Träge Zander munter machen!

Was tun, wenn den Stachelrittern das Wetter auf den Magen schlägt? Stephan Wahle gibt Tipps, wie es auch an heißen Tagen mit den Zandern klappt.

Egal, ob vom Land oder vom Boot aus, ist es für das Angeln mit Kunstködern meist die beste Taktik, nicht zu lange auf ein und demselben Angelplatz zu verharren. Beim Angeln von Land aus lohnt es sich, nur mit leichtem Gerät bepackt auf die Pirsch zu gehen. Für mich gilt diese Faustregel: Wenn nach ca. 20 Würfen (mit verschiedenen Ködern) noch kein Zander gebissen hat, wird umgezogen!

Stephan Wahle mit seinem 75 cm langen „Umzugs-Zander“

Wie erfolgreich diese Angelei ist, zeigte sich Anfang Juni auf meinem Hausfluss der Eider. Ich bestieg um ca. 6.00 Uhr mein Boot und hatte bereits nach 5 Minuten an einer recht flachen Stelle meinen ersten Halt des Tages gemacht. Im letzten Jahr waren dort immer Zander anzutreffen, aber dieses Mal wollte sich leider kein Erfolg einstellen… Nach 3 verschiedenen Gummifischen und doch eher 30, als 20 Würfen, lichtete ich die Anker und zog von Dannen. Meine nächsten bevorzugten Angelstellen waren von anderen Anglern belegt, die mit Köderfisch von Land aus ansaßen und ich fuhr an eine Stelle, an der eine Kante von 3 auf 10 m Wassertiefe liegt. So konnte ich fast alle Wassertiefen von einem Angelplatz aus befischen. Bereits nach wenigen Würfen hatte ich den ersten 50er Zander auf Gummifisch. Kleine Zander, die nur vorne gehakt sind, nehme ich nicht aus dem Wasser, sondern löse den Haken außenbords, so dass der Fisch keinen Schaden erleidet. Die Zander bissen an diesem Tag recht spitz und nach einem weiteren um die 50 cm und etlichen Fehlbissen war Schluss. Ich zog um zur nächsten Angelstelle, die im recht tiefen Bereich der Eider liegt (über 10 Meter Wassertiefe), dort war aber kein Fisch an den Haken zu bekommen, und weiter ging es zu einer Scharkante, die mitten im Fluss liegt.

Lass’ den Anker knallen: Zander und Barsche sind sehr neugierig und werden von solchen Geräuschen oft angezogen

Radau bringt Fisch!

Beim Ankern habe ich es mir abgewöhnt leise und ruhig vorzugehen, da ich trotz (oder vielleicht gerade wegen) des Lärms durch den Motor und Würfe mit den Ankern oft bereits nach kürzester Zeit Bisse bekomme. Oft stellen sich Zander und Barsche direkt unters Boot.

Beste Schonung: Kleinzander hakt Stephan Wahle noch im Wasser ab

So auch dieses Mal! Der erste Wurf an der neuen Stelle und gleich ein gewaltiger Biss, den ich aber nicht verwandeln konnte. Aber ich hatte wohl einen schönen Schwarm erwischt, denn bereits beim Absinken nach dem Anhieb kam erneut ein Biss, den ich auch erfolgreich quittierte. Nach einem schönen Drill gegen die Strömung konnte ich einen 73er Zander landen. Schnell ein Foto gemacht und weiter ging es. An derselben Stelle kam erneut ein Biss! Dieser Zander brachte es auf 75 cm. Dann waren die Zander abgezogen, doch in Ufernähe fand ich noch einen Trupp, der mir wieder 5 Fische zwischen 45 und 60 cm bescherte. Ich fuhr noch 4 weitere Angelplätze an, konnte aber keine Erfolge mehr verbuchen, und kam gegen 11.00 Uhr wieder an meinem Bootssteg an. Ende eines erfolgreichen Angel-Morgens. Auf dieser Tour fuhr ich acht Angelstellen an, die ich links und rechts vom Boot auf Wurfweite befischte. Das entspricht bestimmt 20 bis 30 Angelstellen vom Land aus! Aber ich fing nur an drei verschiedenen Plätzen Fische. Also: Umziehen lohnt sich!!

Tipps vom Profi

Beim Kunstköderfischen vom Land aus sollte man sein Gerät sehr leicht und kompakt halten! Aber die Wechselköder und Werkzeuge müssen immer schnell griffbereit sein. Dazu lohnt es sich eine Angelweste mit großen Taschen und einen Rucksack oder eine Bag-Vest zu verwenden. Stephan Wahle bevorzugt eher harte Ruten und kleine Rollen mit geringem Eigengewicht, damit die Arme beim Angeln nicht schwer werden. Seine Wahl fällt da ganz klar auf die „X-Point SCR Heavy Spin“, die zwar ein enormes Wurfgewicht aufweist, aber dennoch eine fantastische Rute zum Fischen mit Twister & Co. ist.

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