Obwohl Welse unsere größten Süßwasser-Raubfische sind, haben sie keine langen und furchteinflößenden Zähne. Ganz im Gegenteil: Die Zähne am Ober- und Unterkiefer sind winzig und stumpf. Doch was ihnen an Größe fehlt, machen sie durch ihre Anzahl wieder wett. Es sind Tausende, und sie fühlen sich an wie grobes Schmirgelpapier. Wer beim Angeln auf Wels den Wallergriff anwenden will und keine Handschuhe trägt, wird das schnell merken.
Wenn Welse fressen, reißen sie ihr riesiges Maul auf und saugen ihre Beutefische gleich bis tief in den Schlund hinein. Die Zähne bohren sich dabei nicht in die Beute hinein, sondern verhindern nur, dass der Beutefisch wieder aus dem Maul herausrutscht. Deshalb ist es vollkommen ungefährlich, wenn man den Fischen mit der Hand ins Maul greift.
So funktioniert der Wallergriff
Wenn die Finger fest um den Unterkiefer gelegt werden, ist der Wels absolut sicher fixiert und kann nichts mehr tun. Und keine Sorge: Der Wels schnappt weder zu, wenn man die Hand ins Maul führt, noch quetscht er sie ein, wenn man den Unterkiefer im Griff hat. Das Welsmaul ist nicht dafür vorgesehen, kraftvoll zuzubeißen. Also weder die Zähne, noch der Kieferdruck können in irgendeiner Weise gefährlich werden.
Wenn man den Unterkiefer des Welses im Wallergriff hat, sind natürlich die rauen Zähne zu spüren. Wenn der Wels sich dann bewegt, können sie auch die Haut der Hand zerkratzen. Im schlimmsten Fall kann es leichte Schürfwunden geben, die danach eventuell auch etwas bluten können. Aber das ist nicht wirklich schmerzhaft oder gefährlich. Um das aber zu vermeiden, greifen die meisten Welsangler den Fischen immer mit Handschuhen ins Maul. Dann kann absolut gar nichts passieren. Am besten geeignet sind dafür ganz normale Arbeitshandschuhe.
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Vorsicht vor den Haken!
Das Gefährlichste beim Wallergriff sind die Haken des eigenen Köders! Da muss man höllisch aufpassen. Bevor man dem Fisch bei der Landung ins Maul greift, sollte man checken, wo der oder die Haken sitzen. Bei einem tief geschluckten Einzelhaken besteht keine allzu große Gefahr, dass man sich am Haken verletzt. Bei Systemen mit mehreren Drillingen oder bei Kunstködern sieht die Sache schon anders aus! Denn meist hat nur einer der Haken im Maul gefasst, sodass die anderen frei herum hängen und somit eine echte Gefahr darstellen.
Das Gleiche gilt, wenn der Haken ganz vorne am Unter- oder Oberkiefer oder im Maulwinkel sitzt. Da Welse aber ein sehr breites Maul haben, ist es eigentlich fast immer möglich, dem Fisch irgendwie ins Maul zu fassen und den Unterkiefer per Wallergriff zu fixieren. Der Griff muss nur beherzt und kräftig sein. Dann ist das Risiko nahezu ausgeschlossen, dass man sich einen der Haken selbst in die Hand rammt!
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