Eine spezielle Methode sorgt unter französischen Raubfischanglern schon länger für Furore: Plomb Palette heißt die Montage, mit der die Profis aus unserem Nachbarland Barschen und Zandern den Kopf verdrehen. Unser Mitarbeiter Marc Antoine verrät Ihnen, wie diese Montage aufgebaut ist und wie sie funktioniert.
Unterhielt man sich noch vor einigen Jahren mit französischen Raubfisch-Spezialisten, die regelmäßig an Wettkämpfen teilnahmen, wurde hinter vorgehaltener Hand von einer speziellen Montage für Barsch und Zander geredet. Kannte man sie, standen die Chancen auf einen der vorderen Plätze gut. Wenn nicht, brauchte man in den meisten Fällen gar nicht anzutreten. Genaues zu erfahren war schwierig, denn die Profis verrieten ihre Geheimnisse nur ungern. Zudem gab es für diese Montage keine einheitliche Bezeichnung. Je nach Region kursierten unterschiedliche Namen, mit denen man auf den ersten Blick nicht viel anfangen konnte. Dann aber ließ Christian Cochard, ein bekannter Angler und passionierter Bastler, die Katze aus dem Sack. Er machte die Montage, der er den Namen Plomb Palette (übersetzt lässt sich dieser Begriff mit Paletten-Blei) gab, populär und entwickelte in Zusammenarbeit mit einem Hersteller die ersten Fertig-Rigs.
Auch wenn um die Plomb Palette-Montage lange Zeit ein großes Geheimnis gemacht wurde, so ist ihr Aufbau doch relativ einfach (siehe Zeichnung). Sie besteht aus einem flachen Blei, etwa in der Form eines Dreiecks, das frei auf der monofilen Schnur läuft. Dieses Spezial-Blei heißt in Frankreich Plomb Palette und gibt der Montage ihren Namen. Dann folgen eine Gummiperle und eine harte bunte Perle aus Glas oder Kunststoff. Zusätzlich wird ein farbiges Schlauchstück auf die Schnur gezogen, dann knüpft man einen kleinen Drilling an. Der Schlauch wird so platziert, dass er sich jeweils zur Hälfte auf dem Drilling und der Schnur befindet. Anstelle des Schlauches kann man den Drilling mit Glitterfäden ausrüsten. Ich habe auch sehr gute Erfahrungen mit einem kleinen Gummi-Oktopus gemacht, der auf den Drilling gezogen wird.Variables Gewicht
Wie schwer das Blei sein sollte, hängt vom Gewässer ab. Befischt man die flachen Bereiche eines Sees, braucht man nicht viel Gewicht. Angelt man tiefer oder herrscht Strömung, muss das Blei schwerer sein.
Die Stärke der Plomb Palette-Montage liegt in ihrer Beweglichkeit. Das Spiel des Köders wird nämlich nicht wie beim herkömmlichen Jiggen mit Gummifisch durch einen fest angebrachten Bleikopf eingeschränkt. Die Bewegungen des Anglers übertragen sich direkt auf den verzierten Drilling. Plomb Palette lässt sich sowohl vom Boot als auch vom Ufer einsetzen. Darüber hinaus kann man alle Tiefen nach hungrigen Räubern absuchen. Zander beißen meistens direkt am Grund. Man lässt die Montage bis zum Grund herab und lässt sie mit Pausen über den Boden hüpfen. Dabei bricht der Köder seitlich aus und überschlägt sich sogar. Ganz so wie ein verletztes, panisches Beutefischchen. Fallen die Sprünge etwas heftiger aus, wird durch das Blei Sediment aufgewirbelt. Das sorgt für eine zusätzliche Lockwirkung, der kein Zander widerstehen kann. Barsche kann man am Grund befischen, aber auch im Mittelwasser suchen. Dazu führe ich die Montage einfach durch die verschiedenen Wasserschichten. Wichtig ist, dass man den Köder unregelmäßig führt. Die Hüpfer sollten unterschiedlich stark ausfallen, die Pausen mal kürzer, mal länger dauern. Gerade an schwierigen Tagen brachte Plomb Palette doch noch die Wende. Ich habe schon Stellen mehrere Stunden lang mit Köderfisch oder anderen Kunstködern bearbeitet und nicht einen einzigen Biss bekommen. Mit Plomb Palette gab es schon nach dem zweiten oder dritten Wurf den lang ersehnten Ruck in der Rute. Versuchen Sie es doch auch einmal mit der Erfolgsmontage aus Frankreich. Sie fängt sicher auch in deutschen Gewässern.