474 Zentimeter in einer Woche

Gezielt gefangen: Der 244 Zentimeter-Fisch aus dem Rhein. T. Kempf

Zwei Waller in sensationeller Größenordnung konnte Berkley-Teamangler Thomas Kempf binnen einer Woche landen. In Deutschland! Lesen Sie mehr dazu im Bericht!

Dass sich Berkley Tec-Cat Team-Angler Thomas Kempf am Rhein bestens in Sachen Wels auskennt, zeigen seine regelmäßigen Fänge. Was ihm aber im April passierte, ist auch für ihn nicht alltäglich. Über Ostern angelte er für drei Tage in einer Rhein-Buhne. In den ersten beiden Nächten konnte Thomas zwei kleinere Welse von 120 und 122 Zentimeter Länge sowie einen 80er Hecht überlisten. Die dritte Nacht sollte jedoch etwas Größeres hervorbringen! Gegen 5:30 Uhr erhielt Thomas einen vehementen Anbiss. Der Wels schien nach dem Anhieb nur einen Weg zu kennen: Weg vom Ufer und raus in die Fahrrinne! Nach einem aufregenden, 25-minütigen Drill konnte Thomas den Kopf des Welses zum ersten Mal an die Oberfläche bringen. Es wurde recht schnell klar, dass es sich hier um eines der besseren Exemplare aus dem Rhein handelte. Bereits der erste Landeversuch gelang und ein Traumfisch von 244 Zentimeter lag vor ihm auf der Plane. Das Gewicht des Waller-Männchens wurde später auf etwa 85 Kilo geschätzt. Am darauf folgenden Wochenende wollte es Thomas etwas entspannter beim Hechtangeln vom Boot in einem Vereinsgewässer angehen. Zwar endete dort am 15. April bereits die Hecht-Schonzeit, aber Kunstköder- und Spinn-Systeme mit mehreren Haken sind nicht erlaubt. So haben sich Thomas und seine Kollegen ein simples, aber in der Vergangenheit schon sehr effektives Jerk-Spinn-System ausgedacht. Dabei wird ein echter Tintenfisch aus dem Supermarkt der Länge nach halbiert und mit Basteldraht an einem großen Einzelhaken am Stahlvorfach befestigt. Der Köder ist dabei sehr zäh und das hohe Eigengewicht reicht an einer mittleren Spinnrute zum Auswerfen vollkommen aus. Am Morgen hatte Thomas bereits einen Hecht gefangen und zwei weitere Fehlbisse gehabt. In einer flachen Bucht sah er dann einen aufgeschreckten Fischschwarm. Bereits beim ersten Wurf spürte er einen Fischkontakt, aber der Haken schlitzte sofort wieder aus. Im Bug stehend sah Thomas, wie sich ein riesiger Wels-Schädel auf den gejerkten Tintenfisch zubewegte und ihn einsaugte. Der Anhieb an der Abu Suisho Spinnrute mit 50 Gramm Wurfgewicht fühlte sich an, als ob der Köder in einem Baum festhängt. Mehrfach setzte sich der Wels, in dem nun schon fast zwei Stunden dauernden Drill fest und konnte nur durch lautes aufstampfen mit den Füßen auf den Bootsboden wieder zum Weiterschwimmen bewegt werden. Die Zuschauer, die sich mittlerweile in großer Schar am Ufer versammelt hatten, applaudierten und johlten bei jeder neuen Flucht des Fisches. Nach anstrengenden drei Drillstunden konnte Thomas den Wels beim vierten Versuch sicher greifen. Nun sah er ihn zum ersten Mal in voller Größe. Es war eine Wels-Dame mit 230 Zentimeter Länge und geschätzten 90 Kilo Gewicht. Somit hatten allein die beiden größten Fische von Thomas in dieser Woche eine Länge von zusammen 474 Zentimeter!


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