Der Wels ist zum Trendfisch, der letzten Jahre geworden. Immer mehr Angler, wollen einmal in ihrem Leben einen Fisch von über zwei Metern Länge fangen und reisen deshalb an die bekannten europäischen Wallerflüsse wie den Po in Italien oder den Ebro in Spanien. Dennoch sind auch die Waller in Deutschland auf dem Vormarsch und gute Fänge möglich – sofern man sich für die richtige Welsmontage entscheidet.
Viele, meist kleinere Welse werden nämlich beim Aalangeln am Grund auf Würmer gefangen. Für viele ist der Waller daher ein Grundfisch und deshalb versuchen die Angler häufig, ihn dort gezielt zu befischen. Dem ist aber nicht so – und deswegen bleiben die Großen bei einfachen Grundmontagen oft aus. Speziell größere Welse fressen häufig im Mittelwasser und an der Oberfläche. Köder die direkt auf dem Grund angeboten werden, lassen solche Großfische links liegen. Besser fängt, wer mit der Unterwasserpose angelt. Mit ihrer Hilfe und der richtigen Montage ist es möglich, den Köder genau über dem Grund anzubieten. Um die Montage zu verstehen, müssen wir wissen, wie eine Unterwasserpose arbeitet: Die Montagen funktionieren nur mit Strömung.
Welsmontage mit der U-Pose hat viele Varianten
Unterwasserposen gibt es in unzähligen Varianten: von 15 Gramm tragenden, kleinen Unterwasserposen mit Rasseln bis hin zu U-Posen, die 200 Gramm Auftrieb haben und lautlos arbeiten. Der Fachhandel bietet alles an. Die Wahl ist von verschiedenen Faktoren abhängig: Als erstes spielt dabei das Ködergewicht eine Rolle: Bei einen Tauwurmbündel darf die Unterwasserpose naturgemäß deutlich kleiner sein, als bei der Verwendung einer vier Pfund schweren Brasse als Köderfisch.
Ich rate aber generell zu U-Posen bis maximal 80 Gramm Tragkraft. Diese reichen für alle Fälle aus. Warum? Um die Welsmontage verstehen zu können, müssen wir wissen, wie die Unterwasserpose arbeitet. Zunächst muss man wissen, dass die Montagen nur in strömenden Gewässerabschnitten funktionieren. Weil die Unterwasserpose auftreibt, würde sich der Köder leicht mit der Hauptschnur verfangen, wenn er nicht von der Strömung auf Abstand gehalten wird. Die Strömung drückt die Unterwasserpose aber nicht nur zur Seite von der Hauptschnur weg, sondern auch nach unten. Selbst 200 Gramm tragende Modelle treiben dadurch nicht weiter auf als eine 80 Gramm tragende Unterwasserpose.
Zum Anderen haben große Unterwasserposen einen entscheidenden Nachteil: Sie verursachen durch ihre Größe Strömungsturbulenzen, welche der Waller sehr gut wahrnehmen kann. Gerade Großwaller, die oft 25 Jahre und älter sind, reagieren mit Misstrauen darauf, was meist zur Folge hat, das der Großfisch ausbleibt.
Das richtige Vorfach
Ein weiterer wichtiger Punkt, ist die Verwendung des richtigen Vorfaches. Hier kommen nur geflochtene oder auch monofile Schnüre zum Einsatz. Wann sollte ich auf ein Geflecht zurückgreifen? Bei mir kommt ein Geflecht mit 80 Kilo Tragkraft zum Einsatz, welches sehr geschmeidig ist. In Verbindung mit einem kleinen Köderfisch oder einem Wurmbündel und einer kleinen U-Pose bis max. 40 Gramm hat es mir schon viele gute Fische gebracht.
Das Geflecht hat den Vorteil, dass der Köder sehr natürlich arbeitet und sehr unauffällig knapp über dem Grund präsentiert werden kann. Kleine Köder und geflochtene Vorfachschnur nehme ich bei langsamer Strömung und max. Wassertiefe bis 4 Meter.
Bei starker Strömung und tieferem Wasser greife ich dagegen auf Monofil zurück. Gerade im Hochsommer liegen viele Waller an den Strömungskanten zum Fahrwasser, wo wir häufig tiefes und schnellfließendes Wasser haben. Dort nehme ich große Köderfische und U-Posen bis 80 Gramm Auftrieb. Durch die Steifheit des Monofil-Vorfachs ist ein Verdrehen ausgeschlossen, sodass wir den Köder über viele Stunden sauber präsentieren können.
