Spinnfischen auf Wels: Eine Methode, die reinhaut!

  • Köderwahl beim Spinnfischen auf Wels

    Ich habe die Erfahrungen gemacht und auch von einigen Guides gehört, dass zwar beim Spinnfischen auch große Fische über zwei Meter an den Haken gehen aber die meisten Rekordfische alle beim Ansitzangeln gefangen werden. Wer daher den Allzeit-Rekord brechen möchte, sollte sich lieber dem Ansitzangeln zu wenden und die Spinnrute beiseite legen. Für alle anderen sind folgende Spinnköder interessant:

  • Spinner
  • Blinker
  • Gummifische
  • Wobbler
    Welsköder sollten beim Spinnfischen für mächtig Druck im Wasser sorgen. Die Farbe spielt dagegen eher eine untergeordnete Rolle. Foto: BLINKER/S. Kaufmann

    Welsköder sollten beim Spinnfischen für mächtig Druck im Wasser sorgen. Die Farbe spielt dagegen eher eine untergeordnete Rolle. Foto: BLINKER/S. Kaufmann

    Bei der Auswahl dieser drei Köderarten ist darauf zu achten, dass sie richtig Radau machen. Umso lauter und auffälliger, desto besser. Denn Welse sind mir ihren kleinen Augen nicht unbedingt die Sichtjäger wie der Hecht, sie spüren ihre Beute eher mit ihren langen Barteln auf. Auf jede Bewegung und Erschütterung sprechen sie an und schwimmen zielgerichtet auf die Beute zu. Daher sind Blinker und Spinner teilweise auch mit doppelten Spinnerblättern ausgestattet. Diese erzeugen eine ordentliche Druckwelle, an den kein Waller vorbei kommt. Auch das lautstarke Auftreffen des Köders an der Wasseroberfläche ist meist für die Welse ein Startzeichen, um sich aus ihren Unterschlupf auf die vermeintliche Beute zu stürzen. Gute Flugeigenschaften bei leichtem Gewicht und das Aussenden starker Druckwellen sind die Eigenschaften eines Blinkers und Spinners, die beim Welsangeln mit Spinnködern genau die richtige Wahl sind. Jedoch ist es bei manchen Ködern zwingend notwendig, die schwachen Sprengringe und Drillinge gegen stabilere Komponenten auszutauschen. Denn im Drill entwickelt ein Wels ungeahnte Kräfte und wer dann mit der qualitativ, minderwertigen Produkten am Wasser ist, riskiert den Fisch zu verlieren.

    Scharfe und stabile Haken sind beim Welsangeln absolut Pflicht. Nur diese können optimal in das harte Welsmaul eindringen und dort sicher greifen. Daher sollte man immer ein Hakenschleifer dabei haben, um jederzeit die Haken nachzuschärfen. Foto: BLINKER/S. Kaufmann

    Scharfe und stabile Haken sind beim Welsangeln absolut Pflicht. Nur diese können optimal in das harte Welsmaul eindringen und dort sicher greifen. Daher sollte man immer ein Hakenschleifer dabei haben, um jederzeit die Haken nachzuschärfen. Foto: BLINKER/S. Kaufmann

    Bei Gummifischen sollte darauf geachtet werden, dass diese einen großen Schaufel- oder Twistersschwanz haben, von denen im Wasser starke Druckwellen erzeugt werden. Meist findet man solche großen Paddel-Werkzeuge an Ködern ab einer Größe von 15 Zentimeter und aufwärts. Zur Farbwahl bei den unterschiedlichen Spinnködern kann ich aus meinen Erfahrungen sagen: völlig egal! Aufgrund das sich der Wels mit Hilfe seiner Barteln auf Raubfischjagd begibt, ist daher das Thema Farbwahl beim Spinnfischen auf Wels irrelevant. Viel wichtiger sollte darauf geachtet werden, das die Köder im Wasser ordentlich krach machen.

    Zu 90 Prozent kommt der Biss beim Spinnfischen auf Wels unmittelbar nachdem der Köder auf der Wasseroberfläche auftrifft und absinkt. Foto: BLINKER/J. Radtke

    Zu 90 Prozent kommt der Biss beim Spinnfischen auf Wels unmittelbar nachdem der Köder auf der Wasseroberfläche auftrifft und absinkt. Foto: BLINKER/J. Radtke

  • Gefühlvolle Köderführung? Papalapap!

    Während man beim Barsch-, Hecht- und Zanderangeln mitunter auf eine gefühlvolle Präsentation achten sollte, kann das beim Spinnfischen auf Wels gerne ignoriert werden. Einfach den Köder brachial auswerfen und ihn monoton wieder einholen. Fertig! So zumindest verhält es sich bei Blinkern und Spinnern. Wer natürlich im tieferen Wasser auf Wels angeln will, der sollte seinen Köder absinken lassen. An solchen Bereichen empfiehlt es sich mit Gummifischen zu angeln, die mit einem schweren Jigkopf bestückt sind. Diese werden bis auf den Grund abgelassen und anschließend in Grundnähe immer wieder über den Gewässerboden geführt. In flachen Bereichen reicht es, wenn die Köder im Mittelwasser bzw. dicht unter der Wasseroberfläche entlang geführt werden.

