Auf der Suche nach dem Wort Neko findet man im Internet die Erklärung, dass Neko das japanische Wort für Katze sei. Hingewiesen wird auch auf die koreanische Firma Damiki Fishing Tackle, die den Begriff Neko-Rig eingeführt haben soll.
Der Japan-Experte Fabian Kraft erklärt, dass der Name mit dem japanischen Wort „nekosogi“ für „vollständiges Ausreißen von Wurzeln“ zusammenhängt. Wenn man die sprunghafte Loslösung des Rigs vom Boden betrachtet, erinnert das tatsächlich etwas an das Ausreißen einer Wurzel.
Neko-Rig und die außergewöhnlichen Angeltechnik
Ein kleines Drahtgewinde mit einem Aufsatz aus Hartgummi dürfte so manchem Angler Rätsel aufgeben, wenn er dessen Funktion als Angelzubehör benennen sollte. Auch wenn man es dem kleinen Ding nicht sofort ansieht, es gehört tatsächlich zu einer Angelmontage. Wir geben hier natürlich kein Rätsel auf, ohne es umgehend zu lösen, und natürlich auch keines, das nicht von hohem anglerischen Interesse wäre. Denn das kleine Ding hat etwas mit einer außergewöhnlichen Angeltechnik zu tun, die jeder aufgeschlossene und vielseitige Raubfischangler kennen sollte.
Kommen wir gleich zur Sache: Das Zubehörteilchen dient als Hakenhalter bei der Neko-Technik und wird Neko-Master genannt. Noch nicht alles klar? Dann jetzt mal genau: Es geht darum, Gummiköder möglichst verführerisch an einem Einzelhaken zu präsentieren. Dafür wird das Drahtgewinde in den Rücken des Gummiköders gedreht, und an dem Hartgummiknopf wird der Haken befestigt.
Der Neko-Master hat dabei die Aufgabe, eine möglichst dauerhafte Verbindung zwischen Haken und Köder herzustellen und zwar so, dass der Haken unbedeckt bleibt. Das Drahtgewinde hält wesentlich besser im Gummiköder als der Haken, der bei heftigen Bissen schnell ausschlitzen würde. Der Haken wiederum sitzt sehr fest in dem kleinen Hartgummikopf auf dem Neko-Master. Zugleich ist er dabei so frei, dass er ungehindert im Fischmaul fassen kann.
Nun braucht der Köder noch ein Gewicht. Und dafür wird gleich noch einmal geschraubt. Denn auch die Halterung fürs Gewicht, der Neko-Punch, wird eingedreht. Vorher wird aber das passende Gewicht in den Punch eingehängt. Wenn er erst eingeschraubt ist, ist es nämlich zu spät. Dass auch das Gewicht angeschraubt wird, hat denselben Grund wie die Verschraubung des Hakens: Das Gewicht zerrt bei intensiver Köderführung so sehr am Gummikörper, dass es ausreißen würde, wenn es nicht mit einem Gewinde verankert wäre.
Das benötigt Ihr für das Neko-Rig
- Neko-Master: Das Gewinde wird in den Gummiköder geschraubt, in den Hartgummikopf der Spirale wird der Haken eingestochen.
- Neko-Punch: Diese Drahtspirale wird ebenfalls in den Köder geschraubt und hält dann ein außen montiertes Blei- oder Tungstengewicht.
- Insertweights: Sie sind die Alternative zum außen montierten Blei und können bei Bedarf komplett im Gummi versenkt werden.
Der Aufwand lohnt sich
Neko-Master, Neko-Punch – macht man sich das Angeln mit Gummiköder damit nicht unnötig kompliziert? Es ist zwar etwas komplizierter, aber es ist auch viel besser. Das Rig erhöht die Möglichkeiten der Köderpräsentation gegenüber einem direkt aufgezogenen Gummiköder erheblich. Die Bewegungen eines geschickt geführten Gummiköders am Neko-Rig können die Fische geradezu in den Wahnsinn treiben, so verführerisch werden sie damit angeboten.
Das Erfolgsgeheimnis des Neko-Rigs liegt in der Trennung der Hakenaufhängung in der Körpermitte des Köders und der Bleibeschwerung am Körperende. Sie ermöglicht eine bessere und natürlichere Beweglichkeit des Köders. Dieser kann nämlich auch auf der Stelle wackelnd bewegt werden, während das Blei am Boden bleibt. Das ist mit einem normalen Jigkopf nicht möglich. Mit ihm kann der Köder lediglich auf- und abbewegt werden.
