In der Ferne hat sich die Sonne bereits hinter den Horizont geschoben. Ein schwüler Tag neigt sich dem Ende zu und die frische Brise Wind verschafft die erhoffte Abkühlung. Zeit, um die Tasche für die Nachtschicht zu packen. Doch es geht nicht auf Arbeit, sondern ans Wasser! Denn im Sommer und Herbst sind die Zander besonders in den Nachtsunden aktiv und bescheren bei einem sternenklaren Himmel noch ein paar Sternstunden hinzu. Doch welche Spots sind interessant? Was für Köder bringen den Erfolg? Wie muss ich meinen Köder führen? Diese und noch weitere Antworten möchte ich Euch für ein erfolgreiches Zanderangeln bei Nacht mit auf den Weg geben.
Findet die Spots zum Zanderangeln bei Nacht
Beim Zanderangeln in der Nacht solltet Ihr im Gegensatz zum Tag flache Stellen aufsuchen. Mit flach meine ich Stellen mit einer Tiefe von einem Meter und noch flacher. Denn im Schutz der Dunkelheit kommen die Räuber in die seichten Gewässerbereiche, um dort nach den Kleinfischen zu jagen. Ich habe es schon erlebt, dass einen halben Meter vor meinen Füßen ein Zander auf den Köder eingestiegen ist. Ein Erlebnis, dass man nicht mehr so schnell vergisst.
In Flüssen sollten Steinpackungen aufgesucht werden, an denen der Köder nah entlang geführt wird. Aber auch in den flachen Buhnenfeldern ziehen die Raubfische dicht bis unter das Ufer. Dabei könnt Ihr Euch jederzeit auf einen knallharten Biss gefasst machen – selbst wenn Ihr den Köder schon aus dem Wasser hebt kann es passieren, dass ein Zander nach ihm schnappt. Im See habe ich in den meisten Fällen die Bisse direkt am Uferbereich bekommen. Daher solltet Ihr den Köder nicht in die Ferne, sondern parallel zum Ufer werfen. Der Erfolg wird sich so schnell einstellen.
Schatten und Licht
Zander mögen kein grelles Licht. In der Nacht hingegen suchen sie gezielt Lichtquellen auf, an denen sich der Futterfisch aufhalten. Zum Beispiel sind Häfen und Brücken mit einer künstlichen Lichtquelle ein wahrer Anziehungspunkt. Denn hier versammeln sich zahlreiche Kleinfische, die Insekten von der Oberfläche schlürfen. Und dort wo der Futterfisch ist, sind auch die Zander nicht weit! Aus dem Schatten heraus jagen sie Rotaugen und Co. und schlagen sich so ihre Bäuche voll. Dennoch solltet Ihr es vermeiden, mit Kopflampen direkt auf das Wasser zu leuchten. Das verschreckt die Räuber. Auch laute Geräusche sollten dabei tunlichst vermieden werden, damit Ihr den Zielfisch nicht verscheucht.
Fängige Mondphasen zum Angeln auf Zander
Sicherlich geht man meist nur ans Wasser, wenn es die Zeit erlaubt. Werft dennoch auch mal einen Blick auf den Mondkalender und plant danach Euren Angelausflug. Denn je mehr der Mond zunimmt, desto effektiver wird das Zanderangeln bei Nacht. Auch Vollmondphasen sind Top-Zeiten im Sommer, um auf die Glasaugen zu angeln. Dann jagen die Fische sogar dicht unter der Wasseroberfläche. Schärft dabei Eure Sinne und beobachtet das Wasser. Ihr werdet mit großer Wahrscheinlichkeit hektische flüchtende Weißfische sehen, die von einer stachligen Rückenflosse verfolgt werden. Das ist dann Euer Zeichen, den Köder baden zu schicken.
Nachts wird’s hart
Beim Nachtangeln auf Zander könnt Ihr getrost Eure Gummifische in der Köderbox lassen. Jetzt ist die Zeit der flachlaufenden Wobbler gekommen. Diese sollten eine Lauftiefe von 0,5 bis 1 Meter haben, zwischen zehn und zwölf Zentimeter lang sein und im Wasser schweben können (Suspender). Bei der Wahl der Farbe gehen die Meinungen auseinander.
Die einen empfehlen grelle Farbvariationen, die anderen dunkle. Ich empfehle Euch, probiert beide aus! Denn bei meinen nächtlichen Touren konnte ich auf beide Köderfarben fangen. Viel wichtig als die Farbe ist meiner Meinung nach jedoch der Köderlauf. Ein dezentes Bewegungsmuster kommt dem nächtlichen Schwimmverhalten eines Beutefisches am Nächsten und sollte daher zum Einsatz kommen.
Zanderangeln bei Nacht: Lasst es ruhig angehen!
Wer Nachts mit Wobbler angelt, sollte diesen mit langsamen, gleichmäßigen Bewegungen einholen. Twitchen ist dabei völlig fehl am Platz. Baut hingegen kurze Spinn-Stops bei der Köderführung ein und lasst den Köder für zwei bis drei Sekunden lang stehen. Besonders dicht am Ufer könnt Ihr noch einen Gang nach unten schalten. Ihr werdet erstaunt sein, mit welcher Gewalt sich die Nacht-Zander auf den Köder stürzen.
Dieser Artikel stammt aus der BLINKER-Zeitschrift 08/2017. Mehr zum Thema Zanderangeln bei Nacht lest Ihr in dieser Ausgabe. Sichert Euch jetzt das Heft im Handel oder bei uns im Abo-Shop mit tollen Prämien.