„Na klar, im Sommer fische ich immer nur klein! Da ist die Brut auch unterwegs!“ Es ist eine Theorie, die sicherlich auf viele Räuber zutrifft. Aber wie sieht es mit dem „Großmaul“…
…aus? Konzentriert sich der Hecht im Sommer auf Kleinstfisch? In der Vergangenheit fehlte mir das Vertrauen mit großen Ködern zu fischen: 1. Viele Fehlbisse!?! 2. Viel zu anstrengend! 3. Höherer Kostenfaktor! 4. Schneiderrisiko! So ging es meistens mit Wobblern bis 15 cm ans Wasser. Da habe ich auch keinen Unterschied zwischen den Jahreszeiten gemacht. Inzwischen habe ich mich an Kleinhecht sattgeangelt und endlich Mut zu großen Ködern gefunden. Aber wie sieht es im Sommer aus? Können wir die großen Köder zu Hause lassen oder sollten wir gerade jetzt mit großen Wobblern und Gummifischen angeln? Ich bin der Meinung, dass im Sommer wie im Winter die Hechte gleich träge sind und auch ähnlich beangelt werden sollten. Großhechte sind nicht für ihre langen Verfolgungsjagden hinter einen Kleinfisch bekannt. Natürlich schnappt eine Dame auch nach einen kleinen Kunstköder, wenn die Entfernung günstig ist. Kommt jedoch viel zu selten vor. Große Köder hingegen werden als lohnenswert eingestuft und werden aus mehreren Metern attackiert. Wenn wir diese Großbeute besonders krank und angeschlagen aussehen lassen, steigen die Chancen noch um einiges. Denn große, leichte Beute ist besonders im Sommer willkommen, da die Hechte bei Wassertemperaturen über 20° C alles andere im Kopf haben als Anstrengung. Und da 10x klein mehr Anstrengung bedeutet als 1x groß, liegt es auf der Hand, selche Köder wir wählen sollten. Aber was ist klein und wo fängt groß an? Da hat wohl jeder Angler andere Vorstellungen! Für mich hat sich die Grenze zwischen klein und groß in der letzten Zeit um einiges verschoben. Vor 5 Jahren noch hätte ich einen 20 cm Wobbler erst gar nicht gekauft, jetzt gehört diese Größe eher zu der „Mittelklasse“. Große Köder sind für mich: Gummifische von 23 cm, Wobbler ab 25 cm, Riesentwister bis 30 cm! Nach der Frühjahrphase, in der die Hechte noch aggressiv sind und alles angreifen, beginne ich mit der Angelei mit diesen Ködern, dabei konnte ich feststellen, dass je wärmer das Wasser wird, umso größer sollten die Köder sein. Eine kleine Hilfe: Wassertemperatur = Mindestköderlänge Wer „Angst“ vor solchen Ködern hat, besonders vor den häufigen Fehlbissen, der sollte sich eines klar machen: Große Köder werden auch von kleinen Hechten attackiert, dies führt aber nur selten zur Landung des Fisches, ein Großhecht hingegen weißt durch seine Lebenserfahrung wie man die Beute angreifen muss, um sie nicht zu verlieren. Wenn Ihr einen schönen Sommerhecht mit einen großen Köder überlisten konntet, vergesst bitte nicht, dass er in einigen Jahren noch schöner wird! catch & release ! Bericht von Christoph Cichy