Tackle-Test: Skeet Reese Tessera Jerkbait/Topwater

Nach seinem Sieg bei den Bassmaster Classics 2009, entwickelt der Bass-Profi Skeet Reese mit der traditionsreichen Firma Wright&McGill die Tessera-Rutenserie, die allen Ansprüchen gerecht werden und auch für normale Angler bezahlbar bleiben sollte. Das Sortiment reicht von Ruten für Swimbaits bis hin zu der leichtesten Ausgabe, der Jerkbait/Topwater. Um diese geht es im Tackle-Test.

Go west

Das Angeln mit Baitcastern (Multirollen) wird auch bei uns in Deutschland immer beliebter, ebenso das sogenannte JDM-Tackle. JDM steht für Ruten, Rollen und Köder, die hauptsächlich für den japanischen Markt produziert werden. Doch sollte man sich nicht nur auf das Tackle aus Fernost konzentrieren, denn wenn man über den Atlantik in Richtung Westen schaut, findet man dort auch eine große Angler- und Wettbewerbsszene. Gemeint sind natürlich die Vereinigten Staaten von Amerika. Auch dieser Markt, mit dem USDM-Tackle, sollte nicht außer Acht gelassen werden, denn in keinem Land gibt es so viele Angler und so viele hochkarätige Turniere. Dementsprechend hoch sind auch die Anforderungen an das Gerät. In den letzten Jahren kam immer mehr Gerät aus Japan oder den USA nach Deutschland und bieten den deutschen Angler ganz neues Gerät und neue Möglichkeiten.

Tessera Jerkbait/Topwater

Die Jerkbait/Topwater ist 6‘8“ (das entspricht 2,03m) lang und hat ein Lure Weight (Ködergewicht) von 1/8oz-1/2oz (3,5gr-14gr) und ist somit eher für das leichte Fischen ausgelegt. Beringt ist die Rute mit 9 Ringen und einem Spitzenring. Als Griff ist ein sogenanntes Splithandle (geteilter Griff) mit einem „blankthrough“ Triggerrollenhalter (der Finger liegt zur besseren Kontrolle direkt auf dem Blank) verbaut. Neben der offensichtlichen Gewichtsersparnis ist dies vor allem ein optischer Aspekt, was uns zum optischen Eindruck führt. Die Rute macht einen sehr soliden und gut verarbeiteten Eindruck. Die sonnengelbe Farbe des Blanks polarisiert allerdings. Entweder man mag es, oder man mag es nicht. Doch das Preis/ Leistungsverhältnis der Rute ist einfach unschlagbar. Ich selber habe mit hochpreisigen Ruten vergleichen können und diese konnten der Jerkbait/ Topwater von Skeet Reese nicht das Wasser reichen. Damit komme ich nun zum Einsatzgebiet der Jerkbait/Topwater. Die Stärken dieser Rute liegen, wie auch der Name vermuten lässt, bei dem Angeln mit Hardbaits, aber auch Finesse-Rigs lassen sich sowohl anständig werfen, als auch führen. Die Spitze der Rute ist etwas weicher, was die Bisserkennung aber in keinster Weise beeinträchtigt, außerdem hilft sie im Drill plötzliche Fluchten und Kopfstöße abzufedern. Neben den guten Drilleigenschaften, macht sich die weiche Spitze auch bei der Köderführung sehr gut. Selbst bei harten Twitches wird der Köder dem Fisch beim Anbiss nicht gleich wieder aus dem Maul gerissen, da die Spitze diese etwas abfedert. Nach der weichen Spitze folgt trotzdem ordentliches Rückgrat, mit dem selbst große Fische zuverlässig ausgedrillt werden können. Um mir einen Überblick über die Wurfeigenschaften der Rute zu verschaffen habe ich die Rute mit zwei verschiedenen Rollen geworfen, denn bei Baitcastern zählt beim Werfen nicht nur die Performance der Rute, sondern auch die der Rolle. Um möglichst verschiedene Spektren abzudecken habe ich sowohl mit einer Baitcaster für den leichten Bereich und einer Baitcaster für den mittleren Bereich geworfen. Mit einer Baitcaster für den leichten Bereich unter 10gr waren Finesse-Rigs und auch kleine Hardbaits kein Problem, da sich die Rute bei einem Wurf sehr gut auflädt. Mit der schwereren Rolle wollte ich die oberen Grenzen der Rute erkunden. Schnell stellte ich fest das mit den angegebenen ½ Unzen das Maximum noch lange nicht erreicht war, auch eine ¾ Unze ließ sich noch sehr entspannt und vernünftig werfen. Ich selbst würde als maximales Wurfgewicht eine Unze angeben, allerdings ist nicht jeder Köder dann noch fischbar, ein Spinnerbait macht zum Beispiel wesentlich mehr Druck als ein Twitchbait und somit muss man das obere Wurfgewicht eher von dem zu fischendem Köder abhängig machen.

Fazit

Der Versuch eine preisgünstige Rute zu produzieren ist hier zu einhundert Prozent gelungen,denn die Skeet Reese Tessera braucht sich, was Sensibilität, Wurfperformance, Handling, sowie die Optik angeht, vor keinem teureren Produkt verstecken. Zudem deckt die Rute den kompletten Bereich der Barschangelei ab und ist auch zum leichten Hechtfischen und zum Fischen auf Schwarzbarsche geeignet. Wer also eine robuste, leichte und universelle Baitcasterrute sucht, wird mit der Jerkbait/Topwater sicherlich seinen Spaß haben.   Jetzt kommentieren: Welche Erfahrungen habt Ihr bereits mit Baitcastern gemacht? Fänge, Fakten und Fun: Hier geht’s zur Community von angeln.de Zielfisch Barsch: Alle Infos Fängige Ausrüstung: Weitere Produkte im Test

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