Immer mehr Angler schwören auf geflavourte Köder. Und zwar nicht nur Ansitzangler, sondern auch Spinnfischer. Und dabei stellt sich dann natürlich die Frage: Wie lange halten solche Flavours eigentlich an den Kunstködern?
Flavour hält auch auf glatten Kunstködern
Wie gut ein Flavour an einem Köder hält, hängt von verschiedenen Faktoren ab. In erster Linie natürlich vom Material des Köders und dessen Oberfächenbeschaffenheit. Da es Lockstoffe in vielen unterschiedlichen Viskositäten gibt, von flüssig bis cremig, spielt aber auch dessen Anhaftkraft eine wichtige Rolle.
Bild: Blinker
Der kleine Gummifisch am Dropshot wird mit dem Lockstoff regelrecht eingenebelt.
Ideal sind Kunstköder mit porösen Oberflächen
Die klassischen Flavourköder sind ja Boilies. Die Kugeln haben eine sehr poröse Oberfläche, so dass sie flüssige Lockstoffe regelrecht aufsaugen können. So können sie die Geschmacksstoffe dann auch für viele Stunden oder sogar Tage halten und im Wasser ganz langsam abgeben. Je glatter die Oberfläche eines Köders ist, was bei Kunstködern in der Regel der Fall ist, desto schlechter und somit auch kürzer halten die Lockstoffe. Wobei die Oberflächenstrukturen von Gummiködern poröser sind als die von lackierten Blinkern oder Wobblern, auch wenn das mit dem bloßen Auge gar nicht erkennbar ist. Das heißt, dass Lockstoffe an Gummiködern immer noch etwas besser halten, als auf den ganz glatten Oberflächen von Metall- und Kunststoffködern.
Bild: Schlichting
Jan Pusch verwendet für seine Gummifische Lockstoffe in Gel-Form.
Flavour halten erstaunlich lange auf Kunstködern
Mit „länger“ auf dem Kunstköder halten sind aber bei allen Kunstködern trotzdem nicht mehrere Stunden wie bei Boilies gemeint, sondern eher so 30 bis 60 Minuten. Da die Flavour-Intensität auf dem Kunstköder nach jedem Wurf etwas abnimmt, sollte er im Idealfall etwa alle 10 bis 20 Würfe neu geflavourt werden, damit er dauerhaft eine wirksame Duftspur erzeugt. Interessant ist, dass die Köder selbst nach etlichen Würfen immer noch Fettrückstände des Flavours haben. Das zeigt, wie gut diese Gele halten.
Bild: Schlichting
Das Flavour in Gel-Form sollte regelmäßig erneut auf den Kunstköder aufgetragen werden.
Flavour regelmäßig erneuern
Wenn Gummiköder in einem verschließbaren Beutel mit Flavour verkauft werden, werden sie nach ein paar Würfen einfach wieder in den Beutel zurückgelegt, so dass sie das Flavour bis zur nächsten Benutzung wieder richtig annehmen können. Alle anderen Kunstköder müssen mit einem Flavour bestrichen oder besprüht werden. Dafür gibt es spezielle Gele oder Sprays. Interessant ist, wie gut solche Lockstoffe selbst auf völlig glatten Wobblern oder Blinkern halten.
Bild: Schlichting
Idealerweise sollte das Gel mit dem Finger auf dem Köder verstrichen werden. Das hat allerdings den Nebeneffekt, dass auch die Finger lange nach dem Flavour riechen.
Gute Haftkraft
Wie hartnäckig speziell fettige Substanzen auf glatten Oberflächen kleben können, wird in der Küche immer wieder deutlich. Beispielsweise bei Bratpfannen. So ungefähr kann man sich die Haftkraft von Lockstoffen auch auf Kunstködern vorstellen. Deshalb sind fettige Gele besonders gut für Kunstköder geeignet. Und damit sie möglichst lange halten, empfiehlt es sich, sie auf den glatten Oberflächen gründlich zu verstreichen. Da diese Lockstoffe leider auch prima an den eigenen Fingern haften, sollte man sich im Klaren sein, dass man dann auch selbst eine langanhaltende Duftspur hinter sich herzieht …
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