    An diesem Wehr wird der Köder direkt an die Wehrkante geworfen und schnell dort entlang geführt. Wer hier zu lange abwarten und den Köder absinken lässt, riskiert Hänger. Foto: BLINKER/S. Kaufmann

    An diesem Wehr wird der Köder direkt an die Wehrkante geworfen und schnell dort entlang geführt. Wer hier zu lange abwarten und den Köder absinken lässt, riskiert Hänger. Foto: BLINKER/S. Kaufmann

  • Angelgerät: Starke Argumente

    Beim Spinnangeln auf Wels braucht man solides Gerät, weil man schnell eine dicke Überraschungen am Haken hat. Die Rute muss ausreichend Kraftreserven haben. Modelle mit einem Wurfgewicht von 100 bis 300 Gramm sind hier genau richtig. Zu empfehlen sei die „Taffi Tackle Spinnrute Unlimited Spin“ mit einer Länge von 2,60 Meter und 100 bis 300 Gramm Wurfgewicht. Diese Rute ist nicht knüppelhart wie ein Stock, sondern lädt sich mit ihrer Spitzenaktion im Wurf sehr gut auf und federt im Drill die harten Fluchten eines Welses sauber ab. So, wie es beim Spinnfischen auf Wels auch sein soll und wo der Spaßfaktor sicherlich nicht zu kurz kommt. Selbst Fische im Meter-Bereich zaubern einem immer noch ein Lächeln ins Gesicht. Wenn Ihr Euch eine passende Rute zulegen möchtet, beschreibt den Händeln am besten genau diese Eigenschaften und lasst Euch beraten.

    Es gibt natürlich noch zahlreiche andere Hersteller von Spinnruten für Welse. Der Autor hat jedoch gute Erfahrungen mit der "Taffi Tackle Spinnrute Unlimited Spin" gemacht. Foto: BLINKER/S. Kaufmann

    Es gibt natürlich noch zahlreiche andere Hersteller von Spinnruten für Welse. Der Autor hat jedoch gute Erfahrungen mit der „Taffi Tackle Spinnrute Unlimited Spin“ gemacht. Foto: BLINKER/S. Kaufmann

    Die 5000er Rolle kann dabei gerne eine hohe Übersetzung von 7,0:1 haben und sollte schon mit eine geflochtene Schnur mit einer Stärke von 30 Millimeter bespult sein. Da man damit auch den ganzen Tag werfen will, sollte hier ein großes Augenmerk auf Leichtigkeit und Stabilität gelegt werden. Dann steht einem beim Spinnfischen auf Wels nichts mehr im Wege und der Spaß kann beginnen. Wie so ein Abenteuer aussehen kann, könnt Ihr auch in unserem aktuellen Video sehen.

Fazit

Wer gezielt beim Spinnfischen Welse fangen möchte, sollte sich im Frühjahr auf die Socken machen. In dieser Zeit stehen die Uriane gerne in den flachen Gewässerabschnitten. Bewachsene Uferbereiche sind dabei eine hervorragende Wahl. Im restlichen Jahr hingegen kann man die Fische verstreut in allen Gewässertiefen finden. Dann gestaltet sich die Suche etwas umfangreicher. Bei der Köderwahl sind dabei kaum Grenzen gesetzt. Wichtig ist nur, dass sie mächtig Druck erzeugen und die Welse neugierig machen. Denn sie verlassen sich bei der Ködersuche auf ihre sensiblem Barteln, mit den sie ihre Beute aufspüren. Da im Drill eine enorme Kraft entsteht ist es wichtig, dass bei der Wahl von Kleinteilen wie Karabiner, Schnur, Drillinge und Sprengringe nicht gespart wird. Wer das doch tun sollte, wird sicherlich früher oder später mit den Konsequenzen leben müssen, dass er womöglich seinen Fisch des Lebens wegen ein paar Eure Ersparnis verloren hat. Auch bei der Wahl des richtigen Gerätes sollten neben Qualität auch das Handling und Gewicht nicht zu kurz kommen. Denn nur wer mit leichtem aber dennoch stabilen Gerät beim Spinnfischen auf Wels unterwegs ist, wird am Ende eines Tages dankbar sein, dass er auch das passende Angelgerät im Einsatz hat. Wer sich an diese Spielregeln hält wird tolle Stunden am Wasser erleben, bei den schlackernde Knie, Gänsehaut und Glücksgefühle sicherlich nicht zu kurz kommen.

Diesen Wels konnte der Autor beim Spinnfischen dicht an einer Krautbank fangen. Kurz nach dem Auftreffen des Köders gab es einen gewaltigen Ruck in der Rute. Foto: BLINKER/J. Radtke. Kaufmann

Diesen Wels konnte der Autor beim Spinnfischen dicht an einer Krautbank fangen. Kurz nach dem Auftreffen des Köders gab es einen gewaltigen Ruck in der Rute. Foto: BLINKER/J. Radtke. Kaufmann


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