Der Mond hat großen Einfluss auf das Angeln – und vor allem auf das Verhalten der Fische. Für uns Angler ist das eine wichtige Information, denn dieser Faktor kann ausschlaggend für den Fangerfolg sein. Ein Mondkalender für Angler kann helfen, eine Übersicht über die Mondphasen zu bekommen, an den man seine gezielten Angelausflüge ans Wasser ausrichten kann und so seine Fangchancen erhöht. Einige Grundregeln:
- Die Chancen auf Fangerfolg steigen bei einem zunehmenden Mond
- Bei abnehmenden Mond nimmt auch die Fresslaune der Fische ab
- Bei Vollmond hingegen ist das Angeln dicht an der Oberfläche effektiv
- Grundnah anbieten sollte man seinen Köder bei Neumond
Mondkalender für Angler: Richtig deuten, mehr fangen!
Die meisten Nachtangler sind auf den Vollmond nicht gut zu sprechen. Angeblich vernagelt er die Mäuler der lichtempfindlichen Räuber. „Die Aale sitzen dann in ihren Verstecken“, lamentiert Kollege Franz. Und Achim behauptet: „Bei Vollmond fressen die Zander nicht, sondern verdauen nur.“ Alles falsch! Seit vielen Jahren bin ich nachts bei allen Mondphasen am Wasser, und ich darf Dir versichern: Ob Vollmond oder Neumond, abnehmender oder zunehmender Mond – immer lassen sich Zander und Aale fangen. Es kommt nur darauf an, dass Du Deine Angeltaktik der Mondphase anpasst.
Denn wahr ist: Die Fressparty am Grund steigt bei Neumond. Und wenn der Mond am Himmel wächst, verändern die Fische ihr Verhalten: Die Aale und Zander beißen vorsichtiger. Dann fangen kleinere Köder, zum Beispiel Fetzen statt Köderfische, und feinere Montagen. Außerdem solltest Du beim Angeln das Stockwerk wechseln. Die Räuber orientieren sich beim Fressen immer mehr nach oben.
Ja, Du liest ganz richtig: Große Aale und Zander, angeblich Grundfische, lassen sich direkt unter der Oberfläche fangen – vor allem bei Vollmond. Dann jagen sie Futterfische an der Oberfläche. Englische Raubfischangler haben das schon vor Jahrzehnten herausgefunden, aber die Erkenntnis verbreitet sich in Deutschland nur langsam.
Probier’s aus: Biete in den Tagen um den Vollmond einen Köderfisch 0,5 bis 1,5 Meter unter der Pose an, auch über tiefstem Wasser. Mit etwas Glück überlistest Du schöne Breitkopfaale. In flachem Wasser kannst Du den Köder auch an der Grundrute mit einer Styropor-Kugel aufsteigen lassen. Dieses stationäre Angeln ist in windigen Nächten überlegen, da der Köder auf Aal nicht zu schnell treiben darf.
Anders beim Zanderangeln
Das Driftangeln mit einem toten Köderfisch, flach oder auf halber Gewässertiefe, lockt bei Vollmond (sowie kurz davor und danach) prächtige Fische. In strömungsarmem Wasser hakt man den Köderfisch im Rücken, bei stärkerer Strömung besser im Maul; dann nimmt er jeweils seine natürliche Schwimmhaltung ein.
Und wie steht es mit dem nächtlichen Spinnfischen auf Zander? Je mehr der Mond zunimmt, desto effektiver wird es. Führe den Köder sehr, sehr langsam, mit vielen Pausen – nicht nur tief, auch flach. Schwebende Wobbler (Suspender) und leicht bebleite Gummifische sind eine gute Wahl. Entgegen der landläufigen Meinung fange ich nachts besonders gut mit hellen Ködern, nicht mit dunklen (die sich angeblich besser vor dem hellen Himmel abheben). Denn welche Farbe haben die Bäuche der Futterfische, die Zander von unten angreifen? Weiß!
Natürlich fangen bei Nacht!
Kein Spinnköder fängt bei Nacht so gut wie ein toter Köderfisch, zum Beispiel am Drachkovitch-System. Sein Duft macht ihn unschlagbar, wenn man ihn vor dem Angeln mehrfach mit einer Ködernadel durchsticht. Tausche das schwere Klemmblei des Systems gegen ein mittleres Bleischrot aus. Dann kannst Du den Köder ganz langsam dicht unter der Oberfläche einkurbeln. Beim Biss gibst Du für ein paar Sekunden nach, ehe Du anschlägst. Wenn es dann in der Rute „klopft“, also ein großer Zander am Haken hängt, wartet der große Augenblick: die (Mond-)Landung!
Tipp: Vor dem Angeln in jede Ecke des Keschers ein Knicklicht kleben. Dann ist das Netz beleuchtet wie die Landebahn eines Flughafens – und der erste „Mondfisch“ darf einschweben.
Mondkalender für Angler: Wie ist die aktuelle Mondphase?
Im Mondkalender von Google kannst Du die aktuelle Mondphase direkt anzeigen lassen. Die Symbole sind einfach gehalten und geben schnell Auskunft. Damit ist dieser einfache Mondkalender für uns Angler ein praktisches Hilfsmittel. Der Vollmond wird mit einem komplett schwarzen Kreis gekennzeichnet. Ist der Kreis vertikal geteilt und nur die linke Seite schwarz ausgefüllt, handelt es sich um einen abnehmenden Mond. Ist nur die rechte Seite schwarz ausgefüllt, zeigt sich der Mond in dieser Phase als zunehmender Mond. Ist der Kreis nur grau schattiert, so befinden wir uns gerade in der Neumondphase.
Ein Blick genügt also, um Deine Angelstrategie für den nächsten Ansitz in der Nacht anzupassen. Petri Heil!