Diese Nacht am Hellkopfsee wird Christian Jung aus Hessen noch lange im Gedächtnis bleiben. Eigentlich hatte er es auf Zander abgesehen – und dementsprechend sein Angelgerät gewählt. Doch der Fisch, der ihm an diesem Abend an den Haken ging, war mehr als nur eine Nummer zu groß für die 0,25er Monofilschnur …
Das volle Programm: Zwei Stunden für Drill und Landung
Um etwa 22:15 Uhr meldete jemand Interesse an Christians 10 Zentimeter langem Köderfisch an, den er am Einzelhaken angeboten hatte. Innerhalb der ersten Sekunde war klar: Ein Zander konnte das nicht sein – ein Wels jedoch schon viel eher. Der Drill zog sich gute anderthalb Stunden hin, bevor der Gegner am anderen Ende der Schnur endlich müde wurde. Für die Landung übergab Christian die Rute seiner Frau, während er selbst in den Hellkopfsee stieg.
„Ich wollte ja auf Zander und hatte deshalb keinen Handschuh dabei“, sagte er am Telefon. „Also habe ich meine Mütze genommen und ihm dadurch ins Maul gegriffen.“ Bis der gewaltige Fisch schließlich gelandet war, dauerte es noch eine weitere halbe Stunde. Erst weit nach Mitternacht konnte Christian aufatmen. „Das war wirklich aufregend, aber auch extrem stressig.“
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Der bisher größte Fisch aus dem Hellkopfsee
Um den Wels die 750 Meter zum Auto zu tragen, kamen zum Glück einige Vereinskollegen zu Hilfe. Am nächsten Morgen ließ Christian den Waller bei einem befreundeten Jäger vermessen und wiegen: Bei 1,90 Metern wog der Riese ganze 42,8 Kilogramm. „Überraschend leicht für die Länge“, kommentierte der Fänger. Inzwischen liegt der Wels vakuumiert und eingefroren in einer Kühltruhe.
Mit diesem Fang hat Christian einen neuen Vereinsrekord für das Gewässer in der Nähe von Kassel aufgestellt. In einem Facebook-Post teilten seine Angelkollegen vom ASV Hessisch Lichtenau 1961 e.V. die Fangbilder. Mit 1,90 Metern ist der Wels der größte Fisch, der je im Hellkopfsee (von den Anglern auch „Canyon“ genannt) gefangen wurde.