Das Angeln auf Renken (Felchen, Maränen, Reinanken) ist eine Angelegenheit für Gefühlsmenschen. Nicht nur, dass es einen Riesenspaß macht, die quirligen Silberlinge zu fangen, beim feinen Angeln auf Renken braucht man auch viel Gefühl. Wolfgang Hauer führt Sie in die Geheimnisse von Zupfrute und Hegene ein.
Der Begriff Renkenzupfen ist eigentlich irreführend, stammt er doch vom Saiblingsangeln, wo tatsächlich „gezupft“ wird. Beim Renkenangeln dagegen wird das langsame Aufsteigen einer Zuckmückenpuppe nachgeahmt. Ein ruhiges Anheben der Nymphen-Hegene bestimmt hier den Rhythmus. Die Hegene wird gaaaanz langsam etwa einen Meter über Grund gehoben, dann wieder abgesenkt. Meist kommen die Bisse während der Hebephase. Die eine oder andere kleine Pause beim Anheben schadet übrigens nicht. Oft nehmen die Renken genau dann unsere Nymphe, denn auch die echten Zuckmückenpuppen legen bei ihrer Reise vom Gewässergrund zur Wasseroberfläche kurze Pausen ein. Für Einsteiger ist dabei entscheidend, dass sie ein Gefühl dafür bekommen, wo sie sich mit ihrer Hegene gerade benden, und wie die Rutenspitze auf das Gewicht des Bleis reagiert. Nur dann ist es möglich, die zarten Bisse der Renken auch zu erkennen. Im Übrigen schwört jeder Renkenangler auf seine eigenen Feinheiten, das Grundprinzip bleibt jedoch immer das Gleiche.