Einfache Welsmontage
Zum Aufbau der Welsmontage gibt es ist nicht viel zu sagen, denn Montagen mit Unterwasser-Pose sind nicht sonderlich kompliziert. Wichtig ist eine Länge von 1,5 bis 1,8 Meter, wobei die Unterwasser-Pose etwa 15 Zentimeter vor dem Köder fixiert wird. Die Hakengröße richtet sich wie immer nach der verwendeten Ködergröße, wobei ich 10/0 bei Einzelhaken und 3/0 bei Drillingen für ausreichend halte. Größere Hakenmodelle führe ich erst gar nicht mit. Außerdem wird noch ein Wallervorfach sowie ein Silikonschlauch benötigt.
Eine Welsmontage mit Unterwasser-Pose ist unkompliziert. Hier zeigen wir Euch Schritt für Schritt, wie es geht.
- Als erstes schneidet man circa 2 Meter Vorfach ab. Ans Ende kommt ein kleiner Sicherungsknoten.
- Nun wird der Drilling auf das Vorfach geschoben und mit den kleinen Knoten im Schenkel fixiert.
- Mit dem Vorfach werden 6 bis 8 Wicklungen am Drilling von oben nach unten durchgeführt und mit dem Ende wieder durch die Öse des Hakens gefädelt. So entsteht eine knotenlose Welsmontage, welche vielen bereits bekannt sein müsste.
- Diese „knotenlose“ Wicklung wird sorgfältig straffgezogen. Nachlässigkeit kann hier den Fisch kosten!
- Alle „Knoten“ (auch beim „Führhaken“, der meist ein Einfachhaken ist) werden mit Silikonschlauch abgedeckt, damit sie nicht aufbördeln.
- Nach dem Haken kommt ein Stück Silikonschlauch als Stopper für die U-Pose aufs Vorfach.
- Damit der Stopper straff sitzt, muss das Vorfach zweimal durch den Schlauch gefädelt werden.
- Durch langsames Zuziehen verwindet die Schnur das Schlauchstück zu einem Stopper.
- Der Schlauch sieht zwar „durchgekaut“ aus, hält die U-Pose aber und beschädigt das Vorfach nicht.
- Doppelt hält besser: Die U-Pose wird durch zwei Schlauchstopper gehalten.
- Der Abstand zwischen U-Pose und dem ersten Haken sollte 15 Zentimeter betragen.
- Ein Stein mit Abriss-Schnur eignet sich besser zum Halten am Grund als ein schweres Blei.
- Ein Wirbel ohne Einhänger schließt das Vorfach ab und verbindet es mit Hauptschnur und Abrissleine.
- Die Montage wird per Boots ausgebracht und gespannt, so dass sie dann so in der Strömung steht.
- Der Köderfisch an der U-Pose wird auf dem Führhaken mit einem Stück Silikonschlauch gesichert.
- Der zweite (Drillings-)Haken wird in der Flanke des Köderfisches verankert.
- Durch das System aus zwei Haken werden die meisten Welse zuverlässig gehakt.
Steine statt Blei bei der Unterwasserposen-Montage
Um den Köder lange an einer Stelle präsentieren zu können, kommen am besten Steine zum Einsatz. Steine haben den Vorteil, dass der Wels sich durch das Gewicht des Steines selbst hakt, wenn er den Köder attackiert. Zwischen Stein und Wirbel kommt als Verbinder ein Stück Monofil mit 0,30 bis 0,40 Millimeter Durchmesser zum Einsatz. Bei einem Biss reißt es und wir können den Fisch ohne jedes Gewicht auf der Schnur frei drillen.
Der Köderfisch wird „strömend“ eingehangen. Das heißt: Der Führungshaken (also der Einzelhaken) kommt durchs Maul und der Drilling als Fanghaken wird im hinteren Teil des Fisches fixiert. Auf den Einzelhaken kommt ein Stück Gummi als Stopper, der verhindert, dass der Köderfisch vom Haken rutscht. Die ganze Welsmontage kann auch mit einem Blei statt einem Stein als Beschwerung gefischt werden. Dann kommt ein Seaboom zum Einsatz, in den das Blei eingehangen wird. Somit lässt sich diese Montage auch gut werfen.