Zander: mit Köderfisch für „Unsensible“

Große Köfi und große Haken sind kein Problem beim nächtlichen Zanderangeln. Solche Sensibelchen sind Zander in der Regel gar nicht …

Bild: W. Krause

Natürlicher als ein Köfi geht es nicht. Das Angeln mit dem Köderfisch ist auch in Zeiten moderner Kunstköder eine der erfolgreichsten Methoden für Zander.

Durch den ganzen Hype um das Spinnfischen auf Zander mit Wobbler und Co, ist das gute alte Ansitzangeln in der Nacht auf die »Glasaugen« ein wenig in Vergessenheit geraten. Dabei sind Zander dämmerungs- und nachtaktive Fische, die dem Angler durchaus schlaflose Nächte bescheren können. Und wohl kein Köder ist natürlicher als ein echter Köderfisch!

Bild: Fynn Krause

Drill vor der Steinpackung: Der Köderfisch sollte immer am Grund angeboten werden, bzw. auf der Steinpackung dicht darüber.

Zander: Nicht immer ein scheuer Räuber

Dabei hat sich in den letzten Jahren eine Art Trend durchgesetzt: Weg von feinen Schnüren, winzigen Köderfischen und ebenso kleinen Haken und hin zu großen Köfi, großen Haken und dünnen Stahlvorfächern (wegen der schlaflosen Hechte). Denn, dass Zander Sensibelchen sind, die alles Grobe scheuen, ist doch eher ein Märchen. Vor allem im Fluss sind Zander es gewohnt, dass die Beute schnell weg ist, wenn der Fisch nicht zügig reagiert. Flusszander sind daher meist deutlich aggressiver und mehr „auf Zack“ als ihre Kollegen im Stillwasser. Doch auch im See mindert ein dünnes Stahlvorfach mit einem entsprechenden Einzelhaken nicht spürbar die Bissausbeute. Allerdings sollten im Stillwasser am besten sehr feine Posen eingesetzt werden, so spürt der Zander beim Abziehen nicht, dass es etwas mit der Beute nicht stimmt.

Bild: Fynn Krause

Der Köfi wird am besten im Schwanzbereich angehakt, da Zander die Beute fast immer mit Kopf voran schlucken.

Es darf auch etwas mehr sein!

Also: knapp Handlange Köderfische dürfen es schon sein, am besten schlankere Arten wie Rotaugen oder Lauben, die sich gut schlucken lassen. Gegebenenfalls kann man Köderfische auch mit einer Schere „verschmälern“ oder Fetzen anbieten, wenn die Köderfische doch zu groß sind. Wo sie vorkommen, wird auch viel mit Stinten geangelt – ein absoluter Traumköder, der auch in stintfreien Gewässern funktioniert (Binnenstinte bekommt man gelegentlich tiefgefroren im gut sortierten Zoofachhandel). Und statt den Köfi auf einen kleinen Drilling zu ziehen, steckt man ihn im Schwanzbereich auf einen passenden Einzelhaken. Der große Einzelhaken bietet einen hervorragenden Halt im Drill und hat zudem den Vorteil, das er sich mit relativ wenig „Gewürge“ aus einem untermaßigen Fisch lösen lässt.

Bild: Fynn Krause

Ein ordentlicher Köderfisch braucht einen ordentlichen Haken: Zander sind weder vorfach- noch hakenscheu. Ganz rechts die Überreste eines Stintes, den der Zander ausgespuckt hatte.

Und auch in der Nacht sind die Zander in Trupps unterwegs, weshalb man, wenn die Fische beißen, selten mit nur einem Fisch nach Hause geht.

Extra-Tipp: Weggucken, wenn die Leuchtpose „Lambada“ tanzt

Kurz nach dem Auswerfen beginnt die Leuchtpose auf dem Wasser wie wild zu tanzen, scheint abzutauchen und wieder hoch zu kommen. Das muss ein Biss sein! Anhieb – und Pose und Köder kommen knapp unter Überschallgeschwindigkeit aus dem Wasser geschossen. Solche „Fehlbisse“ frustrieren. Dabei liegt ihre Ursache im wahrsten Wortsinn im „Auge des Betrachters“: Man sitzt einer optischen Täuschung auf!

Bild: Fynn Krause

Leuchtposen können ganz schöne „Sperenzchen“ machen, wenn man sie genau im Auge behält. Die optische Täuschung ist umso größer, je weiter entfernt die Pose vom Angler steht.

Damit beim Sehen nicht immer die selben Sehzellen gereizt werden, führen die Augen ständige Mikrobewegungen aus, die man aber normalerweise nicht wahr nimmt. Wenn die Augen aber nicht durch andere Reize abgelenkt werden und sich im Dunkeln nur auf einen kleinen Leuchtpunkt konzentrieren, verwandelt sich diese Mikrobewegungen plötzlich in scheinbare Bissanzeigen der Pose.

Dieser optischen Täuschung entgeht man, indem man ganz einfach wegschaut. Nicht ganz, natürlich, sondern nur ganz leicht an dem Leuchtpunkt der Pose vorbei schauen! Dadurch sieht man nicht mehr mit den wenig licht- aber farbempfindlichen Zapfen in der Netzhaut, sondern mit den wesentlich lichtempfindlicheren Stäbchen, die für das Nachtsehen sorgen. Jetzt sieht man das Knicklicht nicht mehr farbig, sondern nur noch als hellen Punkt oder Strich, aber die Knicklichtpose wackelt wirklich nur noch dann, wenn sie vom Wind oder  – noch besser – von einem Fisch bewegt wird.

Bild: Fynn Krause

Zwei wirklich gute Nachtzander. Wer den Trupp findet, braucht keinen Schlaf!


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