Der Aal ist ein klassischer Grundfisch. Sie halten sich die meiste Zeit des Tages aber nicht auf, sondern im Grund auf. Das heißt, dass sie sich nicht nur zwischen Steinen und Ästen verstecken, sondern sich auch richtig eingraben. Und das nicht nur in weichem Schlammgrund, sondern auch im Sand. Dadurch, dass sie so glatt sind, ist es für sie überhaupt kein Problem, sich in den Grund zu bohren und dort theoretisch auch nach Nahrung zu suchen. Normalerweise nutzen sie den Grund aber zur Deckung, so dass nur der Kopf herausragt. Wenn ihnen etwas Fressbares vors Maul treibt, kommen sie vielleicht ein paar Zentimeter heraus und packen zu. Danach ziehen sie sich aber meist gleich wieder in ihre Deckung zurück. Das sind dann so genannte »Stand-Aale«, die zwar fressen, aber nicht aktiv unterwegs sind.
Verstecke finden, Aale abräumen
Je nach Tagesform kann es auch sein, dass sie etwas weiter herauskommen und sich dann in einem Radius von ein paar Metern um ihre Deckung bewegen. Solche Verstecke, wie unterspülte Uferkanten, Löcher, Totholz und ähnliches, bieten oft auch eine Menge Nahrung. Unter Wasser sammeln sich hier Schnecken, Insekten und Kleinfische. Und auch vom Ufer fällt hier durch Wind und Regen immer mal wieder ein Landinsekt, Wurm oder Schnecke ins Wasser – genau vor die Haustüre des Aals. Dazu spenden die Strukturen den Fischen auch wertvollen Schatten. Es ist also für den Aal gar nicht nötig, weit im Gewässer umherzuschwimmen, wenn genügend Nahrung direkt „nach Hause“ kommt.
Solche Aale sind also recht standorttreu. Wenn man diese Aale fangen möchte, empfiehlt es sich, bereits im Vorfeld nach möglichen „Aalburgen“ Ausschau zu halten und solche Strukturen gezielt anzufischen. Eine weitere Möglichkeit ist, die Ruten regelmäßig einzuholen und neu auszuwerfen, um die Chance zu erhöhen, dass man einem Aal den Köder direkt vors Maul wirft. Die Bisse sind dann auch eher vorsichtig, so dass man nicht gleich beim ersten Zupfer anschlagen sollte, sondern die Rute zunächst einmal in die Hand nimmt und Fühlung übernimmt. Erst wenn man spürt, dass der Aal richtig zupackt, sollte angeschlagen werden.
Es geht zur Sache – der Aal läuft!
Wenn Aale aber ihre Deckung verlassen und gierig fressend umherziehen, wenn sie also so richtig »laufen«, tun das im Regelfall nicht ein paar Einzelfische, sondern dann sind die Bedingungen so perfekt, dass sie nahezu alle unterwegs sind. Und in solchen »Sternstunden«, die es tatsächlich meist nur in der Dunkelheit gibt, kann es dann derartig zur Sache gehen, dass die Ruten gar nicht mehr stillstehen. Dann kommen die Bisse so schnell, dass man es kaum schafft, mit mehr als einer Ruten zu angeln. Entsprechend heftig sind dann auch die Bisse. Aktiv laufende Aale fackeln nicht lange, sondern beißen so heftig zu, dass sich die Ruten teilweise sofort im Halbkreis biegen. Um solche Phasen zu erwischen, braucht man einfach nur Glück – und dann natürlich genügend Tauwürmer!
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