Die Beweglichkeit des Köders wird dabei durch den Hakenschenkel stark beeinträchtigt. Da der Haken beim Neko-Rig in der Halterung verankert ist und nicht direkt mit dem Köder in Berührung kommt, schränkt er dessen Beweglichkeit nicht ein. Dasselbe gilt für das Blei, das am Gewinde hängt oder in Form eines Stiftes eingeführt ist.
Wer einmal in klarem Wasser einen Gummikrebs am Jighaken und einen am Neko-Rig auf dem Grund spielen lässt, erkennt sofort den Unterschied. Mit dem Neko-Rig bekommt eine Gummikreatur viel mehr Bewegungsmöglichkeiten, sie lässt sich aufrichten und wieder auf den Boden zurücksetzen. Das kann man mehrfach auf der Stelle wiederholen, dann kann man sie aber auch langsam über den Boden kriechen oder auch einmal einen Sprung vollführen lassen. Mit der Montage ist einfach alles möglich – und deshalb sind mit ihr auch mehr Fänge drin.
Gefühl für die Bewegung beim Neko-Rig
Damit die Präsentation des Köders perfekt funktioniert, braucht man eine sensible Rute, deren Wurfgewicht gut auf das Ködergewicht abgestimmt ist, und eine dünne Geflechtschnur. Liegen im Gewässer viele Hechte auf der Lauer, dann sollte das Vorfach natürlich bissfest sein.
Bei der Köderführung hält man die Rute in der 11-Uhr-Position und spannt die Schnur so, dass man ein absolut sicheres Gespür für den Köder hat. Man muss nicht nur fühlen, wenn der Köder am Boden liegt, sondern auch, wie man ihn langsam aufrichtet und auf der Stelle wackeln lässt. Hüpfer über den Gewässergrund müssen ganz klar im Handgelenk zu spüren sein.
Mit dem Neko-Rig lässt sich ein Gewässer zwar auch absuchen wie mit einem Gummifisch am Jighaken. Die eigentliche Stärke des Rigs liegt aber im kleinräumigen Einsatz, das heißt, an einem Spot, an dem sich mit hoher Wahrscheinlichkeit Fische befinden. An solch einer Stelle reizt man alles aus, was in der Methode steckt: Köder auf der Stelle wackeln lassen, aufrichten und herunterlassen, kleine Hüpfer vollführen, auf den Boden aufprallen und etwas Staub aufwirbeln lassen.
Alles ist möglich – nutzt deshalb alle Möglichkeiten, denn es ist immer wieder eine andere Bewegung, die den Biss auslöst. Sehr anschaulich erlebt man das beim Barschangeln, wenn man an erfahrene, wählerische Fische geraten ist. Oft spürt man dann, wie immer wieder Fische am Köder zupfen und zerren, aber nicht zubeißen.
Selbst die kritischsten Barsche lassen sich aber überlisten, wenn der Köder etwas Unerwartetes macht, wenn er plötzlich liegenbleibt und wieder anfängt zu vibrieren, auf einmal hoch hüpft und wieder absackt oder dicht über dem Grund zappelt und dann zu Boden geht.
Vielseitige Köderpräsentation mit dem Neko-Rig
Mit dem Neko-Rig können nicht nur alle möglichen Bewegungen vollführt, sondern auch alle erdenklichen Gummiköder angeboten werden. Je nachdem, was man aufgezogen hat, kann man sich dazu sehr gut vorstellen, welche Vorgänge damit unter Wasser darstellen werden. Mit einem Gummiwurm lässt sich sehr schön imitieren, wie ein Wurm sich in den Boden wühlt oder aus ihm herausschlängelt. Ein Gummifisch kann wie ein gründelndes Fischchen am Boden gehalten werden. Und ein Gummikrebs lässt sich mit aufgerichteten Scheren und rückwärts laufend darstellen wie ein echter Krebs in Verteidigungsstellung.
Krebse und vielgliedrige Kreaturen sind von vielen die Lieblinge am Neko-Rig. Sie lassen sich an der Montage richtig schön zum Leben erwecken. Sobald sie über den Gewässerboden wackeln, zucken, hüpfen und tanzen, gibt es kein Halten mehr für Raubfische. Wenn sie dann am Köder zerren, weiß man genau, weshalb die Gummis so gut verschraubt werden. Manchmal passiert es dann allerdings doch, dass die gierigen Räuber den Köder von der Schraube reißen. Dann hat er aber meistens schon mehr Fische gefangen als es ohne Schraube möglich wäre.