Von Frank Focke
Wenn Frank auf Zander angelt, ist er oft bis zu 6 oder sogar 8 Stunden unterwegs. An besonders verheißungsvollen Stellen nimmt er sich dann auch die Zeit, sie ganz intensiv und ausdauernd mit verschiedenen Gummifisch-Typen zu befischen. Dabei ist ihm aufgefallen, dass die Zander jetzt im Winter in stehenden Gewässern ganz anders beißen als in Flüssen.
No-Action im Stillwasser
In Seen fängt Frank seine Zander fast nur auf sehr langsam und dicht am Grund geführte No-Action-Shads. Die Bisse sind dort so vorsichtig, dass sie teilweise kaum zu spüren sind. Die Fische beißen so zickig, dass selbst bei 12-cm-Gummis grundsätzlich ein Schwanzdrilling (Stinger) notwendig ist, um die Bisse verwandeln zu können. Manchmal lassen sich die Zander sogar erst durch das Liegenlassen oder durch langsames über den Grund schleifen des Köders zum Beißen animieren! Die Eigenbewegung der Gummis spielt daher nur eine untergeordnete Rolle. Die Fangimpulse des Köders werden ausschließlich über die Führung des Anglers erzeugt. In Seen angelt er deshalb mit Gummifischen, die einen Gabel- oder Schlangenschwanz haben!
Wackelschwänze im Fluss
Beim Angeln in Fließgewässern ist die Eigenbewegung des Gummifisches dagegen von großer Bedeutung. Wenn er an einer Strömungskante oder in einer Rückströmung geführt wird und dabei in der Strömung steht oder langsam zum Grund taumelt, ist es wichtig, dass er auch möglichst viel Eigenleben hat und sich von selbst bewegt, ohne gezupft zu werden. Und das ist ein Fall für klassische Gummifische mit breitem Schaufelschwanz! Sie wackeln auch, wenn sie in der Strömung nur gehalten werden oder zum Grund sinken.
Wie im Stillwasser führt Frank auch die Schaufelschwänze langsam und gleichmäßig in Grundnähe. Wenn sie mit der Rolle oder der Rutenspitze beschleunigt werden, sollen sie aber nicht mehr als 20 oder 30 cm vom Grund abheben. Die meisten Bisse kommen dann immer, wenn die Gummis an gehaltener Rute wieder zum Grund taumeln.
Dabei ist es wichtig, dass der Bleikopf das perfekte Gewicht hat, damit der Gummifisch optimal abtaumelt. Einerseits darf er nicht zu schwer sein, damit der Köder nicht wie ein Stein zum Grund plumpst. Andererseits darf der Kopf nicht zu leicht sein, weil das Gummi sonst durch den Strömungsdruck nicht mehr absinkt und man den Grundkontakt verliert. Ideal ist es, wenn die Absinkphase etwa 5 Sekunden dauert. Welches Jig-Gewicht optimal ist, lässt sich mit ein paar Würfen relativ schnell ermitteln. Deshalb ist es wichtig, immer verschiedene Bleiköpfe dabei zu haben!
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