Du willst einen Hecht fangen, weißt aber nicht, wie? Kein Problem! Hier ist er, Dein ultimativer Einsteiger-Guide, welcher Dir die Frage „Wie fange ich einen Hecht?“ in wenigen Minuten beantwortet
Der Hecht zählt, neben Barsch und Zander, zu den beliebtesten Raubfischen in Deutschland, Österreich und der Schweiz. Sein aggressives Jagdverhalten und beeindruckender Körperbau haben dem Hecht den Beinamen „Krokodil“ und „Entenschnabel“ eingebracht.
Hechte kommen in fast allen Gewässern vor, ausgenommen in der Forellenregion, dort fehlen sie. Selbst in kleinen Teichen und in Gräben kommen Hechte zurecht. Es gibt wohl keinen Vereinssee ohne Hechtbestand, sodass sie perfekt für Einsteiger sind, die den Nervenkitzel des Hechtangelns erleben möchten.
Hier erfährst Du alles, was du über das Angeln auf Hecht wissen musst. Inklusive der besten Köder, Angeltechniken und optimalen Fangzeiten!
Steckbrief Hecht: Alles, was du über den Raubfisch wissen solltest auf einen Blick
- Der wissenschaftliche Name lautet Esox lucius
- Der Hecht hält sich in Flüssen, Seen und Teichen (gerne auch mit dichten Pflanzenbeständen) auf
- Seine durchschnittliche Größe beträgt von 50 bis 70 cm
- Hechte über 100cm gelten als kapital, die maximale Größe liegt bei ca. 130- 140cm.
- Die beste Fangzeit ist im Frühling (nach der Laichzeit) und Herbst, im Sommer beißen Hechte besonders morgens gut.
Die richtige Ausrüstung für das Hechtangeln
Um erfolgreich auf Hecht zu angeln ist die passende Ausrüstung entscheidend. Hier ist eine Liste der wichtigsten Utensilien, die jeder Angler dabeihaben sollte.
Rute: Für das Hechtangeln empfiehlt sich eine Spinnrute mit einem Wurfgewicht von mindestens 20 bis 60g, idealerweise 50 bis 80g. Für große Köder kann durchaus auch eine Rute mit über 100 g Wurfgewicht sinnvoll sein.
Rolle: Eine robuste Spinnrolle mit 150 bis 200 m Schnurkapazität und einer 3000er bis 4000er Größe ist perfekt.
Stahlvorfach: Da Hechte mit ihren scharfen Zähnen normale Schnüre schnell durchbeißen können, ist ein Stahlvorfach essenziell. Es sollte beim Spinnfischen mindestens 20 cm und beim Angeln mit Köderfisch 50 cm lang sein und eine Tragkraft von etwa 8-15 kg aufweisen.
Köder: Die Wahl des Köders ist entscheidend. Hechte fressen sowohl Köderfische als auch Kunstköder. Je nach Wassertrübung solltest Du Deine Köderwahl anpassen:
- Klares Wasser: Natürliche Farben mit leichten Grüntönen
- Trübes Wasser: Leuchtende Farben und auffällige, vibrierende Köder
Hecht: Die besten Köder für einen Fangerfolg
Kunstköder:
- Gummifische: Diese weichen, realistischen Köder in natürlichen Farben sind besonders effektiv beim Hechtangeln.
- Wobbler: Sie imitieren Futterfische und erzeugen stärkere Vibrationen als Gummifische, welches sie für Hechte unwiderstehlich macht.
- Spinner und Blinker:Sie eignen sich hervorragend bei trübem Wasser, da sie durch Lichtreflexe die Aufmerksamkeit der Hechte wecken.
Naturköder:
- Köderfisch: Ein etwa handlanger, bereits toter Fisch ist ein klassischer Natürköder. Dieser ist vor allem im Hebst oder Winter sehr effektiv. Hier eignen sich Rotaugen und Barsche aber auch Heringe, Makrelen und Stinte gut.
Erfolgreiche Techniken für Spinnfischen und Grundangeln
Spinnfischen auf Hecht – die beste Technik für Einsteiger
Spinnfischen ist eine der einfachsten und erfolgreichsten Methoden, um Hechte zu fangen. Du wirfst den Köder aus und holst ihn mit unterschiedlichen Geschwindigkeiten ein. Dies ähnelt dem Verhalten eines fliehenden oder verletzten Fisches, was Hechte besonders reizt.
Köderführung: Lasse den zuerst Köder absinken und hole ihn dann in leichten ruckartigen Bewegungen ein.
Standortwahl: Hechte bevorzugen pflanzenreiche Bereiche, Uferzonen und Schattenplätze. Im Winter halten sie sich gerne an den Stellen auf, an denen im Sommer Seerosen wuchsen.
