Das Besondere beim Cheburashka-Jig im Vergleich zu einem klassischen Blei-Jig ist die bewegliche Verbindung zwischen Blei und Haken. Dadurch spielt der Köder viel besser: Der Bleikopf trifft auf dem Grund auf, und der Köder kippt durch zur Seite um. Im Blei- oder Tungsten-Gewicht gibt es eine Aussparung, durch die eine Metallspange durch geschoben wird (siehe Anleitung unten).
Auf der einen Seite des Gewichts hängt man in die Spange das Vorfachs, auf der anderen Seite den Haken ein. Die Spange ermöglicht es, unterschiedliche Gewichte schnell und einfach zu montieren und zu wechseln. Zum einen entfällt so das aufwendige Aufziehen des Köders wie bei einem Standard-Jighaken, außerdem halten die Gummiköder am Cheburashka-Jig dadurch auch länger.
So wird der Cheburashka-Jig montiert
- Das braucht Ihr für eine Cheburashka-Jig Montage: Flex Heads, Softbaits, Wide Gap-Haken und Final Keeper.
- Tungsten (Blei) von der Klammer trennen.
- Einen Haken auf die Klammer ziehen. Ich verwende sehr gerne Wide Gaps, es funktionieren aber auch andere Hakenmodelle
- Blei wieder auf die Klammer schieben.
- Final Keeper im Gummi versenken.
- Haken durch Gummifisch und Final Keeper führen.
- Gummi auf dem Haken in Position drehen.
- Hakenspitze von unten durch den Gummi stechen
- Fertig ist der Cheburashka-Jig.
Cheburashka-Jig: Bisse in der Absinkphase
Seine erste Bewährungsprobe hatte der Cheburashka-Jig im Bodden: Dort fischten wir auf Barsch, aber an ein vernünftiges Angeln war nicht zu denken. Vom Grund bis ins Mittelwasser wuchs einfach zu viel Kraut. Da erinnerte ich mich an den Cheburashka-Jig in meiner Tasche, montierte ihn mit einem 4/0 Wide Gap-Haken von Hayabusa, und auf diesem montierte ich einen 4er Easy Shiner, welchen ich mit einem Final Keeper sicherte. Das Wasser vor uns war nur etwa 2 Meter tief und so fischte ich passend dazu ein 5 Gramm leichtes Gewicht.
Das Chebu-Rig war perfekt: Der Köder lief von Anfang an krautfrei durchs Wasser! Ich jiggte den Gummi wie gewohnt hart am Grund, oder besser gesagt mitten im Kraut – und gleich bei einer der nächsten Absinkphasen gab es einen harten Biss! Ein toller 45er Barsch war der Start in eine Serie von Großbarschen, wie ich sie in der 2017er Saison vorher noch nicht erlebt hatte. Es gab kaum Fische unter 35 Zentimeter, und das Rig erwies sich im Kraut als echter Killer.
Doch ein paar Wochen später zogen die Fischen in immer flacheres Wasser. Nun konnte man die Köder nicht mehr jiggen, gefragt war stupides Durchkurbeln. Bei diesem Führungsstil versuchten sich die Barsche zumeist vergeblich am Gummi. Selbst härteste Bisse konnte ich kaum verwandeln. Der Cheburahka-Jig lebt offenbar von seiner Absinkphase an lockerer Schnur – so dass ich heutzutage sogar mit der Rute in Richtung Gummi gehe, um beim Absinken noch etwas mehr Spannung aus der Schnur zu nehmen. Die Räuber müssen das Rig einsaugen können! Denn nur so wird der Gummi perfekt gefaltet und der Haken findet Halt im Räubermaul.
Cheburashka-Jig selber gießen
Wer sich die teuren Cheburashka-Jigs nicht im Laden kaufen möchte, kann sie natürlich auch selber gießen und so perfekt an die eigene Angelei anpassen. Rolf Schwarzer erklärt, wie das funktioniert. Klickt euch einfach Schritt für Schritt durch die Galerie! (Fotos: AngelWoche/Rolf Schwarzer)
Vielseitig: Cheburashka-Jig mit Wurm
Nicht nur in Kombination mit Gummiködern ist der Cheburashka-Jig super fängig: Wer mit Cheburashka und Tauwurm angelt kann eine große Anzahl verschiedener Fischarten an den Haken bekommen: Nicht nur Barsche, sondern auch Forellen, Brassen, Güstern, Rotaugen, Alande und Döbel lieben den verführerisch laufenden Köder! Man muss eben nur langsam genug den Grund absuchen. Sogar Karpfen, Rapfen und Aale gab es bereits als Beifang.
Woher kommt der Name „Cheburashka”?
Ursprünglich handelt es sich beim Cheburashka um eine russische Kinderbuch-Figur. Es ist ein Phantasie-Tier mit rundem Kopf, übergroßen Ohren, freundlichem Gesicht und zotteligem braunen Fell. Der Name ist dem umgangssprachlichen russischen Verb „tscheburachnutsja“, zu deutsch „hinfallen“ entlehnt: Als das Tier in der Kindergeschichte das erste Mal entdeckt wird, fällt es immer wieder um, wenn es hingesetzt wird. Und da haben wir auch schon alle Eigenschaften des Cheburashka-Jigs beisammen.
Er besteht aus einer rundlichen Bleikugel mit seitlichen Draht-Ohren. Und wenn der Köder auf dem Grund aufschlägt, fällt er auch sogleich seitlich hin. Dieser russischde Name passt wirklich perfekt. Und weil ihn sich so viele Angler nicht merken können oder Probleme bei der Aussprache haben, wird der fertig montierte Köder heutzutage gerne vereinfacht als „Chebu“-Rig bezeichnet.