Irland ist eines der besten Länder zum Hechtangeln. Wer viele und vor allem große Hechte fangen möchte, der sollte diesem Land auf jeden Fall mal einen Besuch abstatten.
Hechtgewässer mit viel Potenzial
Für viele Angler ist Irland ein wahres Hecht-Paradies Bertus Rozemeijer verrät euch, welche irischen Hechtgewässer das meiste Potential haben und warum er gerade dort zum Hechtangeln hinfährt. „Seit 1974 fahre ich zum Hechtangeln nach Irland. Dort herrscht nämlich ein ideales Klima für Hechte. Sie wachsen einfach besser ab als sonst irgendwo. Wer zum Hechtangeln nach Irland fährt, muss dort zwangsläufig einen tollen Angelurlaub verbringen. Weil ich selber auch viel in Schweden, Norwegen und natürlich in den Niederlanden auf Hecht angle, habe ich gute Vergleichsmöglichkeiten. Das Hechtangeln in Irland ist anders als anderswo. Wenn man in ein irisches Boot steigt, scheint das erst einmal eine Reise in die Vergangenheit zu sein. Die Jahrhunderte alten traditionellen Boote sind hier nicht wegzudenken. Das sind keine schnellen Aluboote, sondern schlanke Holzboote, die nicht schnell sind, aber hervorragend driften, also ideal zum Hechtangeln.
Irische Hechte sind extrem aggressiv!
Die Hechte benehmen sich in Irland anders als man es sonst von ihnen gewohnt ist. Der Biss kommt mit einer unglaublichen Härte, und meistens schießt der Fisch gleich danach in ganzer Länge aus dem Wasser. Was für ein atemberaubendes Erlebnis, wenn man weit ausgeworfen hat, einen knallharten Anbiss spürt und dann sieht, wie die Schnur höher und höher kommt, bis schließlich das Wasser explodiert!
Irische Hechte sind enorme Kraftpakete. Ich habe schon in vielen Ländern Hechte gefangen, sogar in Kanada und in Russland. Aber nirgendwo erschienen mir die Hechte stärker als in Irland. Nie werde ich eine Irlandreise vergessen, zu der ich gleich nach einem Trip zum Lachsangeln in Russland aufbrach. Ich habe mit denselben Geräten geangelt. Und die Hechte waren daran mindestens genauso stark, wenn nicht sogar stärker als die Lachse. Danach wusste ich, dass ich nirgendwo auf kräftigere Hechte treffen werde. Wieso die irischen Hechte so stark sind? Ich weiß es ehrlich gesagt nicht, vielleicht zum Ausgleich, weil die irischen Guides manchmal ein bisschen lahm sind.Mit Spinn- und Fliegenrute
Dass die Hechte in Irland extrem stark sind, heißt nicht, dass man mit übermäßig schwerem Gerät angeln muss. Eine Rute mit einem Wurfgewicht bis 100 Gramm reicht auch in Irland vollkommen aus. Das kann eine Spinnrute oder auch eine Jerk-rute sein, je nach bevorzugter Technik.
Die Kunstköder müssen nicht besonders groß sein. Jerkbaits, Swimbaits, sonstige Wobbler und Spinner bis 14 Zentimeter sind allemal groß genug. Ich hatte nie das Gefühl, dass ich größere Köder bräuchte für die größten Hechte. Eine starke geflochtene Schnur gehört meiner Meinung nach aber schon auf die Rolle. Die Hechte stehen und flüchten nämlich gerne zwischen Wasserpflanzen. Die Schnur muss also stark genug sein, den Hecht mitsamt Pflanzen heranzudrillen. Ich habe deshalb immer eine Schnur mit einer Tragkraft von 20 Kilo auf der Rolle. Das ist sehr viel, ich weiß, aber damit kann ich eben auch richtig Druck machen, wenn der Hecht ins Kraut flüchten will oder schon drin verschwunden ist. Eine besondere Qualität der irischen Hechte besteht darin, dass sie gerne an der Oberfläche attackieren. Man kann sie also ausgezeichnet und spektakulär mit Jerkbaits, Stickbaits und Poppern an der Oberfläche beangeln. Für mich ist es immer auch ein besonders Erlebnis, mit der Fliegenrute auf Hecht zu angeln, und auch das bietet Irland. Ich nehme dazu Geräte der Klasse 9, eine Intermediate-Schnur und große Hechtstreamer. Die Schnur muss gar nicht so tief sinken, um die Hechte zu erreichen. Wenn dann einer dieser tollen Irland-Räuber den Streamer nimmt, gibt es einen unvergleichlichen Drill.Reichlich Gewässer für Hechte!
An tollen Hechtgewässern fehlt es Irland nicht. Selbst die größten Seen haben oft weite flache Bereiche mit Pflanzenwuchs, in denen man ausgezeichnet auf Hecht angeln kann. Und es gibt dort Seen, in denen liegt kein einziges Boot und kaum einmal ist dort ein Angler unterwegs. Ideal, um dort mit dem Bellyboat hinauszufahren.
Komfortabler ist es natürlich mit einem richtigen Boot auf einem der großen Seen. Im Lough Derg dürfte jeder schnell zu seinen ersten Fängen von Irland-Hechten kommen. In der Nähe liegt der Lough Ree, ein nahezu vergessenes Hechtgewässer mit vielen tollen Stellen, flachen Bereichen, Schilfkanten und Pflanzenfeldern. Chancen auf richtig große Monster hat man auf dem Lough Mask. Dort beangelt man am besten die vielen Buchten. Der Lough Corrib weiter südlich ist ebenfalls ein Top-Gewässer. Die letzten drei Jahre war ich jeweils dort und habe großartige Angeltage erlebt. Natürlich gibt es auch in Irland gute und schlechte Tage. Aber im Schnitt habe ich dort 10 Hechte am Tag gefangen und darunter immer auch einen Meterhecht. Wer nicht so gerne auf große Seen hinausfährt, dem seien die vielen kleineren Seen im County Clare empfohlen. Dort gibt es glasklare Seen mit tollem Hechtbestand. Vor allem in der Gegend um Corofin gibt es fantastische Gewässer wie Lough Atedauwn, Lough George, Lough Inchequin, die Muckanack Loughs. Und jetzt habe ich noch nicht einmal die Flüsse wie den Shannon und Erne erwähnt. Auch dort sind viele kampfstarke Hechte unterwegs. Also, Irland ist ein einziges Paradies für Hechtangler. Ich fahre garantiert wieder hin.“ Tight Lines, Eurer Bertus RozemeijerJetzt kommentieren: Was für Erfahrungen habt Ihr mit irischen Hechten gemacht?
Tipp: Die wichtigsten Angelgewässer in Irland Lough Corrib: Starke Wildforellen und kapitale Hechte Hecht-Spezial November 2012: Zurück zur Übersicht