Zanderangeln mit Gummifisch ist mit keiner anderen Angelmethode zu vergleichen. Denn Zander sind sehr vorsichtige und lichtscheue Fische und daher ist es häufig schwierig, sie zu fangen. Auch die Köderwahl und Führungstechnik entscheidet, ob man als Schneider nach Hause geht oder mit tollen Zanderfängen belohnt wird.
Zanderangeln mit Gummifisch: Populärer denn je!
Der Zander ist ein Räuber und ernährt sich daher von Beutefischen wie Rotfedern, Grundeln, Stichlingen, Barschen oder auch von seinen eigenen Artgenossen. Besonders die kleinen Zander haben ihre noch kleineren Brüder zum Fressen gern. Aber auch das Angeln mit Fischfetzen ist eine lohnenswerte Möglichkeit, ein Glasauge zu fangen. Neben den Naturködern sind es aber gerade in Zeiten der modernen Kunstköderangelei die Gummifische, worauf die meisten Zander gefangen werden. Das hängt natürlich auch damit zusammen, dass mehr mit Kunst- als mit Naturködern auf die Räuber geangelt wird.
- Im Sommer sollte die Köderaktion der Gummifische deutlich aktiver sein, als im Winter. Dann kommen sogenannte Action-Shads zum Einsatz. Diese zeichnen sich dadurch aus, dass von ihnen starke Druckwellen durch den Schaufelschwanz und durch die „Rolling-Action“ erzeugt und so die Zander besonders auf sie aufmerksam werden.
- Im Winter hingegen sind No-Action-Shads mit einem V-Tail-Schwanz häufig die bessere Wahl. Denn im Sommer sind die Köderfische aktiver unterwegs als im Winter und daher ist auch die Wahl der Köderaktion essentiell.
- Dann gibt es noch die Low-Action Köder. Diese zeichnen sich in ihrer Aktion aus einer Mischung von Action- und no-Action Gummifischen aus. Sie besitzen einen kleineren Schaufelschwanz, der jedoch meist eine hochfrequente Eigenbewegeung hat. Außerdem haben diese Köder keine ausgeprägte Rolling-Action. Diese können sowohl im Sommer als auch im Winter eingesetzt werden und spielen an Tagen wo die Zander sich mal wieder von ihrer zickigen Seite zeigen, oft den entscheiden Trumpf aus.
Zanderangeln mit Gummifisch – Reine Formsache
Bei der Köderform sollte darauf geachtet werden, dass die Baits schlank ausfallen. Besonders Längen zwischen 8 und 14 Zentimeter sind immer eine gute Wahl. Im Winter können auch problemlos größere Köder bis 25 Zentimeter angeboten werden. Der Vorteil: Bei dieser Ködergröße stehen die Chancen auf einen großen Zander besonders gut.
Die richtige Köderführung beim Zanderangeln mit Gummifisch
Viel zu oft wird die Frage gestellt, welche Führungsmethode am erfolgreichsten ist. Insbesondere die „Faulenzer“ und die „Jigger“ bilden zwei Lager mit recht eingefahrenen Meinungen. Entscheidend ist natürlich immer der regelmäßige Bodenkontakt des Gummiköders, denn die lichtscheuen Glasaugen halten sich bei Tageslicht fast immer am Gewässerboden auf. Läuft der Köder im Mittelwasser, so wird er vom Zander gar nicht erst gesehen. Ein durchgekurbelter Gummiköder bringt allenfalls in der Dunkelheit Erfolg, wenn unser Zielfisch auch in höheren Wasserschichten raubt. Bleiben also in der Tat nur Jiggen und Faulenzen als fängige Führungsstile, denn bei beiden Techniken setzt der Köder immer wieder am Grund auf und wird ein Stück nach oben beschleunigt, um dann wieder herabzutaumeln – sofern nicht in dieser spannenden Absinkphase ein Zander zupackt.
- Das Faulenzen: Bei dieser Technik wird der Köder mit zwei bis drei Kurbelumdrehungen über die Rolle über den Grundgeführt. Die Faulenzertechnik stellt eine sehr einfach praktizierbare Methode dar. Sie ist dadurch gekennzeichnet, dass die Rute nach dem Auswerfen meist in eine 9- bis 11-Uhr-Stellung gebracht wird und der Köder anschließend nur noch über Umdrehungen der Rollenkurbel vom Grund gestartet wird. Für Einsteiger in die Gummifischangelei ist diese Technik schnell und einfach zu erlernen und erfreut sich darum auch großer Beliebtheit. Hört sich im ersten Moment super an, doch wie so oft gibt es einen Haken: Im warmen Wasser sind die Fänge mit der Faulenzermethode nur mäßig gut. Das hängt damit zusammen, dass es sich hierbei um einen sehr passiven Führungsstil handelt. Der Gummiköder wird vergleichsweise träge vom Gewässerboden beschleunigt. Fische sind allerdings wechselwarme Tiere und somit bei hohen Wassertemperaturen viel agiler als bei Kälte. Unter diesen Verhältnissen wirkt die Köderpräsentation mit der Faulenzermethode eher unnatürlich, denn sowohl Räuber als auch Beutefische sind in den Sommermonaten zu schnellen Spurts bereit.
- Jiggen: Hier wird er Köder über die Rute in Bewegung versetzt. Eine etwas erhöhte Rutenhaltung ist beim Jiggen unerlässlich. Im Idealfall wird die Rute mit einem kurzen, schnellen Schlag aus der 10- in die 11-Uhr-Position gebracht, nachdem der Gummifisch am Grund aufgekommen ist. Anschließend wird die Rute augenblicklich wieder in ihre Ursprungsposition versetzt und gleichzeitig die lockere Schnur durch zwei bis drei Umdrehungen der Rollenkurbel gestrafft. Erst jetzt beginnt die Absinkphase, in der man den Biss erwarten kann.
Wenn die Wassertemperatur unter zehn Grad liegt, werden unsere wechselwarmen Fische träger und langsamer. Dieses Verhalten könnt Ihr jetzt mit der Faulenzertechnik sehr gut imitieren. Bei richtig eisigen Temperaturen gelingt es erst recht, damit wesentlich mehr Bisse zu generieren.
Beide Techniken haben ihre Vorteile. Welche mehr Bisse bringt, hängt von der Beißlaune der Zander und den Bedingungen vor Ort ab. Wenn Ihr also an Eurem Gewässer steht, wechselt ruhig mal Eure Köderführung und findet heraus, was bei Euch besser funktioniert.