das Carolina-Rig

Je kälter das Wasser wird, desto zickiger werden die Barsche. Bei Temperaturen um den Gefrierpunkt befische ich die großen Barsche gerne mit dem Carolina-­Rig und einem Worm­stick. Der Köder am Offset-­Haken sinkt am zirka 40 Zentimeter langen Vorfach nun hinter dem Bullet-Blei ganz langsam zu ­Boden und wird von den Barschen ohne Zögern eingesaugt. Je länger das Vorfach ist, desto langsamer sinkt zwar der Köder, aber man spürt den Biss auch schlechter. Das kann dazu führen, dass man die Rute anhebt und ein Fisch am Haken hängt.

Die Carolina-Montage eignet sich, wenn der Köder eine lange Absinkphase braucht, damit die Barsche ihn ­akzeptieren. Man kann am Haken sowohl Creature Baits als auch normale Gummiwürmer anbieten. Foto: Blinker / M. Werner

Bild: Blinker / M. Werner

Die Carolina-Montage eignet sich, wenn der Köder eine lange Absinkphase braucht, damit die Barsche ihn ­akzeptieren. Man kann am Haken sowohl Creature Baits als auch normale Gummiwürmer anbieten.

Je kürzer das Vorfach ist, desto besser sind die ­Bisse zu spüren, allerdings sinkt dann der Köder nicht mehr so schön langsam ab. Hier muss man beim Barschangeln im Herbst also einen Mittelweg zwischen ­guter Bissanzeige und optimaler ­Fängigkeit finden.

Dezente Gummifische verwenden

Als Köder bevorzuge ich wie gesagt Gummi­würmer, aber auch Fischchen ohne Schaufelschwanz. Diese würden viel zu viele Vibrationen im Wasser erzeugen, die die Barsche als unnatürlich empfinden. Deshalb fangen nun Gummi­fische mit Gabel- oder Nadel­schwanz – sogenannte No-­Action-Shads. Die Führung der Gummis besteht in leichten Schlägen aus dem Handgelenk mit der Rute. Danach erfolgt eine Pause von zehn Sekunden, in der die Gummifische absinken können, beziehungsweise die Barsche den Köder nehmen können.

Fängiger Wurm: Dank des unbeschwerten Köders am Carolina-Rig konnte der Barsch den Gummiwurm samt Haken leicht einsaugen.

Bild: A. Pawlitzki

Fängiger Wurm: Dank des unbeschwerten Köders am Carolina-Rig konnte der Barsch den Gummiwurm samt Haken leicht einsaugen.

Die meisten Bisse kommen in der Absinkphase. Allerdings habe ich auch schon Barsche gefangen, die den auf dem ­Boden liegenden unbewegten Gummi genommen hatten. Eine zu ­schnelle Köder­führung ist bei kaltem Wasser allerdings Gift! Nur ­dezent geführte Gummi­fische fangen.


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