Raubfische-Angeln – Frühe Jäger

Wenn die Morgendämmerung heraufzieht, geht’s im Wasser rund. Hechte, Barsche, Zander und andere Raubfische kommen dann ins Flachwasser zum Frühstücken.

Bild: O. Portrat

Morgenrot – Regen droht! Aber vorher hat es noch einen schönen Zander gebracht.

Es ist ja ein Klischee, dass man als Raubfische-Angler möglichst früh am Wasser sein sollte, um gute Fische zu fangen. Doch momentan muss man dieses Klischee bedienen, um erfolgreich zu sein. In den warmen Flachwasserzonen tobt das Leben. Es wimmelt von Brutfischen, und das haben die Raubfische natürlich ganz schnell spitz bekommen. Aber das ist natürlich nicht der einzige Grund, weshalb sie so früh am Morgen ins Flachwasser kommen. Denn während der Nacht ist der Sauerstoffgehalt im Gewässer abgesunken, weil die Wasserpflanzen keine Photosynthese betreiben konnten. Im vom Wind durchmischten Flachwasserbereichen aber gibt es morgens schon genügend Sauerstoff, und im Licht durchfluteten Flachwasser kommt auch die Photosynthese früher in Gang.

Nicht nur Barsche

Dicker Barsch und feister Hecht: Im kaum hüfttiefen Wasser sind „Doppelschläge“ beim Raubfische-Angeln keine Ausnahme.

Es sind zwar vor allem Barsche, die sich jetzt zwischen den Brutfischen den Bauch vollschlagen. Doch auch Hechte geben sich ein Stelldichein, zusammen mit Zandern. Die Zander lieben übrigens Flachwasserzonen, die unmittelbar an einer Scharkante zum Tiefen liegen. Sie kommen früh, wenn es noch fast dunkel ist, und sie gehen auch früh, weil sie das Sonnenlicht scheuen.

Spinnköder in Kleinfischgröße

Wegen ihrer momentanen Spezialisierung auf Brutfische, greifen sich Hechte für sie lächerlich kleine Köder.

Da sich die Raubfische auf den ganzen „Kleinkram“ eingeschossen haben, der sich im Flachwasser tummelt, ist es relativ sinnfrei, mit großen Kunstködern zu angeln. Spinnköder von maximal 5 bis 7 cm Länge sind jetzt genau richtig: Kleinwobbler, Spinner bis Größe 3, dünnwandige Mini-Löffel und kaum bebleibte Gummiköder sind ideal. Gibt es Hechte, muss unbedingt ein Stahlvorfach verwendet werden. Das ist bei Kleinködern vielleicht etwas problematisch, weil der Stahl den Lauf des Köders stark beeinflussen kann. Doch wer ein paar Euro mehr ausgibt, bekommt mit Titan- oder „Flexonit“-Vorfächern genau das Richtige für diese Köder.

Die Sonne kommt – die Raubfische gehen

Selbst kapitale Barsche treibt es im Morgengrauen ins Flachwasser

Sobald die Morgensonne ihre Kraft entfaltet, endet das Fressspektakel der Räuber. Generell kann man sagen: Wenn die Lufttemperatur über die des Wassers ansteigt, kann man einpacken und nachhause gehen. Erkennbar ist es daran, dass das Wasser nicht mehr dampft. Die Familie wird’s freuen, wenn man – hoffentlich mit reichlich Beute – zum Frühstück erscheint.

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