Steckbrief Quappe: Wie erkenne ich sie und wie fange ich diesen Fisch?

Die Quappe ist eine spannende Fischart, die in Seen und Flüssen vorkommt. In diesem Beitrag erfährst Du, wie Du sie erkennst und beangeln kannst.

Eine gefangene Quappe liegt im Kescher

Bild: T. Kaiser

Die Quappe, auch Rutte genannt, gehört zu den Dorschartigen. Dies zeigt sich auch an der charakteristischen, einzelnen Kinnbartel.

Was zeichnet die Quappe aus und wie lässt sie sich fangen?

Die Fischart Quappe: Merkmale und Vorkommen

Die Quappe (Lota lota), auch Aalquappe, Rutte oder Trüsche genannt, gehört zu den Knochenfischen – wie beispielsweise auch der Karpfen, der Wels und der Stör. Aus der Ordnung der Dorschartigen ist die Quappe die einzige Art, die ausschließlich in Süß- oder Brackwasser lebt. Sie kommt bevorzugt in tiefen und kühlen Gewässern vor und steht gerne über kiesigem oder sandigem Grund.

Erkennungsmerkmale der Quappe sind ihr langgestreckter gelblich brauner Körper und die dunkle Marmorierung. Zudem besitzt der Fisch zwei weichstrahlige Rückenflossen und eine ungewöhnlich lange Afterflosse. Am Kinn unter dem breiten, leicht unterständigen Maul befindet sich ein langer Bartfaden. Zwei weitere, seht kurze Barteln hat die Quappe hinter den vorderen Nasenlöchern.

In der Theorie kann die Quappe eine Länge von 1,5 Metern und ein Gewicht von über 30 Kilogramm erreichen, wird jedoch selten größer als 40 cm. Der nachtaktive Raubfisch wird mit drei oder vier Jahren geschlechtsreif und hat eine Lebenserwartung von etwa zwölf Jahren.

Wo und wann auf Quappen angeln?

Die besten Chancen bieten große, tiefe Seen mit kühlem, sauerstoffreichem Wasser. Hier gilt es, nach steilabfallenden Uferstrecken Ausschau zu halten, wo die Quappen genügend Versteckmöglichkeiten finden. Auch in Fluss- und Grabenmündungen lässt sich die ein oder andere Quappe überlisten. Besonders Fließgewässer, die Seenverbindung haben, weisen oft auch einen guten Quappenbestand auf. Unterspülte Ufer und Steinpackungen, Schleusen und Wehre sind hier Hotspots.

Die Laichzeit der Aalquappe ist je nach Region zwischen Dezember und März. Jetzt sind die Fische am aktivsten und stauen sich bei ihrer Laichwanderung flussauf mitunter an Bebauungen im Fluss. Im See sind die konzentrierten Laichschwärme oft schwer zu finden, kurz davor und danach ist der Hunger der Räuber und damit die Fangchancen jedoch umso größer. Generell ist die Quappe ein Winterfisch, der beim Nachtangeln erbeutet wird. Doch auch alle anderen Jahreszeiten können produktiv sein, besonders vielversprechend sind dunkle, regnerische Nächte und angetrübtes Wasser.

Gerät, Köder und Methode fürs Quappenangeln

Als bodenorientierter Raubfisch lässt sich die Quappe am besten bei der Grundangelei mit Naturködern beangeln. An Fließgewässern kann auch die Pirschangelei mit einer kurzen Spinnrute zum Erfolg führen. Die Fische verraten sich oft durch kleine Schlammwölkchen und können mit Festblei und kurzem Vorfach (ca. 20 cm) auf Sicht gezielt überlistet werden.

Wegen der oft hängerträchtigen Standplätze der Aalquappe ist eine abriebfeste Hauptschnur mit 0,35er bis 0,40er Durchmesser sinnvoll. Für das Grundangeln empfiehlt sich zudem eine kräftige Rute mit 30 bis 70 Gramm Wurfgewicht um die drei Meter Länge, um auch kapitale Exemplare schnell vom Grund lösen zu können. Die Bremse der Rolle bleibt ähnlich wie beim Angeln auf Aal geschlossen, man lässt sich auf keinen Drill ein. Als Montage hat sich eine einfache Laufbleimontage mit einem Vorfach von maximal 50 cm, einem großen Einzelhaken der Größe 1 bis 4 und einem Tirolerhölzel als Gewicht bewährt.

Köder zum Angeln auf Quappe

Quappen orientieren sich bei der Jagd hauptsächlich an Bewegung. Ein regelmäßig ausgewechseltes Bündel an Tauwürmern oder Dendrobenas ist deshalb der beste Quappenköder. Ein toter Köderfisch, Leber oder Lachseier können mit dem Wurmbündel nicht mithalten.

Spezial-Methode Quappen-Pilken

Bewegte Köder sind beim Quappenangeln Trumpf. Diesen Grundsatz nehmen sich Angler beim Quappen-Pilken zu Herzen. Geeignet sind verchromte oder kupferne Pilker zwischen 20 und 60 Gramm, in langsamen, kleinen Sprüngen über den Grund gezupft. Als Duftkomponente kann ein Wurm oder Fischfetzen am Drilling ergänzt werden.

Die Bisse kommen oft heftig. Trotzdem sollte erst angeschlagen werden, wenn der Fisch deutlich mit seiner vermeintlichen Beute abzieht. Mit dieser Methode werden gerade in großen Seen die größten Quappen überlistet. Ideal für diese Angelei ist natürlich ein Boot, aber es gibt Seen mit Steilufer, mitunter auch Hafenanlagen mit Schwimmstegen, von denen das Pilken auf Quappe sehr lohnend sein kann.

Die Quappe: eine bedrohte Fischart

Die Quappe gehört in Deutschland zu den stark gefährdeten Tierarten. Informieren Sie sich also vor dem Angeln unbedingt über die im jeweiligen Bundesland und Gewässer geltenden Schonbestimmungen. Vielerorts werden die Quappenbestände durch Brut- und Besatzmaßnahmen unterstützt.

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