„Ich hatte gerade einen Biss!“: Solche Sätze hört man von Hechtanglern häufiger. In den meisten Fällen sind die Bisse auch absolut eindeutig, weil man tatsächlich das kurze, aber unverkennbares Schlagen eines Fisches gespürt hat. Aber es kann auch gut sein, dass der Köder nur gegen ein Hindernis gelaufen ist, was sich dann aber wie ein Biss angefühlt hat. Man braucht schon sehr viel Erfahrung, echte Bisse und Fehlbisse unterscheiden zu können.
Fehlbisse bei Grundkontakt
Dabei kommt es immer darauf an, wo der Köder gerade läuft. In Grundnähe ist das Risiko logischerweise am größten, dass der Köder Kontakte bekommt, die sich dann wie Bisse anfühlen. Wenn er gegen Steine stößt, sind es meist kurze und stumpfe Schläge, die in der Regel auch als Steinkontakte zu deuten sind. Wenn der Köder aber über Sandgrund schlittert, können sich die Kontakte auch mal zuckend wie echte Bisse anfühlen. Bei Kraut wird der Köder meist nur etwas schwerer. Und beim Einholen sieht man dann auch, das Kraut am Haken hängt.
Zweige federn mit und erzeugen Fehlbisse
Richtig tückisch können aber dünne Zweige sein, weil die teilweise auch mitfedern, was sich dann so wie das Schlagen von Fischen anfühlen kann und somit klassische Fehlbisse sind. Auch da sorgt zum Glück der am Haken hängen gebliebene Zweig oft für Klarheit. Schwierig wird die Unterscheidung, wenn der Köder versehentlich über den Rücken eines Fisches gleitet. Dann hat man manchmal sogar einen kurzen Drill. Solche Kontakte lassen sich aber recht gut zuordnen, weil die Fische sofort deutlich zur Seite ausbrechen. Oft bleibt als Beweis auch eine Schuppe am Haken hängen.
Tiefe Biss-Spuren nach Fehlbissen
Bei Ködern, die wie Spinner und Blinker nicht aus Metall, sondern aus Kunststoff oder Gummi gefertigt sind, hinterlassen Hechte mit ihren messerscharfen und langen Zähnen aber auch richtige Bissspuren. In weiche Gummifischen reißen sie damit oft richtig tiefe und nicht zu übersehende Schlitze. Die sind logischerweise die sichersten und auch eindeutigsten Beweise für echte Bisse. Wenn gute Gummifische nach mehreren Attacken und Drills aber regelrecht ausgefranst sind, wird es wiederum schwierig zu erkennen, welcher Schlitz neu dazu gekommen ist.
Lackschäden am Köder
Auch bei so genannten Hardbaits aus Kunststoff oder Holz können Hechtzähne deutlich zu erkennende Bissspuren hinterlassen. Im Idealfall sind richtig tiefe Kratzer oder sogar Einbisslöcher zu erkennen, die nur durch spitze Zähne entstanden sein können. Es kann aber auch „nur“ etwas Lack abgeplatzt sein. Da muss man dann aber unterscheiden, ob für die Abplatzer wirklich Zähne oder eventuell nur die Drillinge des Köders verantwortlich waren.
Bei Wobblern platzt der Lack nämlich immer im Bewegungsradius der Drillinge ab, weil diese beim Lauf ständig gehen den Körper des Köders schlagen. Alle anderen Lackschäden die seitlich oder auf dem Rücken entstehen, könnten von Zähnen herrühren. Wenn man sich also im Klaren ist, dass es auch täuschend echte „Fake-Bisse“ und Hänger gibt, lassen sich Köderkontakte besser deuten. Wie gut aktuell gefangen wird, sehen Sie auf www.AngelMasters.de.
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