Ein Wels jenseits der Zwei-Meter-Marke – für viele Angler ein absoluter Traumfisch. Regelmäßig sieht man neue Rekordfänge und Fotos von Wallern, die weit größer als ihre Fänger sind. Auch der 70-jährige Laszlo Görög aus Bayern hatte es Ende Juni auf einen solchen Fisch abgesehen. In einer warmen Juninacht zog es den BLINKER-Leser ans Wasser. Dort lieferte er sich einen monumentalen Kampf mit einem Wels von 2,20 Metern, dramatische Untermalung durch ein Gewitter inklusive.
Angeln auf Wels? Kein Gewitter hält mich auf!
Vernünftiger wäre es natürlich gewesen, an diesem Abend zu Hause zu bleiben. Schwüle Luft, dicke Wolken – das Gewitter kündigte sich bereits an. Doch während so mancher sich bestenfalls zum Grillen vor die Haustür bequemt hätte, lag für Herrn Görög vom Anglerclub Siemens in München etwas ganz anderes in der Luft.
Der erfahrene Angler wusste, dass es diese Nacht klappen könnte. „Ich will den Waller!“ – mit diesem Ziel machte er sich auf zu einem See in der Nähe, um dort zu angeln und zur Not zu übernachten. An derselben Stelle hatte er bereits vor einigen Jahren einen großen Wels gefangen, seinen bisherigen Rekord: 2,02 Meter maß der Gigant. An diesem Abend sollte er diese Marke übertreffen. Mit einem toten Brassen (bzw. Brachse) als Köderfisch brachte Görög seine Montage aus. Bis tief in die Nacht musste er auf den entscheidenen Biss warten. Doch als es soweit war, bahnte sich ein Kampf gegen mehr als nur eine Naturgewalt an. Görög rang nicht nur mit dem Wels, sondern auch mit einem Gewitter.
Ein Angel-Abenteuer wie im Mythos
Um etwa halb zwei biss der riesige Fisch auf den Köder. Görög quittierte mit einem kräftigen Anhieb – und es begann ein Drill, der eine Stunde dauern sollte. Der Angler hatte es dabei nicht nur mit der unbändigen Kraft des Fisches zu tun. Das Gewitter war zu diesem Zeitpunkt längst über ihn hereingebrochen. Stellen Sie sich diese Szene vor: Unter Wasser schlägt ein gewaltiger Fisch um sich, dass die Oberfläche nur so brodelt. Gleichzeitig müssen Sie sich gegen den Regen behaupten, während um Sie herum der Blitz einschlägt. Das sind Angel-Abenteuer, aus denen Mythen gemacht sind.
Auch interessant
Nach einer Stunde gab der Wels schließlich auf, sodass der Fänger ihn landen konnte. Das Maßband zeigte eine Länge von 2,20 Metern, das Gewicht des Fisches lag laut eigener Schätzung bei etwa 58 Kilogramm. Trotz der Gefahren, die eine solche Situation birgt, ist Herrn Görög glücklicherweise nichts passiert. Ihm bleibt die Fangfreude über einen neuen persönlichen Rekordfisch. Und dazu die Erinnerung, einen kampfstarken Wels bei Gewitter gefangen zu haben.
Gibt es große Welse in Ihrem Gewässer?
Große Welse verbindet man häufig mit Gewässern in Spanien oder Italien. Wer es auf kapitale Waller abgesehen hat, sollte aber auch deutsche Flüsse und Seen nicht vergessen! Inzwischen sind die Wels-Bestände vielerorts gut, und die Fische erreichen zum Teil enorme Größen. Eine Übersicht guter Welsgewässer finden Sie hier!