Einfach und erfolgreich – Grundangeln auf Hecht mit Köderfisch
Grundangeln ist besonders im Herbst und Winter eine erfolgversprechende Methode, weil dort die Hechte in tiefere Gewässer ziehen. Du kannst einen Köderfisch am Grund anbieten und damit gezielt Hechte fangen. Hier eine kurze Anleitung:
Verwende eine robuste Spinn- oder Grundangelrute und eine 3000er oder 4000er Rolle mit einer monofilen oder geflochtenen Schnur, die mindestens 8 bis 10 kg Tragkraft hat.
Wichtig ist eine Grundblei-Montage (z. B. ein Laufblei oder ein Birnenblei), damit der Köderfisch am Grund bleibt. Am Stahlvorfach kommt ein Einzelhaken oder ein System mit zwei Drillingen zum Einsatz, um den Köderfisch sicher zu befestigen.
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Befestige den Klöderfisch so, dass er natürlich wirkt, z. B. durch den Rücken oder mit einem Doppelhaken an Kopf und Schwanz.
Wirf die Montage an eine vielversprechende Stelle, wie Schilfkanten, abgestorbene Seerosen- oder Krautfelder, an eine Abbruchkante oder Bereiche mit Unterwasserhindernissen. Lasse den Köderfisch bis auf den Grund sinken.
Die Rute in den Rutenhalter legen und die Schnur leicht spannen.
Tipp: Man kann die Schnur bei offener Rolle unter einen Gummi klemmen, damit der Hecht beim Biss Schnur nehmen kann.
Ein Biss äußert sich oft durch langsames Abziehen der Schnur. Gib dem Hecht etwas Zeit, den Köder richtig zu nehmen (5 bis 10 Sekunden). Schließe dann die Rolle, nehme Fühlung auf und setze einen kräftigen Anhieb.
Weitere Tipps zum Grundangeln im Winter findest du hier.
Wann und wo kann ich Hechte fangen?
Wann sind die besten Zeiten um Hechte zu fangen?
Die besten Monate für Hechtangler sind Frühling und Herbst. Hier siehst du auch andere Fische, die in der Frühlingszeit beim Angeln beißen. Nach der Laichzeit im April/Mai (Schonzeit beachten!) und dann im Herbst (Oktober/November) gehen Hechte besonders aktiv auf Beutejagd. Fangzeiten sind die frühen Morgenstunden und der späte Nachmittag.
Welche sind die besten Stellen für das Hechtangeln?
Hechte bevorzugen dichte Vegetation und halten sich oft in Uferbereichen, bei überhängenden Bäumen oder in der Nähe von Schilf und Seerosenfeldern auf. Flüsse mit Strömungseinläufen oder Einmündungen kleiner Bäche sind ebenfalls gute Standorte. Die 8 Hotspots für den Fangerfolg findest Du hier.
Häufige Fehler beim Hechtangeln und Tipps für bessere Fangchancen
Das sind die häufigsten Fehler beim Hechtangeln und Tipps, wie Du sie vermeidest:
- Zu dünne Schnur wählen: Obwohl eine dünne Schnur weitere Würfe ermöglicht, kann sie bei einem kräftigen Hecht schnell reißen. Wähle eine ausreichend starke Schnur, um den Fisch zu landen.
- Köder zu schnell einholen: Hechte sind schnelle Jäger, aber sie bevorzugen eine langsame, natürliche Bewegung des Köders. Zu schnelle Bewegungen können Hechte abschrecken.
- Ungeduld: Hechte sind launisch und manchmal scheinen sie einfach nicht zu beißen, obwohl du alles richtig machst. Sei geduldig und halte an Deiner Technik fest.
- Köderführung zu gleichmäßig: Stoppe gelegentlich den Köder und lasse ihn auf der Stelle stehen oder absinken, dann bewege ihn erneut. Damit kannst Du den Hecht zum Biss reizen.
- Schönwetterangler: An trüben Tagen sind Hechte aktiver und leichter in flachen Bereichen zu fangen. Außerdem ist etwas Wind besser als Windstille.
- Gewässer-Kenntnis: Beobachte das Wasser, um gute Stellen für das Hechtangeln zu finden. Wo sind Futterfische? Wo raubt gelegentlich ein Hecht? Auf diese Stellen solltest Du Dich konzentrieren.
Weitere Fehler beim Hechtangeln findest du hier.
Gesetzliche Vorgaben und Schonzeiten beim Hechtangeln
Beachte, dass es in Deutschland, Österreich und der Schweiz gesetzliche Bestimmungen für Hechtangler gibt. Diese beinhalten Schonzeiten und Mindestmaße, die je nach Region variieren, deshalb ist eine lokale Information notwendig. Hier findest du aber die ungefähren Daten. Achtung: Vor einem Angelantritt solltest du dennoch, sich weitere Auskünfte bei den zuständigen Bundesländern und Angelverbänden einholen!
- Schonzeit: In den meisten Bundesländern von Februar bis April
- Mindestmaß: In Deutschland häufig 50 cm, jedoch je nach Bundesland unterschiedlich.
Mit diesen Tipps und ein wenig Geduld wirst auch Du als Einsteiger schnell Erfolg beim Hechtangeln haben. Die Blinker- Redaktion wünscht dir viel Erfolg!
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