Die Welse in den niederländischen Flüssen werden immer größer – oder aber die Angler werden besser darin, sie zu fangen. Erst vor kurzem berichteten wir im Abstand weniger Tage über einen neuen Rekordwels: Erst war es ein 2,24 Meter langer Fisch von Luuk de Keijzer, dann verbesserte René Gouka den Rekord auf 2,27 Meter. Fast zwei Monate später, am 17. August, stellte Tobias Stuurman erneut eine Bestmarke auf. Er fing einen Rekordwels von 2,37 Metern!
Schon zwei Wochen zuvor hatte Tobias am Gewässer, das er beangelte, einen riesigen Wels gesehen. Zwar machte er sich wenig Hoffnung, demselben Fisch nochmal zu begegnen, doch er blieb zuversichtlich. Sogar so sehr, dass er am Angeltag vorher extra noch einmal nach Hause fuhr – weil er sein Maßband vergessen hatte. Auch von den weiteren Hindernissen (es regnete, auf dem Weg zum Wasser fiel ihm die komplette Ausrüstung aus dem Belly Boat, und die Schnur vertüdelte sich auch noch) ließ er sich an diesem Tag nicht unterkriegen.
Ein „Stein“ auf dem Echolot-Bildschirm
Nach einer halben Stunde, die er halb paddelnd, halb treibend mit dem Belly Boat auf dem Wasser verbrachte, zeigte sein Echolot eine bemerkenswerte Sichel. Zunächst hielt Tobias den Ausschlag für einen Stein am Gewässergrund – bis er sich bewegte. Ihm war nicht gleich klar, dass es womöglich sein Rekordwels sein würde, doch es war auf jeden Fall ein eindrucksvoller Fisch. Als das Signal sich näherte, senkte Tobias seinen Köder ab, doch der Wels reagierte anders als erwartet: indem er verschwand.
Der Angler bekam den Rekordwels kaum ans Ufer
Tobias suchte den Fisch für mindestens eine weitere Stunde, ehe der „Stein“ wieder auf dem Echolot auftauchte. Diesmal nutzte er etwas mehr Volumen am Haken, einen Köderfisch mit fünf Tauwürmen daran. Und diesmal wollte der Rekordwels es wissen. Ein Tauziehen im Regen begann, und nach zehn Minuten konnte Tobias einen ersten Blick auf den Wels werfen. Sein Schwanzteil war so dick wie sein Bauch, er schätzte ihn auf 2,20 Meter, vielleicht auch mehr. Erst, als der Angler seinen Fang (mit Mühe und Not) ans Ufer gebracht hatte, konnte er das Maßband ansetzen. Zunächst meldete er der Zeitschrift „Beet“ eine Länge von 2,36 Metern. Unsere niederländischen Kollegen korrigiert die Angabe jedoch um einen Zentimeter nach oben, als sie das Material sichteten.
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Wie für viele Angler in den Niederlanden üblich, entließ Tobias den Wels nach dem Vermessen und einigen Fangfotos wieder in die Freiheit. Laut seinem Fangbericht, der in voller Länge und weiteren Fangfotos auf beet.nl (auf Niederländisch) zu lesen ist, blieb er danach für einen Moment fassungslos am Ufer stehen, um endlich zu begreifen, was gerade geschehen war: „F**k, ich habe den größten Fisch der Niederlande gefangen!“