Die beste Zeit, um Aale zu angeln ist fast das ganze Jahr über. Wer gleich mehrere kapitale Aale an Land ziehen möchte, sollte sich besonders auf die Zeit zwischen April und September fokussieren. Was ihr in den verschiedenen Monaten und Tageszeiten beachten müsst, erfahrt ihr in diesem Artikel. Oftmals entscheidet die richtige Platz- und Köderwahl über Fangerfolg.
Monat für Monat, mein Aal-Jahr verläuft meist wie folgt:
- März: Bei warmem Wetter sind erste Aal-Fänge auf Wurm in flachen, stehenden Gewässern, die von der Sonne beschienen werden möglich. Bisse sind zwar äußerst rar und meist bleibt es bei nur einem Aal pro Ansitz. Nachtangeln kann man sich sparen, weil es abends immer noch empfindlich abkühlt.
- April: Jetzt ziehen die Aale von ihren winterlichen Ruheplätzen an die Laichplätze der Weißfische und zwar Wochen vor dem eigentlichen Laichgeschäft. Flussaale verlassen die Strömung und begeben sich in Seitengewässer. Man findet die Fische in seichten Altwassern, flachen Gräben und langsam fließenden Bächen. Ende April hat man auch nachts erste gute Chancen, mehrere Aale zu überlisten. Kalte Nächte, selbst mit Raureif, haben keinen negativen Einfluss auf die Beißlust. Bester Köder zu dieser Jahreszeit ist der Tauwurm.
- Mai: Solange das Kraut nicht zu dicht wuchert, sollten die gleichen Plätze wie im April mit den gleichen Ködern befischt werden.
- Juni: Die beste Aal-Fangzeit beginnt! Das Wasser der größeren Flüsse hat sich erwärmt. Rauschende Aalnächte mit überdurchschnittlich guten Stückzahlen kann man bei langsam steigendem Hochwasser erleben. Beste Köder sind Tauwürmer und Fischfetzen. Die meisten Aale fängt man zwar noch auf Tauwurm, aber vereinzelt gibt es schon Bisse auf Köderfische und Fetzen. Allerdings werden die Fischköder auch von dicken Döbeln nicht verschmäht.
- Juli: Ein sehr guter Aalmonat, vor allem wenn nach einem Gewitter das Wasser im Fluss steigt. Es wird vor allem nachts gefangen. In größeren Seen beißen große Raubaale aber auch in der brennenden Mittagssonne sowohl auf Tauwurm als auch auf Fischköder.
- August: Jetzt sind sehr gute Fänge möglich. In warmen Sommernächten beißen die Aale auch bei gleichmäßig hohem Wasserstand.
- September und Oktober: Im Herbst ziehen sich die Aale im Fluss, soweit möglich, aus der harten Strömung in ruhigere Altarme zurück. Sie folgen den Brutfischschwärmen, denn bei sinkenden Temperaturen ernähren sie sich bevorzugt von kleinen Fischen. Um diese Jahreszeit fängt man die Aale fast ausschließlich auf Köderfische und Fischfetzen. Der Fang kleinerer Aale bis 60 Zentimeter ist eher selten.
- November: Trotz kälterer Temperaturen beißen schöne Raubaale ab Einbruch der Dämmerung in Altwassern und Kiesgruben auf Fischköder. Wem es nicht zu kalt ist, und wer gerne noch Aale fangen möchte, der hat in diesem letzten Aalmonat des Jahres noch Chancen auf Kapitale. Allerdings bleibt es meist bei Einzelfängen. Das Vertrauen in gute Aalfänge lässt bei den meisten Anglern allerdings schon im September nach, obwohl jedes Jahr große Aale für die BLINKER-Hitparade gemeldet werden, die spät im Oktober oder im frühen November gefangen wurden.
Der Aal ist kein standorttreuer Fisch und hat sowohl in stehenden Gewässern als auch im Fluss je nach Jahreszeit unterschiedliche Futterplätze. Deshalb gibt es kaum Stellen, an denen er sich das ganze Jahr über fangen lässt.
Anders ist das mit den Ködern: Ob Maden, Würmer, Fischstücke oder ganze Köderfische die meisten Köder gehen das ganze Jahr über, sowohl bei Tage als auch nachts, mal abgesehen von den Monaten Januar, Februar und Dezember. In diesen drei Monaten geht aalmäßig nämlich rein gar nichts.
Neben der Jahreszeit müssen auch der Wasserstand und das Wetter beim Aalangeln stimmen, wenn man Erfolg haben will. Als begeisterter Aalangler habe ich in langjährigen Beobachtungen festgestellt, dass es Dinge gibt, die den Aalen den Appetit verderben. Dazu gehören so unterschiedliche Erscheinungen wie: Wind verbunden mit starken Regenschauern, das Quaken von Fröschen, auch wenn diese weit entfernt vom Angelplatz ihr Konzert geben, oder auch extrem schnell steigendes Hochwasser in Flüssen.
Vollmond hat dagegen keine negative Auswirkung auf den Aalfang, sofern der Mond nicht direkt vom klaren Nachthimmel scheint. In den Stunden vor Mondaufgang konnte ich an solchen Tagen sogar vereinzelt große Raubaale (ab 65 Zentimeter) in der Dämmerung fangen.