Die 10 besten Tipps zum Aalangeln vom Ufer

Weitwürfe beim Aalangeln vom Ufer? Wozu? Die besten Fische beißen direkt vor den Füßen. Martin Wehrle fängt die Aale im Nahkampf und gibt dazu 10 Tipps!

Beim Aalangeln vom Ufer sollte man im Gegensatz zum Angeln vom Boot andere Spielregeln befolgen. Foto: BLINKER/S. Kaufmann

Beim Aalangeln vom Ufer sollte man im Gegensatz zum Angeln vom Boot andere Spielregeln befolgen. Foto: BLINKER/S. Kaufmann

  1. Zunge zeigen beim Aalangeln vom Ufer

    Die besten Aalplätze zum Aalangeln vom Ufer direkt vor der Schilfkante finden sich dort, wo eine Landzunge weit in den See hineinreicht. Die Aale tasten sich bei Nacht auf dieser Erhebung entlang bis ans Ufer. Sogar große Raubaale geben sich ihr Stelldichein.
    Tipp: Suchen Sie mit Echolot (oder Lotblei) nach Landzungen, die sich möglichst weit in den See erstrecken. Meine besten Fänge sind mir an Erhebungen gelungen, die das Ufer mit einem Barschberg oder einer Insel verbanden.

    Aalangeln vom Ufer: Der Autor Martin Wehrle mit einem schöne Aal. Foto: BLINKER/M. Wehrle

    Der Autor Martin Wehrle mit einem schöne Aal. Foto: BLINKER/M. Wehrle

  2. Im Namen der (See-)Rose

    Seerosen sind wie gemacht für Aale: Hier können sie Insekten ablutschen, Kleinfische jagen, finden Deckung und Schatten. Nutzen Sie jede kleine Lücke zwischen den Rosen, um Ihren Köder mit einer Knicklichtpose anzubieten.
    Tipp: Wenn das Wasser vor Ihren Füßen tief genug ist, dann markieren Sie die Lücke in den Seerosen mit zwei roten Knicklichtern. Dann treffen Sie beim Nachtangeln ins Ziel – und können Ihre Pose mit gelbem Knicklicht sicher von den Markierungen unterscheiden. Wichtig: Sammeln Sie die Markierungslichter nach dem Angeln unbedingt wieder ein. Im Kühlschrank aufbewahrt (das verlangsamt die chemische Reaktion) können Sie diese übrigens auch noch am nächsten Aalabend verwenden.

    Die Pose wurde punktgenau zwischen den Seerosen platziert. Foto: Archiv

    Die Pose wurde punktgenau zwischen den Seerosen platziert. Foto: Archiv

  3. Baumlange Chancen beim Aalangeln vom Ufer

    Kaum einen Aalplatz schätze ich so sehr wie ins Wasser gestürzte Bäume. Es dauert keine zwei Wochen, bis sich hier prächtige Aale einstellen. Angeln Sie so dicht wie möglich am Geäst. Eine starke Schnur hilft, den Fisch schnell ins freie Wasser zu bugsieren.
    Tipp: Probieren Sie die schattigen Unterwasser-Bäume auch bei Tageslicht. Sehr gute Fänge sind mir merkwürdiger­weise in der Mittagsglut beim Barschangeln gelungen.

    Ins Wasser gestürzte Bäume bieten Aalen die perfekten Unterschlüpfe. Jedoch sollte an solchen Spots nur mit kräftigen Gerät geangelt werden, damit man die Fische auch sicher aus heraus bekommt. Foto: BLINKER

    Ins Wasser gestürzte Bäume bieten Aalen die perfekten Unterschlüpfe. Jedoch sollte an solchen Spots nur mit kräftigen Gerät geangelt werden, damit man die Fische auch sicher aus heraus bekommt. Foto: BLINKER

  4. Es lebe die Sackgasse!

    Haben Sie schon mal geschaut, wie die Reuse aufgebaut ist? Vorne ist sie weit, hinten wird sie eng. Fast in jedem ­Gewässer finden Sie Buchten, die ein ähnliche Form aufweisen. Dort ziehen zahlreiche Aale hinein. Am Ende der Bucht kommen sie in geballter Ladung an wie in einer Sackgasse –– ideal fürs Angeln dicht am Ufer. Tipp: Suchen Sie nach Buchten, wo sich im letzten Tageslicht noch viele Futter­fische tummeln. Diese Stellen werden von großen Raubaalen angesteuert.

    Wer beim Aalangeln vom Ufer die Spielregeln befolgt, wird mit solchen tollen Fischen belohnt.

