Beim Zanderangeln im Sommer gelten andere Spielregeln als in der restlichen Jahreszeit. Brütend heiße Temperaturen, niedriger Wasserstand und grelle Lichtverhältnisse: keine optimale Bedingungen für die Glasaugen. Doch auch zu der heißen Jahreszeit kann man erfolgreich auf Zander angeln, wenn man wichtige Faktoren beachtet:
In der Tiefe beim Zanderangeln im Sommer abräumen
Im Sommer lässt die Sonne viel Wasser verdunsten und somit den Pegel der Gewässer sinken. In Kombination mit der intensiven Sonneneinstrahlung sind dann diese flachen Bereiche nicht erfolgsversprechend. Dann sollte man sich auf die Suche nach tiefen Stellen begeben. Dort ist es nicht nur lichtgeschützter, sondern auch sauerstoffreicher. Besonders im Fluss ist dann das Zanderangeln mitten im Strom eine gute Wahl. Aber Vorsicht: Hier lauern viele Hindernisse, die nicht nur den Fischen einen guten Unterschlupf bieten, sondern auch schnell zum Ködergrab werden können.
Natürlich fängig
Erfolgreiches Zanderangeln ist in den Sommertagen eine ganz schön heikle Angelegenheit. Erstens wechselt das Wetter schneller als „Heidi Klum ihre Klamotten“ und zweitens können die Zander den Gummifisch vor lauter Brutfischen nicht mehr sehen! Was nun? Ganz einfach: Mit echten Köderfischen auf Grund angeln. Am besten beißen Zander auf jene Köderfische, die am häufigsten im Gewässer vorkommen. Auch was die Größe angeht sollte man etwas experimentieren. Wer mit zwei Ruten fischt, sollte ruhig mal mit unterschiedlich großen Köfi angeln.
Eine der besten Grundmontagen zum Zanderangeln wurde von dem englischen Aal-Spezialisten John Sidley entwickelt und nach ihm benannt. Diese Montage verheddert sich so gut wie nie! Sie besteht aus einem Laufblei, das an einem 10 cm langen Seitenarm auf der Hauptschnur läuft, einem 15 Zentimeter langem Zwischenvorfach, an dessen Ende ein Tönnchenwirbel befestigt ist und einem Vorfach mit Haken.
Das Bleigewicht ruhig eine Nummer schwerer wählen, dann hält der Köder auch bei starker Strömung besser am Grund. Damit sich die Köderfische im Wurf nicht verbiegen, zieht man sie am besten gleich mit der Ködernadel aufs Vorfach. Wichtig dabei: Die Ködernadel nicht im Kopfbereich des Köfi einführen, sondern im hinteren Drittel! Nachteil bei dieser Angelei ist, dass in Gewässern mit einem Krabbenbestand die Köderfische schneller vom Haken verschwunden sind, als ein Fisch am Haken hängt. Daher sollte nach jedem kleinsten Zupfer der Köder kontrolliert werden und ein ausreichender Köderfischbestand parat liegen.
Nachts, kracht’s!
Wer keine Köderfische zur Hand oder nur wenig Zeit hat, der sollte es in der Nacht mit Wobbler versuchen. Schlanke, flachlaufende Modelle sollten dann, im Gegensatz zum Tag, dicht an den Uferbereichen entlang geführt werden. Die Führung ist dabei sehr simpel: einfach monoton und in mäßiger Geschwindigkeit einholen. Häufig kommen dann die Bisse direkt unter der Rutenspitze, die für ordentliche Adrenalinschübe sorgen. Gute Spots sind flache Buhnfelder oder auch unter beleuchteten Brücken oder Hafenbecken, die in der Nacht viele Kleinfische und somit die Zander anlocken.
Wahl der Ködergröße
Während im Herbst und Winter große Köder punkten, sind beim Zanderangeln im Sommer, wenn die Brutfische zu Tausenden durchs Wasser schwimmen, kleinere Köder oft die bessere Wahl. Egal ob Gummifisch, Wobbler oder Köderfisch, eine Ködergröße zwischen 5 und 10 Zentimeter ist dann meist die bessere Wahl. Auch die Ködergewichte können ruhig schwerer gewählt werden. Denn die kleinen Beutefische sind durch die warmen Temperaturen in Höchstform und schießen regelrecht durchs Wasser. Mit einem schweren Bleigewicht am Gummifisch kann man so optimal dieses Verhalten imitieren und die Zander zum Biss überzeugen.
Beißzeiten beim Zanderangeln im Sommer
Die meisten Zanderbisse im Sommer bekommt man in den Morgen- und Abendstunden und direkt in der Nacht. Dann sind die Außentemperaturen am niedrigsten und die Zander im Fressmodus. Wenn die Temperatur jedoch zur Mittagszeit ansteigt und einem der Schweiß in die Augen tropft, dann wird man schnell merken, dass die Bissfrequenz rapide abnimmt. Das soll jedoch nicht bedeuten, dass man überhaupt keine Bisse mehr bekommt, sondern man muss sich wie im Punkt eins beschrieben die tieferen Gewässerbereiche suchen.