Am 2.09.11 fuhren wir in Hamburg zu dritt los, auf unsere 7-tagige Angelreise gen Norden. Unser Ziel war die Insel Riso im Scharengebiet von St.Anna in Schweden. Uber die A1 ging es nach Puttgarden, von dort setzten wir mit der Fahre uber nach Rodby. Wir fuhren weiter auf der E47 durch Danemark uber die Oresundbrucke nach Schweden. Nun hat man zwei Moglichkeiten, entweder folgt man der E22 und fahrt eine landschaftlich sehr ansprechende Route entlang der Ostkuste oder man folgt der E4,die mehr durch das Landesinnere fuhrt und sich schneller fahren lasst. Diese Route bietet einen schonen Streckenabschnitt am See Vattern. Auf der Fahrt beeindruckten mich immer wieder die mit Nebel behangenen Seen und massiven, im Waldboden lagernden Felsen.Wahrend der Fahrt ließ ich mir von Finn ein Garmin GPS Navigationsgerat erklaren, dass sich auf unserer Reise als sehr nutzlich erwies. Neben der Navigation auf See, durch das weit verzweigte Scharengebiet, warnte es uns vor Untiefen und lies uns nebenbei ein paar Geocaches (mit GPS Daten markierte Verstecke) aufspuren. Diese moderne Art der Schatzsuche animierte mich, das Geocaching in die Familienaktivitat einzubinden. Die Begeisterung wurde ein wenig gedampft, da mein erster gefundener Cache ein schwedisches Magazin war, dessen Inhalt eine Art Lovestory fur Erwachsene zeigte. Nach ca. 12 Stunden Autofahrt erreichten wir unser Ziel und wurden mit einem Boot auf die Insel Riso zu unserem Haus gebracht. Riso liegt mitten im Scharengarten von St.Anna.
Unzahlige steinerne Inseln erstrecken sich weit in die Ostsee. Mit Moos bewachsener Boden, mit dem Wind gewachsene Baume und an den Ufern glatt geschliffener Felsboden pragen das Bild dieser Inseln. Schier unzahlig erstrecken sich die Scharen uber eine Lange von ca. 300km an der schwedischen Ostkuste.Unser Vermieter Olle, informierte uns noch uber gute Spots und wies uns auf gewisse Verhaltensregeln hin. Dazu gehorte eine begrenzte Entnahme von Fisch unter Achtung der Schonmaße und das Einhalten eines Mindestabstandes von fremden Stegen. Auch das Schleppen vom Boot und das Angeln in der Nahe von ausgelegten Netzen war verboten. Das mag fur Manche nach vielen Verboten klingen, aber ein waidgerechtes Fischen und Respekt vor der Privatsphare der Bewohner sollten kein Problem darstellen. Zu guter Letzt verstauten wir die Lebensmittel, machten unsere Angeln startklar und konnten endlich auf’s Wasser. Welchen Koder nur…? Mit der Zeit stellten sich fur uns die klaren Favoriten raus. Die sinkenden, nicht zu großen Tormentor Wobbler, von ca. 11cm Lange der Marke Abu Garcia, wie auch die schwedischen Wobbler der Marke Zalt von 11-14cm Lange. Der einzige Nachteil, war das Material. Mehrere Kunststoffwobbler, insbesondere deren Tauchschaufeln, fanden ein jahes Ende nach unfreiwilligem Kontakt mit den steinigen Auslaufern der Schareninseln. Extrem fangig erwiesen sich auch die klassischen Blinker von z.B. DAM Effzett oder Abu Garcia mit einem Gewicht von 16 und 22 Gramm. Dieser Koder lies sich gerade bei starkerem Gegenwind weiter und genauer werfen, außerdem war das Material Metall robuster. Ebenfalls lieferten die Mepps Spinner Erfolge. Neben einigen zerstorten Wobblern, schafften wir es innerhalb von 7 Tagen, zwei der sechs mitgebrachten Ruten zu zerstoren. Das lag an einer gewissen Unerfahrenheit, aber auch am herrschenden Platzmangel auf dem Boot, mit dem wir ubrigens ca.120km Fahrstrecke zurucklegten. Wir fingen hauptsachlich an den Schilfkanten Hechte und Barsche, bei einer Wassertiefe von ca. 2-4m. Mit Bedacht wurden 2-3 Fische fur den Grillabend entnommen, der Rest wurde zuruckgesetzt. Das Fischen auf dem offenen Wasser brachte keinen Erfolg. Ein Echolot zur Tiefenmessung ware sicher hilfreich gewesen. Den Großten Hecht, mit gut 95cm, fing Jann am vierten Tag unserer Reise. Es war an einer kleinen Bucht, auf der windabgewandten Seite einer Schareninsel. Der Grund war stark mit Seepflanzen bewachsenen und ca. 2,5m tief. Das Aufheulen der Rollenbremse von Janns Angel ließ uns schon einen Fisch der Metermarke erahnen. Beeindruckend, was fur eine Power in so einem Tier steckt. Nach langem Drill war es dann aber nicht mehr schwer den muden Hecht an Bord zu hieven. Der Kiemengriff war zu diesem Zeitpunkt glucklicherweise schon Routine. Wie viele Hechte und Barsche wir fingen kann ich nicht mehr sagen. Auf jeden Fall wurde unser Grill nicht kalt.BLINKER-Leser Christian Kahl erlebte bei seinem letzten Schweden-Urlaub Erholung pur, von spannenden Drills mit Hechten und Barschen mal abgesehen. Lesen Sie hier seinen Reisebericht!