    Bild: W. Krause

    Wer beim Aalangeln vom Ufer die Spielregeln befolgt, wird mit solchen tollen Fischen belohnt.

  5. Trübe Aussichten

    Angetrübtes Wasser, etwa nach einem Platzregen, bewirkt dreierlei: Erstens wandern und fressen die Aale sogar bei Tageslicht. Zweitens wagen Sie sich ganz dicht ans Ufer. Und drittens finden Sie hier viel Nahrung, vor allem ins Wasser gespülte Insekten und Würmer.
    Tipp: Probieren Sie es bei starkem Regen an kleinen Einläufen, wo natürliches Futter ins Wasser geschwemmt wird.

    Keine Schlangen-, ­höchstens eine ­Aalbeschwörung. Foto: BLINKER/M. Wehrle

    Keine Schlangen-, ­höchstens eine ­Aalbeschwörung. Foto: BLINKER/M. Wehrle

  6. Die beste Zeit für kapitale Uferaale

    Wenn die Weißfische laichen, vor allem die Rotaugen. Sobald Sie Ende April oder Anfang Mai das erste Liebesgeplätscher in der Uferregion wahrnehmen, sollten Sie abends an diesen Plätzen einen Fischfetzen anbieten.
    Tipp: Reagieren Sie nicht auf jeden kleinen Sprung der Pose. Den Anhieb erst setzen, wenn die Pose beim Aalangeln am Ufer abtaucht.

    Beim Aalangeln am Ufer mit der Pose ist Feingefühl gefragt. Wer den richtigen Zeitpunkt für den Anschlag erwischt, wird mit tollen Fängen belohnt. Foto: BLINKER

    Beim Aalangeln am Ufer mit der Pose ist Feingefühl gefragt. Wer den richtigen Zeitpunkt für den Anschlag erwischt, wird mit tollen Fängen belohnt. Foto: BLINKER

  7. Duftangriff auf die Aale

    Köder, die Uferaale am meisten betören, sind Wurm und Fisch. Duftsignale sind wichtig: Teilen Sie Tauwürmer in zwei Hälften und löchern  Sie tote Fische mit der Ködernadel. So findet der Aal schneller zum Haken.
    Tipp: Ziehen Sie zu Ihrem Tauwurm einen kleinen Mistwurm auf den Haken.– So reizen Sie die Aale zusätzlich durch Duft und Gezappel.

    Aalköder: Wenn Würmer in Stücken auf den Haken gezogen werden, verbreiten sie eine unwiderstehliche Duftnote und locken die Aale an. Foto: BLINKER

    Wenn Würmer in Stücken auf den Haken gezogen werden, verbreiten sie eine unwiderstehliche Duftnote und locken die Aale an. Foto: BLINKER

  8. Aalangeln vom Ufer ist Schichtarbeit

    Platzieren Sie die Köder zu Beginn des Angeltages in verschiedenen Tiefen. Die Bisse verraten Ihnen, welche Tiefenschicht die Aale zu welcher Zeit bevorzugen. Tipp: Je später und je finsterer die Nacht, desto näher sollte der Köder am Ufer liegen. Einige der besten Aale habe ich im absoluten Flachwasser gefangen.

    Dieser Aal biss direkt vor der Uferkante. Foto: BLINKER

    Dieser Aal biss direkt vor der Uferkante. Foto: BLINKER

  9. Früher Anhieb

    Was tun, wenn der Aal in Richtung Wasserpflanzen zieht? Zur Vorsicht brauchen Sie eine Knicklichtpose, die Ihnen die Zugrichtung anzeigt, und eine Ködermontage, die einen sehr frühen Anhieb erlaubt. Der Haken sollte nicht zu groß sein und freistehen. Tipp: Verwenden Sie keine ganzen Köderfische, sondern lieber Fetzen. Die Hakenspitze bleibt frei. Dann sitzt der frühe Anhieb.

    Wer dicht am Ufer angelt, hat Chancen auf dicke Aale. Foto: BLINKER/M.Wehrle

    Wer dicht am Ufer angelt, hat Chancen auf dicke Aale. Foto: BLINKER/M.Wehrle

  10. Lob den Leisen

    Aale reagieren empfindlich auf kräftiges Auftreten am Ufer. Auch künstliches Licht mögen Sie nicht. machen Sie also so wenig Geräusch und Licht wie möglich!
    Tipp: Werfen Sie Ihren Köder ruhig 20 Meter parallel am Ufer entlang, statt einfach nur unter der Rutenspitze zu angeln. So angeln Sie ganz dicht am Ufer, halten aber doch einen diskreten Abstand zu den Fischen.


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