Aalbesatz in Hamburg und Bremen: 200.000 Fische ausgesetzt

Es gibt neuen Nachwuchs in unseren Gewässern: Mit einem großen Aalbesatz in Hamburg und Bremen wurden fast 200.000 Jungtiere in Flüssen ausgesetzt. Damit soll dem rückläufigen Aalbestand entgegengewirkt werden.

Die Fische aus dem Aalbesatz in Hamburg und Bremen stammen wurden vor der französischen und englischen Atlantikküste gefangen.

Bild: Fotolia

Die Fische aus dem Aalbesatz in Hamburg und Bremen stammen wurden vor der französischen und englischen Atlantikküste gefangen.

Die Angelverbände in den Bundesländern haben sich als hohes Ziel gesetzt, den rückläufigen Aalbestand durch Besatzmaßnahmen in den Griff zu bekommen. Auch Hamburg und Bremen haben jetzt eine große Besatzaktion durchgeführt, bei der insgesamt 200.000 Jungaale in Flüssen ausgesetzt wurden.

Der Angelsport-Verband Hamburg hat am Dienstag, den 28. Mai 2019, 70.000 Aale in der Alster ausgesetzt. Die Tiere wogen nur circa 5 Gramm und sollen durch das mit der Elbe verbundene Flusssystem in ihre Laichgebiete, der Sargasso-See südlich der Bermuda-Inseln, abwandern können.

Auch der Angelsportvereins Bremerhaven-Wesermünde hat zeitgleich insgesamt 130.000 Jungfische in der Lune, Geeste, Rohr und dem Grauwallkanal ausgesetzt. Die Kosten belaufen sich dabei auf 34.500 Euro. Natürlich kann so eine Summe nicht allein von einem Verein getragen werden. Daher bekommt der Verein finanzielle Unterstützung durch Mitgliedsfirmen der Aal-Initiative.

+++ In diesem Jahr wurden bereits in Niedersachsen sowie in Mecklenburg-Vorpommern insgesamt fast 1,5 Millionen Aale ausgesetzt.+++

Aalbesatz in Hamburg und Bremen – Einwichtiger Schritt für die Zukunft

Im Becken lässt er sich nicht züchten, in freier Wildbahn sind seine Bestände drastisch zurückgegangen: Der Europäische Aal droht auszusterben, warnen Fischereiexperten. „Es ist zu befürchten, dass die Population zusammenbricht“, sagte der Rostocker Fisch-Wissenschaftler Christopher Zimmermann vom Institut für Ostseefischerei.

Der lateinische Name für Aal lautet Anguilla anguilla. Grafik: BLINKER

Bild: Blinker

Der lateinische Name für Aal lautet Anguilla anguilla.

So sei die Zahl der Glasaale deutlich zurückgegangen. Wir fangen heute mit den gleichen Methoden und an den gleichen Stellen noch ein Prozent der Menge von vor 50 Jahren. Die Bedrohung des Aales ist schon lange bekannt. Deshalb unterliegt er seit März 2009 als eine von nur wenigen Fischarten dem Washingtoner Artenschutzabkommen. Schon 2007 hatte die EU ihre Mitgliedstaaten aufgefordert, Wiederaufbaupläne zu entwickeln. Diese Initiativen erreichten aber nicht ihr Ziel, weil es für die notwendigen Freisetzungsprogramme nicht mehr genug Glasaale gibt.

Die Erholung der Aal-Bestände werde selbst bei sofortiger Umsetzung strikter Schutzmaßnahmen 50 bis 80 Jahre dauern. Der komplizierte, mehr als zehn Jahre dauernde und noch weitgehend unbekannte Lebenszyklus macht die Tiere anfällig für Störungen. Das können Bauwerke in den Flüssen, die Freisetzung chemischer Stoffe oder andere Umweltveränderungen sein. Die stetig sinkende Zahl von Aalen berge auch die Gefahr, dass sich die Tiere zur Paarungszeit nicht finden.


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